BattleTech 50: MechWarrior Trilogie
geleistet hatte.
Die Basis selbst war ein grauer Betonbau wie die meisten Gebäude auf Kore. Den größten Teil des Geländes beanspruchte ein breiter, eingefaßter Stahlbetonplatz, der als Landefeld für die riesigen Landungsschiffe diente, die den Planeten bei ihren Besuchen mit Lebensmitteln und sonstigen Bedarfsgütern versorgten und im Austausch gefeinte Erzlieferungen luden. Die Basis fungierte als Hauptraumhafen der Kolonie, da es hier draußen in der Peripherie kaum Raumverkehr gab. Nahezu die einzigen Schiffe, die Kore besuchten, gehörten Alfin. Gelegentlich traf neues Sturmreiterpersonal ein, aber auch das benutzte meistens Konzernschiffe.
Das mehrstöckige Zentralgebäude enthielt alle für die Raumflugkontrolle benötigten Instrumente und koordinierte den Landeanflug der Schiffe aus der Umlaufbahn um Kore. Von hier aus wurde auch der Funkkontakt mit den interstellarflugfähigen Sprungschiffen aufrechterhalten, die an den Sprungpunkten des Systems blieben, Millionen Kilometer über den Polen der Sonne, knapp außerhalb ihrer Schwerkraftsenke. Sprungschiffe warteten grundsätzlich an den Sprungpunkten und luden ihre Kearny-FuchidaTriebwerke für die Transition zurück zu den besiedelten Systemen der Inneren Sphäre auf.
Sturm sah zum fahlblauen Himmel hinauf, auf dem nur ein paar weiße Federwolken zu sehen waren. Irgendwo dort oben flog ein Landungsschiff des Konzerns gerade mit einem konstanten Schub von 1 g in Richtung Kore, beladen mit Nachrichten und Nachschub aus der fernen Inneren Sphäre.
An einer Seite des Zentralgebäudes lag der Hangar für die vier BattleMechs der Einheit. Er ähnelte einer gigantischen Höhle, in der die metallenen Riesen zwischen Kränen und Gerüsten standen, während Teams von Techs sie warteten. Jeder BattleMech war ein Stück modernster Militärtechnologie des einunddreißigsten Jahrhunderts, und trotz des beträchtlichen Alters der Kore-Lancier-Mechs waren die Maschinen noch immer von einem unglaublichen Wert und wurden mit großer Sorgfalt instandgehalten. Zusätzlich beherbergte der Hangar auch noch die verschiedenen Bodenfahrzeuge und Jagdmaschinen der Lanze, die allerdings weit öfter bei Erkundungsmissionen für Alfins kartographische Abteilung zum Einsatz kamen als im Gefecht, nicht viel anders als die Mechs.
Eine steife Brise blies weiße Schneefahnen über den grauen Stahlbeton, als Sturm den Jeep auf die Basis steuerte. Die Posten winkten ihn nach einem kurzen Blick durch. Die Sicherheitsmaßnahmen der Basis waren an den Maßstäben der Inneren Sphäre gemessen reichlich lax, aber das lag daran, daß es auf Kore kaum politische Probleme mit irgendwelchen Auswirkungen auf dessen Verteidiger gab. Die gesamte planetare Bevölkerung bestand aus Konzernangestellten und deren Familien, die Lanciers inbegriffen, und Terroristen, Dissidenten oder Kriminelle waren praktisch unbekannt. Zu stehlen gab es nicht viel, und wer, zum Teufel, hätte sich denn auch für Kore interessieren sollen? Krenner murrte gelegentlich, daß der Aufenthalt auf dieser Welt im Vergleich zu anderen Garnisonen, die er kannte, ein Urlaub war, aber selbst er wußte, daß es keinen Sinn machte, hier auf der strikten Disziplin zu bestehen, die man in Basen in der Inneren Sphäre benötigte. Und so lief hier draußen alles etwas entspannter ab.
Als Sturm den Mechhangar erreichte, kamen mehrere Techs in Parkas durch das offene Hangartor. Einer von ihnen winkte, als er den jungen MechKrieger aussteigen sah.
»Da sind Sie!« brüllte ihm JuniorTech Tom Flannery zu. »Sie sollten besser einen Zahn zulegen, Kintaro! Die Zentrale hat durchgegeben, daß das Landungsschiff bald aufsetzt, und man braucht euch mutige, große MechKrieger für die schweren Hebearbeiten!«
Sturm zeigte dem Tech den Finger, und Flannery kehrte lachend an die Arbeit zurück. Er hatte zwar einen Witz gemacht, aber was er sagte, war die traurige Wahrheit. Oberleutnant Holt bestand darauf, daß alle MechKrieger der Lanze Dienst taten, wann immer ein Landungsschiff in die Atmosphäre von Kore eintrat.
Angeblich ging es dabei um die Sicherheit der Basis und der Stadt. Aber Sturm hatte schon jede Menge Landungsschiffe ankommen sehen, seit er ein Kind gewesen war, während seiner Anwärterzeit und später als MechKrieger. Die Konzernschiffe trafen regelmäßig alle paar Monate ein, und es gab nie irgendwelche Probleme. Mit Ausnahme des kurzen Zeitraums, als Kore von den Stahlvipern besetzt gewesen war, verlief der
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