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BattleTech 49: Gezeiten der Macht

BattleTech 49: Gezeiten der Macht

Titel: BattleTech 49: Gezeiten der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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Tiaret Morgans Hand mit beiden Händen packte und sich respektvoll verneigte. Es gab nur wenige Menschen, die der Elementarin einen derartigen Respekt abverlangten.
»Ich weiß, dass ihr zwei euch noch nie begegnet seid«, sagte er.
Tiaret richtete sich auf. »Morgan Kell war für die Nebelparder kein Unbekannter.« Die Verwendung seines Nachnamens war eine zusätzliche Ehrbezeugung. »Seine Anstrengungen und die Jaime Wolfs bei der Verteidigung Luthiens haben Clan Nebelparder in der Anfangsphase der Invasion die draconische Zentralwelt gekostet.«
»Dass du dich daran erinnerst, ehrt mich«, bemerkte Morgan, der von seinem Sohn genug über Clanetikette gelernt hatte, um die passenden Worte zu finden. »Dein Platz an Victors Seite zeugt von erheblichem Potenzial.«
Sie grinste mit großen, strahlend weißen Zähnen und marschierte in Richtung Hauptempfangshalle davon, eine Frau voller Kraft, Stolz und Eleganz. Morgan und Victor folgten ihr. Ohne die Wärme, die von Tausenden sich vor den Schaltern drängenden Menschen erzeugt wurde war es in der weiträumigen Halle ziemlich kühl. Die Bewegung half Victor, sich aufzuwärmen, und das Knallen seiner Schritte auf dem Fliesenboden vermischte sich mit denen Morgans und der dichten Formation von Wachen.
»Bleibst du lange auf Ein Ort?«, fragte Kell.
Victor ging kurz in Gedanken die Reisezeit durch, die ihm bis zur nächsten geplanten Ankunft blieb. »Vier Tage«, antwortete er. »Lange genug, um die 312. ComGuards-Division zu inspizieren und ein neues Trainingsschema festzulegen. Auf dem Rückflug werde ich länger hier verbringen.« Er stieß scharf die Luft aus. »Ich muss engere Beziehungen mit meinen wichtigen Offizieren kultivieren. Blakes Wort hat im Augenblick zu viele Dolche auf meinen Rücken gerichtet. Ich will nicht noch mehr gute Leute an diese Fanatiker verlieren.«
Noch vielsagender als die Desertionen war das Blakes Wort Sprungschiff, das Victor seit dem Abflug von Tukayyid verfolgte, ein ominöser Schatten, der ständig knapp außer Reichweite hing.
»Wohin geht es von hier?«
»Nach Pasig. 9. Division. Sie gehören zu meinen besten Truppen, aber ihre Loyalität steht auf der Kippe. Ich werde einen Monat dort bleiben. Zuletzt führt der Weg mich nach Mogyrod zur 244.... Des Prinzen Mannen«, antwortete er mit einem Lächeln. »Die stehen voll hinter mir, aber wir haben so viele erfahrene Soldaten an die Blakisten verloren, dass sie grün wie frisches Gras sind.«
Dann stockte er. »Morgan, warum vermeiden wir das Thema Katherine?«, fragte er plötzlich.
Die Offenheit seines jüngeren Gegenübers amüsierte Morgan Kell. »Du hattest noch nie viel Geduld für Konversation, Victor.« Er strich sich den Bart glatt. »Ich versuche mich zu vergewissern, dass du deine Prioritäten richtig setzt.« Er hob abwehrend die Hand. »Wobei das weder als Einmischung noch als Beleidigung gemeint ist. Du hast selbst zugegeben, dass du jetzt größere Verantwortung trägst, und diese Reise findet aus sehr guten Gründen statt, die mit deiner Stellung als Präzentor Martialum zusammenhängen... nicht mit deinem Geburtsrecht als Victor Steiner-Davion.«
Sie näherten sich dem Hauptgebäude, wo die Wachtruppen die Menschenmenge zurückhielten. Das dumpfe Gemurmel ihrer Gespräche drang leise an sein Ohr. Er sah sich nach dem Ausgang um, durch den sie der Menge entgehen würden. »Soll dass heißen, meine Augen sind manchmal größer als der Magen?«
»Deine Augen waren nie das Problem. Aber es soll schon vorgekommen sein, dass du dich so verzettelst, dass Landungsschiffe durch die dabei entstehenden Lücken fliegen könnten.«
Victor fühlte seine Wangen wärmer werden, aber er wusste, dass Morgan Recht hatte. Er besaß tatsächlich die Neigung, sich zu übernehmen. Glücklicherweise nahm der freundliche Tonfall des Großherzogs der Zurechtweisung die Spitze.
»Ich werde es mir merken. Ich soll mich also nur um die ComGuards kümmern und einfach vergessen, was meine Schwester treibt?«
Morgan schüttelte nachdrücklich den Kopf. Er sah zu den Wachen, und Victor nickte kaum merklich. Diejenigen in der Nähe des Exilprinzen wussten von seinen Anschuldigungen gegen Katherine. Trotzdem senkte Morgan die Stimme. »Ganz sicher nicht. Aber du hast die Beweise nicht, die du brauchst, um die Beteiligung deiner Schwester an Melissas Tod zu beweisen, und sie hat noch keinen falschen Schritt getan. Noch nicht.«
Die Wachmannschaft führte die beiden zu einer Tür mit der Aufschrift

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