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BattleTech 48: Truegerische Siege

BattleTech 48: Truegerische Siege

Titel: BattleTech 48: Truegerische Siege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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dachte, wir wären uns einig gewesen, dass diese Aufgabe zu gefährlich für einen einzelnen Krieger war.«
»Du warst dir einig. Ich habe gesagt, ich überlege es mir.« Oder etwas in dieser Art. Hatte Michael ihm wirklich zugestimmt? Er wusste es nicht mehr. Er musste zu viele Entscheidungen in zu kurzer Zeit treffen. »Es war notwendig«, versuchte er zu erklären. »Wir haben da hinten Leute in Gefahr.«
Jetzt war es Karl, der nachfragte. »Wen, Michael? Wen haben wir da hinten?«
»Die Leute, die bedroht werden. VS-Loyalisten.«
»Nein, nein, wen genau? Mit wem hast du geredet, und wie wollen sie uns unterstützen?«
Diese Fragen ließen Michael für mehrere lange Sekunden stocken, hauptsächlich, weil er keine Antwort wusste. Schlesiens Flussuferdistrikt befand sich inzwischen unter der Kontrolle der Vereinigten Sonnen. Reichte das Karl nicht? Er drehte sich zu seinem Freund um, der ihn mit trotzig verschränkten Armen und einem frustrierten Ausdruck auf den hageren Zügen anstarrte. »Worauf willst du hinaus, Karl?«
»Ich möchte wissen, ob wirklich du diese Entscheidung getroffen hast oder Hasek-Davion«, fragte Karl leise. »Ich wusste nicht, dass wir irgendwo Infanterie in Stellung haben. Also warum unterstützen wir, unterstützt du die Aufrührer? Wir sollten diesen Wahnsinn beenden und ihn nicht noch schüren.«
Was glaubte Karl, dass Michael versuchte? Die Menge folgte den MechKriegern, oder? Die Aufstände nahmen kein Ende, weil es keine herrschende Fraktion gab, keinen Champion, der für Ordnung sorgte. Der Schein wurde zu oft mit der Wirklichkeit verwechselt. Michael durfte angesichts des lyranischen Vormarschs nicht schwach erscheinen. Er musste sich ihm entgegenstellen. Zurückschlagen. Siegen! Auf der Spielwelt wurden nur Sieger respektiert. Stormin' Michael Searcy durfte diesen Respekt nicht verlieren, wenn er irgendetwas gegen die Unruhen ausrichten wollte.
Er versuchte, es Karl zu erklären. »Ich schließe meine Augen nicht vor der Situation. Ich weiß, dass da draußen bei den Aufständen Menschen zu Schaden kommen, aber sie werden uns nicht folgen, wenn wir sie nicht führen. Deshalb müssen wir handeln, und ich habe einen Plan.« Er drehte sich wieder zur Karte um und fuhr mit der Hand über die Grenze zwischen Black Hills und dem Internationalen Bezirks. »Dadurch, dass Katrina Steiner die ComGuards zum Abzug aufgefordert hat, hat sie unwissentlich den Raumhafen geschwächt. Die 56. Division war vielleicht keine offizielle Garnison, aber die Lyraner haben sich trotzdem auf sie verlassen.«
Ein Schatten des Zweifels flackerte durch Karls Blick. »Was ist am Raumhafen so wichtig?«
»Der Zollbereich«, erklärte Michael und zeigte mit dem Finger auf eine Gebäudegruppe in der Nordwestecke des Raumhafens. »Um genau zu sein, die städtischen Mechhangars und Lagerhallen, weil sie Teil der Logistikkette aller Sektoren sind. Jeder Mech, selbst jedes Ersatzteil, das auf Solaris VII eintrifft, muss durch diesen Gebäudekomplex. Das kleine lyranische Truppenkontingent, das den Raumhafen noch bewacht, sitzt auf einem veritablen Schatzhort. Wenn es uns gelingt, die Lyraner zu vertreiben oder auch nur abzudrängen, können wir uns die Vorräte holen und damit locker noch zwei ganze Kompanien ausrüsten. Dann zerschlagen wir die Lyraner völlig und werden die Herren des Internationalen Bezirk. Das beendet den Zwei-Fronten-Krieg, in dem wir uns befinden, und liefert uns eine Nachschublinie.« Er sah seinen Freund an. »Was meinst du?«
»Sehr publicityträchtig«, stellte Karl fest. »Das gibt gewaltige Schlagzeilen.«
»Genau.« Michael strahlte vor Zufriedenheit. »Und ich möchte, dass du den Erstschlag anführst.« »Was?«
Verstand Karl nicht, dass Michael ihm zu helfen versuchte? Sie hatten einander immer den Rücken gedeckt. Jetzt war Michael an der Reihe, seinem Freund etwas Rückenwind zu verschaffen. »Es ist reichlich Ruhm für uns alle da, auch wenn die Aufstände ihren Schatten über alles werfen. Ich weiß, du hältst nichts davon, wie Garrett operiert, aber er hat sich mit seinem Rachezug gegen Kobe selbst einen Gefallen getan. Du könntest dasselbe schaffen. Prestige aufbauen. Dich in die Führungsriege des Kampfes bewegen, an meine Seite.«
»Ist das noch eine deiner Entscheidungen? Oder hat diesen Zug ebenfalls Hasek-Davion ausgeheckt?«
»Was macht es aus, wer die Idee hatte?«, fragte Michael verärgert, obwohl es stimmte, dass diese Operation auf einem Vorschlag Drew HasekDavions

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