BattleTech 49: Gezeiten der Macht
überschwere Mech Oberst Walker gehörte, dem Kommandeur der Jäger. Er steuerte seinen Barghest nach vorne und stellte sich zwischen die Coventry-Jäger und seine Einheit, während er in Gedanken die Situation verfluchte. Das waren jetzt seine Soldaten. Seine Jungs. Seine Mädels. Zum Teil waren sie kaum aus der Akademie gekommen, zu deren Verteidigung sie gerade Aufstellung genommen hatten. Sie hatten ein besseres Ende verdient.
Die ersten Schusswechsel fanden über weite Entfernung statt, mit Langstreckenraketen und leichten Autokanonen. Ein kurzer Hagel 50mm-Granaten prallte von der Schulter des Barghest ab. Die Jäger rückten langsam vor, fast zögernd. Jetzt feuerten sie mit Extremreichweiten-Lasern und Partikelkanonen. Versuchten sie, Rikkards Leute wieder aus der Nähe der Stadt zu locken? Er schickte zwei Lanzen Plainsman Schwebepanzer und Alacorns ins Niemandsland, um den Gegner auf die Probe zu stellen. Konzentriertes Feindfeuer zerblies einen der leichteren Panzer zu Schrott, aber vorher jagten die beiden schweren Panzer mit ihren DrillingsGaussgeschützen noch einige Nickeleisenkugeln in die gegnerische Formation. Ein Vollstrecker wurde zweimal in die Brustpartie getroffen. Die Geschosse drückten seinen Torso ein und hätten fast den Fusionsreaktor zertrümmert.
Jetzt rückten die Jäger entschlossen vor, die BattleMechs an der Spitze. Die MechKrieger schienen wütend, dass zwei Panzer es gewagt hatten, sie dermaßen anzugehen. Die Miliz-Alacorns ließen sich nicht einschüchtern, sondern schwangen auswärts in die Flanke der Jäger, um den Angriff fortzusetzen.
Sie kamen nie an.
Fontänen aus Feuer und verbrannter Erde schlugen rings um die Panzer aus dem Boden. Eine Feuersäule traf die rechte Kette eines Alacorn und schleuderte ihr in die Höhe. Er krachte auf dem Geschützturm wieder zu Boden. Der zweite schwere Panzer wurde von drei Explosionen aufgerissen, die nur eine zerfetzte, verbogene Hülle zurückließen.
»Artillerie! Artillerie!« Kadetten-Hauptmann Guerro war mit dem Wolfshund zur Seite marschiert und deutete jetzt mit dem Geschützlauf des rechten Mecharms in die Berge. »Kammlinie Ostsüdost. Long Tom und Arrow IV.«
Rikkard schlug mit der flachen Hand gegen sein Bein und riss dabei, ohne es zu wollen, eines der Sensorpflaster auf dem Schenkel ab. Er klebte es wieder auf die Haut, obwohl das jetzt auch keinen Unterschied mehr machte. Die Jäger hatten seine Leute gezielt in die Feuerzone getrieben. Dadurch, dass sie zwischen den Bergen und der Stadt festsaßen, wurde der Artilleriebeschuss noch effektiver.
»Feuer! Es brennt auf dem Akademiegelände!« Das war eine Stimme, die Rikkard nicht erkannte. Einer der Kadetten. »Diese verdammten Jäger beschießen die Akademie!«
Der Kommandant holte das Bild der Rückenkamera auf einen Hilfsmonitor und beobachtete, wie Explosionen eine der Kasernen erschütterten, als das Artilleriefeuer das Gebäude zerriss. Heimtückische, Archonverliebte Hurensöhne! Tränen der Verzweiflung und Wut traten ihm in die Augen und behinderten seine Sicht.
Er blinzelte sie weg. »Provinz-Miliz Coventry, im Gleichschritt vorwärts Marsch, in Linie«, befahl er und setzte den Barghest in Bewegung. Das Fadenkreuz leuchtete golden auf und bestätigte die Zielerfassung. Seine schweren Laser schleuderten grell leuchtende Verwüstung in die Reihe der Coventry-Jäger. Eine Gausskugel schlug von vorn in die rechte Schulter des Mechs ein - und Panzerung regnete zu Boden. »Hauptmann Guerro, Ihre Kompanie hat eine einzige Mission. Brechen Sie zu dem Kamm durch und bringen Sie die Artillerie zum Schweigen. Endgültig!«
Guerro war ein guter Soldat. Sein Wolfshund rannte bereits, die Kompanie im Schlepptau, auf sein Angriffsziel los, bevor er antwortete. »Wir schaffen es nie an den Jägern vorbei«, warnte er Rikkard.
»Die werden andere Sorgen haben«, versprach der Kommandant. »Miliz, im Laufschritt vorwärts. Konzentriertes Feuer auf mein Ziel, jetzt!« Wieder zuckten die Lichtwerfer auf und schlugen dem Hauptmann an der Spitze der gegnerischen Keilformation tiefe Schmelzwunden. »Wir brechen ihre Formation Zeile um Zeile auf«, befahl er - und wusste bereits, als er es sagte, dass sie keine Chance hatten. Aber sie würden es trotzdem versuchen.
Mit vierundfünfzig Stundenkilometern stürmte der Barghest auf den Feind zu. Nicht die 1. CoventryJäger - jetzt nicht mehr. Nicht die Allianz. Nicht einmal Lyraner. Der Feind! Im Zweikampf mochte der Hauptmann ein
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