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BattleTech 49: Gezeiten der Macht

BattleTech 49: Gezeiten der Macht

Titel: BattleTech 49: Gezeiten der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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Ihnen.« Isis stand auf und kam um sie herum, um Victor und Omi gemeinsam zu umarmen. »Danke, meine Freunde. Meine einzigen Freunde.«
»Do itashimashite«, antwortete Omi lachend. »Gern geschehen, Isis.«
Victor warf Omi über Isis Kopf einen Blick zu. Sie dankte ihm wortlos und schenkte ihm ein anerkennendes Lächeln dafür, wie er geholfen hatte, Isis aufzunehmen. Victor zwinkerte ihr zu und versprach, sein Bestes zu tun.
»Es kommt alles gut«, sagte er laut.
* * *
     
Es würde perfekt ablaufen.
    Der Attentäter hatte den Werkzeugschuppen des Guts als zeitweiligen Befehlsposten requiriert. Er war durch einen Abwasserkanal eingedrungen, der hier, innerhalb der Mauern endete. Die Tür war erheblich besser gesichert als der Tunnel. Der Kanaldeckel schien in keinster Weise geschützt. So lange er im Schuppen blieb und es keine Probleme mit den Rohrleitungen oder der Elektrik des Haupthauses gab, war er in keiner Gefahr.
    Die meisten Alarmsysteme wiesen eine Lücke auf, häufig sogar mehrere. Es hing alles davon ab, wie tief man in den geschützten Bereich eindringen musste. Heute war er auf einer einfachen Erkundungsmission, die in dieser Hinsicht keine sonderlichen Ansprüche stellte. Er war nur hier, um ein Laserrichtmikrophon zu installieren, dessen unsichtbarer Energiestrahl vom großen Panoramafenster des Salons reflektiert wurde und das durch die Stimmen der Personen im Innern des Zimmers minimal vibrierende Glas in ein riesiges Mikrophon verwandelte. Die Variationen im zurückgeworfenen Laserstrahl ließen sich leicht in Tonwellen zurückverwandeln, die er auf einem versteckten Recorder aufzeichnete, während er über Kopfhörer lauschte.
    Isis Mariks Erscheinen kam unerwartet und musste berücksichtigt werden, aber zugleich war dem Attentäter klar, dass ihre Ankunft ihm eher Möglichkeiten eröffnete als Probleme verschaffte. Sie brachte eine zusätzliche Variable in das geregelte Alltagsleben Victor Steiner-Davions und Omi Kuritas... einen Hauch von Chaos, den der Attentäter ausnutzen konnte.
    Zum Beispiel würde Omi Kurita versuchen, Isis entgegenzukommen, wenn sie tatsächlich so verzweifelt war wie sie schien. Lieblingsspeisen. Gegenstände des täglichen Lebens. Vielleicht besondere Blumen...
    Nein. Keine Blumen, diesmal nicht, selbst wenn sich die Gelegenheit bot. Victors Leute waren Könner, und sie würden dem Attentäter nicht gestatten, ein zweites Mal denselben Trick anzuwenden. Und falls sie seine Vorbereitungen entdeckten, würde das Victor warnen.
    Der Attentäter hatte nicht vergessen, dass es Victor gewesen war, der ihn als Einziger jemals gefangen hatte. Sollte er noch einmal in Gefangenschaft geraten, würde Victor ganz bestimmt nicht noch einmal den Fehler begehen, den Mörder seiner Mutter lange genug am Leben zu lassen, um ihm die Flucht zu ermöglichen.
    Isis würde ebenfalls eine tägliche Routine entwikkeln, und auch das konnte ihm Zugang zum Haus verschaffen. Und falls Victor nicht ausdrücklich zusätzliche Sicherheitsleute anforderte, würden die Leibwächter, die bisher nur ihn und Omi beschützt hatten, jetzt auf drei Adlige verteilt werden. Das allein reduzierte die Gegner des Attentäters bereits um fast zwanzig Prozent.
    Abwasserkanäle, Dienstboten, Zulieferer. Es gab immer Wege, über die man hinein gelangen konnte.
Und wieder hinaus.

13
Gefechtsakademie Robinson, Bueller, Robinson Mark Draconis, Vereinigtes Commonwealth
     
18. Oktober 3062
    Arthur Steiner-Davion rammte den Schubhebel seines BattleMechs bis zum Anschlag nach vorne und trieb den neuen Vollstrecker III mit halsbrecherischen siebenundachtzig Stundenkilometern vorwärts. Jeder stampfende Schritt schüttelte das Cockpit der fünfundfünfzig Tonnen schweren Kampfmaschine durch, und das Rautenprofil der Metallsohlen fand auf dem Asphalt der Straße kaum Halt. Zweistöckige Kasernen, in denen die Infanteriekadetten der Gefechtsakademie einquartiert waren, flankierten seinen Weg auf beiden Seiten. Der Mech brauchte nur einmal auszurutschen, und er würde mit Sicherheit eine Hauswand rammen. Aber diese Gefahr bemerkte er kaum, als er den Vollstrecker über das Akademiegelände jagte. Er war darauf versessen, in den Kampf zu ziehen. Diesmal war es keine Simulation.
    Haus Kurita griff Robinson an!
Durch Verwendung eines Piratenpunkts, eines Sprungpunkts innerhalb der Schwerkraftsenke des Systems, ein Manöver, das ebenso vorteilhaft wie gefährlich war, hatten die draconischen Einheiten ohne Widerstand landen

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