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BattleTech 49: Gezeiten der Macht

BattleTech 49: Gezeiten der Macht

Titel: BattleTech 49: Gezeiten der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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›Personal‹ Tiaret duckte sich durch die Öffnung und wartete.
»Vertrau mir«, sagte Morgan. »Ich habe... aufgepasst .«
Nur aufgepasst, wollte Victor fragen, oder Katherines Rüstung abgeklopft, in der Hoffnung, eine Lücke zu finden? Er kannte Morgan Finn Kell zu gut, um zu glauben, er könnte sich mit einer Zuschauerrolle zufriedengeben. Sicher nicht. Aber was Morgan sagen wollte, war, dass er jedem seine Stärke und seine Prioritäten zugestehen sollte. »Und so warten wir also.«
»Wir warten. Wir beobachten. Wir planen.« Morgans Linke ballte sich zur Faust. Er blieb vor der Tür stehen und schaute Victor in die Augen. »Und wenn die Zeit gekommen ist, handeln wir.«
Victor nickte entschieden. »Einverstanden. Katherine hat Fehler gemacht, und wir finden sie. Bald werden wir genug haben, um ihren ›vorbildhaften Charakter‹ als hohle Fassade zu entlarven. Obwohl, so wie die Dinge sich entwickeln, kann es durchaus sein, dass sie uns die Arbeit abnimmt.« Er bemerkte Interesse in den braunen Augen seines Gegenübers. »Ich kann dir Einzelheiten über das Geschehen in der Mark Draconis liefern. Und über Sun-Tzus erbärmliche Offensive gegen den Pakt, die Katherine zu unterstützen scheint. Heute Abend? Bei einem Essen?«
»Morgen, Victor.« Morgans Wut verrauchte schnell wieder. »Darüber können wir morgen reden, nach deiner Truppeninspektion. Heute Abend solltest du dich ausruhen.«
Der jüngere Mann lächelte. »Ich soll das also als Freundschaftsbesuch betrachten? Das wird mir schwerfallen.« Aber es würde ihm gut tun, sich mit Morgan und vielleicht einigen der Kell Hounds zu entspannen. »Ich werde es versuchen«, versprach er.
Einen Augenblick lang tauchte eine Spur des alten Morgan Kell in den gehetzten braunen Augen auf. »Möglicherweise habe ich dafür eine Lösung.« Er führte Victor durch die Tür, vorbei an Tiarets einschüchternder Gestalt.
»Konnichi-wa, Steiner-Davion Victor-san.« Omi Kurita, die geduldig im Gang gewartet hatte, verbeugte sich höflich.
Victor wurden vor Überraschung die Knie weich. »Omi!«
Ohne sich um die anderen zu kümmern, lief er los und packte ihre Hände. Sie trug einen seidenen Hosenanzug orientalischen Stils mit kurzer Jacke, der sich besser als Reisebekleidung eignete als ihre üblichen Kimonos und formellen Roben. Die Seide lag weich und warm wie eine zweite Haut auf ihrem Körper.
»Ich dachte, du wärst auf dem Weg zurück nach Luthien«, sagte er.
Sie hatte Tukayyid vor seinem Aufbruch zur Inspektion der lyranischen Garnisonen Richtung Heimat verlassen. Victor hatte sich auf ein Jahr ohne ihren Anblick eingestellt, und nichts hätte ihm eine größere Freude machen können, als diese Bestätigung, dass er sich geirrt hatte.
Omi zog ihn gerade weit genug beiseite, um die Illusion von Privatsphäre zu erzeugen. »Auf dem Heimweg hatte ich einen Traum, Victor. Mir träumte, dass du mich brauchst.« Sie lächelte verlegen. »Ich muss zugeben, dass ich mir etwas dumm vorkam, einem Traum solche Bedeutung beizumessen. Dann erhielt ich eine Nachricht von meinem Bruder Minoru. Er bat mich, dich an dein Versprechen zu erinnern, Clan Novakatze in deiner Eigenschaft als kommandierender General der SternenbundVerteidigungsstreitkräfte einen Besuch abzustatten. Die Nachricht war mir bis Tukayyid gefolgt, und dass sie gerade zu diesem Zeitpunkt eintraf...« Sie verstummte, wohl wissend, dass Victor den Gedanken selbst zu Ende führen würde.
Er verzichtete auf einen sichtbaren Gefühlsausbruch, aber seine Augen spiegelten die tiefe Freude wider, die er über ihre Anwesenheit empfand. »Erwartet Theodore-sama dich denn nicht auf Luthien?«
»Als ich ihm die Nachricht zukommen ließ, dass ich die Allianz besuchen wollte, bat mein Vater mich, die momentane Stimmung auf den lyranischen Welten über seine Wahl zum neuen Ersten Lord des Sternenbunds einzuschätzen. Und er trug mir auf, einen angemessenen Schutz zu suchen.«
Das war typisch für Theodore Kurita. Er sorgte dafür, dass seine Tochter ihre Beziehung zu Victor aufrecht erhalten konnte, während er gleichzeitig eine Entschuldigung für ihre Reisen lieferte, die es den konservativen Elementen des Kombinats erlaubte, die Augen davor zu verschließen. Was im Commonwealth Heuchelei genannt worden wäre, galt in der orientalischen Kultur des Kombinats nur als ein Wahren des Gesichts.
»Du hattest Recht, Morgan«, stellte Victor fest, ohne die Augen von Omi zu nehmen. »Du hast die perfekte Lösung gefunden.«
Omi

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