BattleTech 48: Truegerische Siege
Skye-Tiger, unter deren Aufsicht die Banshee überholt worden war. Irgendwo hasste Victor den BattleMech immer noch für dessen altertümliche Konstruktion. Selbst umgebaut und verschönert war die Maschine noch immer nicht von dem Kaliber, mit dem die TopTitelbewerber normalerweise antraten. Aber sie gehörte ihm, und war eine der besten Kampfmaschinen, die er in seiner langen, wenn auch wenig bemerkenswerten Karriere besessen hatte.
»Sie ist perfekt«, stellte er mit einem Blick zu Maria fest. »Da gibt es nichts mehr, was sich noch verbessern ließe.«
Sie nickte lächelnd. Das hatte sie hören wollen, nicht des Lobes wegen, sondern weil es ihr die Möglichkeit gab, sich den anderen Arbeiten zu widmen, die auf sie warteten. Nach einem kurzen Händedruck verschwand sie schnellen Schritts, um ein anderes Projekt zu überwachen.
»Das wird dir noch besser gefallen«, erklärte Stroud und trat neben Victor. »Heute, Victor. Du trittst heute gegen ihn an.« Es war nicht nötig, näher darauf einzugehen, wer ›er‹ war.
»Searcy?« Der Name klang wie ein Fluch. »Er kommt nach Schlesien?«
Vier frustrierende Tage hatte Victor auf die Gelegenheit gewartet und die Umstände verflucht, die ihn im lyranischen Sektor banden, während Michael Searcy sich im Internationalen Bezirk austobte. Er hatte die Trividberichte gesehen und die Nachrichtenfaxe studiert, in denen sein Rivale dominierte und regelmäßig die Schlagzeilen bestimmte. Er war immer noch der Liebling der Medien. Selbst in Schlesien waren es Searcys Aktionen, die an vorderster Stelle rangierten, während Victor in seinen kurzen Interviews die Rolle des bedrängten Herausforderers spielte.
»Du wirst ihn dir holen«, erklärte Stroud. »Jetzt, da die 32. Lyrankische Garde hier ist, können wir uns verteidigen, sollten Cathay oder Montenegro einen Angriff starten. Es gibt Berichte, dass Overlord mit Sternenlicht zusammenarbeiten könnte, aber ich bin mir nicht sicher, ob diese Black-Hills-Typen davon so begeistert sind. Die harten Davionisten trauen Overlord nicht und befestigen ihre Westgrenze gegen seine Mechs.«
»Da wird auch Searcy sein«, wandte Victor ein. »An der Grenze zum Internationalen Bezirk. Selbst wenn ich ohne Probleme durch Cathay komme, werde ich mich erst noch durch Black Hills kämpfen müssen. Das ist ein einziges Feindgebiet.« Nicht dass Victor davor zurückschreckte. Er plante in Gedanken bereits seine Mission ins feindliche Heimatterritorium. »Wenn wir die überfluteten Tunnel unter Cathay benutzen können...«
»Nicht nötig«, unterbrach Stroud. »Searcy wird am Südrand von Black Hills sein, leicht zu erreichen. Du kannst Cathay im Süden durch die BrahmaSlums umgehen. Danach findest du ihn auf dem Gelände des Running Fox Country Club.«
Victor war entgeistert. »Haben Sie das arrangiert?«
»So würde ich es nicht sagen. Searcy ist heute im Grünen Haus, um Hasek-Davions Besitz zu bewachen, und die Nachrichtenteams sind eingeladen, ihn in seinem Brandschatzer zu filmen. Du wirst durch den Country Club ins Davionviertel eindringen. Der liegt nur Minuten vom Grünen Haus entfernt. Searcys Mech wird der nächste Kampfkoloss im Sektor sein. Er wird reagieren müssen, wenn er nicht vor den Medien als Feigling dastehen will.« Stroud nickte zufrieden. »Meine Leute haben einen Anruf von Hasek-Davion auf seinem Gut abgefangen. Durch die Position, aus der er angerufen hat, ist das Signal über eine von Allianz-Streifen kontrollierte Relaisstation gelaufen.«
»Das trifft sich.«
»Nein, das trifft sich nicht. Das war geplant. Hasek-Davion wusste, dass ich den Anruf abhören würde. Genau deshalb hat er ihn von da aus gemacht. Er will einen Wiederholungskampf zwischen euch beiden. So einfach ist das.«
»Und Trevor ist einverstanden.« Es war nicht als Frage gemeint. Trevor Lynch hielt sich sicher außerhalb der Stadt auf und tat von dort aus wenig mehr, als Jerry Stroud und den anderen lyranischen Stallbesitzern zu applaudieren, die in Schlesien die Festung hielten.
»Ehrlich gesagt: nein«, gab Stroud zu. »Lynch hat von der Lyranischen Garde gehört, dass weitere Truppen unterwegs sind. Auf direkten Befehl von Nondi Steiner höchstpersönlich. Er hat vorgeschlagen, dass wir uns bedeckt halten und auf das Militär warten, es den Truppen überlassen, jeden Widerstand gegen die Allianzregierung zu zerschlagen und dann wieder die Kontrolle über Schlesien übernehmen.«
Nein! So würde es nicht enden, und Victor war zu weit gekommen -
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