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BattleTech 48: Truegerische Siege

BattleTech 48: Truegerische Siege

Titel: BattleTech 48: Truegerische Siege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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daraufhin mit einem kräftigen Funken den Plastiksprengstoff zur Detonation bringen. Megan zog vorsichtig die Schutzhülsen ab und verband die Drähte mit den Kontakten des Sensors. Damit war ihre Arbeit getan. Sie rutschte unter dem Wagenheck hervor, stand auf und klopfte die Uniform ab.
Bevor sie ging, bückte sie sich noch einmal kurz, um ihre Arbeit zu überprüfen. Der Sensor wirkte wie eine kleine, unregelmäßige Beule am Auspuff. Wenn man wusste, wo man suchen musste, war der Auslöser der Bombe leicht zu finden. Wenn nicht, würde ihn nur eine eingehende Suche entdecken. Und die brauchte Zeit.
Wenn Hasek-Davions Termin irgendetwas zu sagen hatte, war Zeit allerdings etwas, was Jerry Stroud gerade nicht haben würde.
Ein Gefühl drohenden Unheils begleitete Megan, als sie zurück zur Frontseite des Hauses ging und die scharfe Bombe unter dem Wagen hinter sich zurückließ. Alles Teil des Jobs, dachte sie. Nichts weiter als ein Broterwerb. Aber sicher.
Genauso, wie sie sich einredete, dass HasekDavion und Stroud ihre Machtspielchen weit über ihrem Kopf austrugen. Es spielte keine Rolle, wer gewann, solange sie mit weitgehend gutem Gewissen davon leben konnte. Auf dem Weg zurück zur Straße, den Koffer locker an der Hand schwingend, wusste sie, dass sie eine Linie überschritten hatte, dass sie hier an Jerry Strouds Haus einen weiteren Teil von sich verkauft hatte.
Und dass eine weitere Schuld zu bezahlen war. Bald.
* * *
    »Ich zeichne einen Rakshasa im Westen und einen Drachenfeuer im Osten. Die nehmen mich hier auseinander!«
    »Jemand muss Blau Fünnef entsetzen, bevor...« Schweigen. »Blake! Vergesst es. Aufrücken. Schließt die Lücke.« Victor Vandergriff starrte auf das üppige Grün des Running Fox Country Club in Black Hills auf seinem Sichtschirm und presste die Zähne zusammen, bis die Kiefer schmerzten. Die Stimmen in seinem Helm stammten aus der weit zurück in Schlesien tobenden Schlacht. Die Signale waren schwach und wurden durch die Reflexion der Hügel von Black Hills von Störungen durchzogen, aber es klang ganz danach, dass die 32. Garde von einem Angriff aus dem Davionviertel überrollt wurde, der geradewegs auf das Skye-Tiger-Gut zielte. Die Gardisten versuchten Jerry Stroud zu evakuieren, aber in der Konfusion konnte niemand sagen, ob er schon mit Vollgas ins sicherere Skye-Tiger-Zentrum unterwegs war oder noch hinter den Mauern seines Wohnhauses in der Falle saß.
    »Vorsicht, Herr Oberleutnant!« Mehrere Stimmen überlagerten sich zu einer undefinierbaren Kakophonie, aus der nur Bruchstücke von Wörtern an Victors Ohr drangen. Dann: »Der Oberleutnant ist ausgestiegen. Saubere Flugbahn.«
    »Vandergriff von Tiger Eins.« Tiger Eins war die Vorhut der Lanze, die Victor an den südlichen Rand von Black Hills begleitet hatte. »Die werden abgeschlachtet. Drehen wir um?«
    »Nein, das tun wir nicht«, antwortete Victor entschieden.
Das hier war wichtiger.
Victor war allein in den Country Club eingedrungen. Seine Eskorte hatte er außer Sicht hinter sich gelassen. Diesen Moment wollte er mit niemandem teilen müssen. Er hatte die Banshee über fünf Fairways des 18-Loch-Golfkurses gelenkt und stand jetzt auf dem ersten Green, in Sichtweite des opulenten Clubhauses. Beinahe sofort waren die ersten Nachrichtenteams aufgetaucht und hatten sich im Schatten des Gebäudes aufgebaut. Von Michael Searcy war noch nichts zu sehen, aber er konnte warten. Wenn jemand die 32. rettete, würden es Verstärkungen aus dem Kolosseum oder vielleicht aus dem Skye-TigerZentrum sein müssen. Selbst wenn er Black Hills mit seiner Eskorte in Höchstgeschwindigkeit verließ, hatten sie keine Chance, rechtzeitig nach Schlesien zu kommen, um das Kampfglück zu wenden. Also beschränkte er sich vorerst darauf, zuzuhören und abzuwarten.
Nervöser Schweiß perlte auf seiner Stirn. Es würde nicht mehr lange dauern, und der Wärmestau im Innern des Cockpits würde ihm den Schweiß in Strömen am Körper herablaufen lassen, aber er verließ sich darauf, dass sein neuer Kühlanzug sich bewähren würde. Das war der entscheidende Moment, der Kampf, der ihm vor sechs Tagen entgangen war. Das Duell, das entscheiden würde zwischen Champion oder Verlierer, Vandergriff oder Searcy, Steiner oder Davion. Victor kannte die Antwort bereits, aber er musste sie dem Rest von Solaris VII noch beweisen... und über die Trividbilder dem Rest der Inneren Sphäre. Auf dem Sichtschirm sah er am andern Ende des ersten Greens, wie sich

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