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BattleTech 48: Truegerische Siege

BattleTech 48: Truegerische Siege

Titel: BattleTech 48: Truegerische Siege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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Sonnen war, würde sie in den Augen ihrer Tante immer zuerst eine Steiner und die stolze Verkörperung des lyranischen Staates bleiben.
    Wie die Hologrammnachricht bewies, die ComStar ihr vor kurzem mit Priorität zugestellt hatte.
Katrinas dreidimensionales Gesicht füllte den Bildschirm völlig aus und erschien in der Nahaufnahme so lebensecht, dass Nondi die Pinselstriche im blauen Lidschatten ihrer Nichte erkennen konnte. Katrinas langes, goldblondes Haar hing ihr in einem dicken Zopf über die rechte Schulter. Eisblaue Augen starrten hart und durchdringend aus dem Gerät. Es schien fast, als sei Katrina bei ihr im Zimmer, obwohl die Nachricht in Wirklichkeit einen halben Tag zuvor und hunderte von Lichtjahren entfernt aufgenommen worden war.
»Ich habe die 56. Division der ComGuards bereits von Solaris VII abbeordert, um meinem Bruder die Gelegenheit zu nehmen, sie öffentlichkeitswirksam zur Beilegung des Aufruhrs einzusetzen. Es wäre typisch für ihn, die Lage mit einer protzigen Zurschaustellung militärischer Macht auszunutzen. Alles unter dem Vorwand der Friedenssicherung ...« Katrinas schmallippige Miene wurde noch düsterer. »... Aber in den Augen und der lautstarken Darstellung seiner Anhänger eine erfolgreiche Herausforderung meiner Herrschaft.«
Soweit durfte es nicht kommen - nicht auf einer lyranischen Welt! Nondi hatte für Victor Davion nichts übrig. Sie weigerte sich sogar, ihm den Mädchennamen seiner Mutter zuzugestehen.
Katrinas Nachricht ging weiter. »Ich hatte gehofft, unsere Kräfte auf dem Planeten und Schlesiens Mechställe könnten gemeinsam die Ordnung wiederherstellen, aber viele meiner Botschaften an die Stallbesitzer haben sie entweder nie erreicht oder wurden ignoriert.« Katrinas Augen verengten sich bei der Vorstellung, derart missachtet worden zu sein.
Schlimmer allerdings war, das wusste Nondi, die Tatsache, dass Katrina keine direkte Kontrolle über die Lage hatte. Sie befand sich zur Zeit auf New Avalon, auf dem Thron, den sie während Victors langer Abwesenheit aus der Inneren Sphäre übernommen hatte, und war nicht in der Lage, in die Lyranische Allianz zurückzukehren.
»Die Aufstände haben sich zu einem blutigen Konflikt ausgeweitet, der von einigen der bekanntesten Journalisten der ganzen Inneren Sphäre begleitet wird, und über deren Berichte und Nachrichtenbilder breitet sich die Unruhe in andere Systeme aus. Dergleichen werde ich in meinem Reich nicht dulden! Die Umstände zwingen mich, hier auf New Avalon zu bleiben, um mich jedem Versuch meines Bruders zu widersetzen, seinen Thron zurückzuerlangen, deshalb erwarte ich von dir, dass du mein lyranisches Volk beschützt. Mach diesem Aufstand ein Ende, liebe Tante, und statuiere an den dafür Verantwortlichen ein Exempel. Setze ein, welche Mittel dafür auch immer erforderlich sind.«
Das Bild zwinkerte aus und hinterließ zunächst eine tiefe Dunkelheit auf dem Holovidschirm, die aber schnell dem Wappen der Lyranischen Allianz wich. Nondi beugte sich eifrig vor und zog ein durchsichtiges Sensortablett aus einem Schlitz unter der Marmorschreibtischplatte, in das die Umrisse einer Tastatur eingeätzt waren. Als ihre Finger über die Tasten huschten, löste sich das lyranische Wappen auf und machte einer Datenanzeige Platz.
Sie betrachtete die Gefechtsaufstellung der Lyranischen Allianzstreitkräfte. Die einfachste Lösung bestand darin, Truppen aus dem Kontingent des Freedom-Theaters ins Solarissystem zu verlegen. Aber wen? Diese Mission konnte keiner Einheit anvertraut werden, deren Loyalität zu Katrina irgendwie in Zweifel stand. Dazu war die Gefahr zu groß. Solaris VII war von Beginn an ein Risikoherd gewesen. Dass dieses Debakel sich ausgerechnet jetzt ereignete, zu einem Zeitpunkt, als die öffentliche Meinung sich Katrinas abgesetztem Bruder zuneigte, war Timing der übelsten Sorte. Selbst hier auf dem Tharkad - auf den Tharkad, um des Archons willen! - waren leise Zeichen des Unwillens zu spüren. Ein Untergrundmagazin namens Vereinigte Söhne sorgte für Unruhe.
Nondi suchte die Daten auf dem Monitorschirm nach der 17. Arkturusgarde ab, der einzigen in der Nähe Solaris VII stationierten Einheit, der sie vorbehaltlos vertraute. Aber die 17. stand derzeit auf Wyatt, zu weit entfernt, um rechtzeitig einzutreffen. Katrina verlangte - brauchte - eine Niederschlagung der Unruhen, bevor die Flammen der Rebellion sich zum unkontrollierbaren Flächenbrand eines Bürgerkriegs auswuchsen.
In Gedanken verfluchte

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