BattleTech 50: MechWarrior Trilogie
Laser- und Raketenfeuer beantworten würden. Noch immer dröhnte das Pochen seines rasenden Pulsschlags in Dirk Radicks Ohren. Er sehnte sich nach einem Gefecht.
Die Minuten verstrichen, und sein Weg führte ihn zurück zum Befehlsbunker. Das Hämmern in den Ohren nahm von Minute zu Minute ab, als ihm klarwurde, daß er den Kampf, nach dem er verlangte, hier nicht finden würde. Seine Ortung, egal ob Kurz- oder Langstrecke, zeigte nichts. Keine magnetischen Anomalien, wie sie für Fusionsreaktoren typisch waren. Keine Spuren größerer Bewegungen. Selbst die Reflexabtastungen lieferten keine Spur von Angela Bekker und ihren Pirschenden Bären. Nur eines war sicher: Sie waren nicht im Fort DelVillar.
Er fuhr den Fusionsreaktor des Mechs auf Wartestellung herunter und nahm den leichten Neurohelm ab. Dann öffnete er die Luke und kletterte an den in Torso und Bein des Executioner eingelassenen Sproßen auf den Rasen hinab. Seine Lungen hatten Mühe, genug Sauerstoff aus der ungewohnt dünnen Luft Toffens zu filtern, aber das konnte ihn nicht bremsen. Ringsumher rannten Wolf-Krieger über das Gelände, kampfbereit, die Waffen im Anschlag, aber Dirk Radick wußte, daß das unnötig war. Er ging zum riesigen, struktur-verstärkten Eingangstor des Befehlsbunkers hinüber, wo Sterncaptain Jergan ihn erwartete.
»Unsere Befürchtungen waren begründet«, stellte er erbittert fest. Seine Hand schmerzte noch immer von den Schlägen auf die Cockpitkonsole. »Aber zumindest haben wir den Geisterbären die Kontrolle über diese Anlage und ihre logistische Unterstützung genommen.«
»Neg, Sterncolonel«, erklärte Jergan.
»Neg?«
»Ich habe gerade mit Sterncommander Biffly
Ward gesprochen. Seine Leute haben die Durchsuchung der Wartungshangars und Lagerhallen abgeschlossen. Sie sind alle leer.«
Das traf Radick wie ein Schlag ins Gesicht. Er fühlte, wie die Haut vor Wut brannte. »Leer. Das ist unmöglich. Nach Angaben der Wache war hier eine solche Masse von Waffen und Material eingelagert, daß sie es niemals in so kurzer Zeit hätten wegschaffen können.«
Jergan antwortete in ruhigem Ton, als wolle sie seinen Zorn nicht auf sich ziehen. »Entweder waren die Angaben der Wache falsch, oder sie haben weit schneller gehandelt, als wir erwartet haben.« Sie senkte kurz den Blick, ein Zeichen, daß sie noch etwas verschwieg.
»Was noch, Sterncaptain?«
»Die Wartungshangars sind bis auf die Mauern
leergeräumt. Jeder Hebekran und selbst das letzte Stück Werkzeug ist fort. Wir haben nichts als leere Mauern eingenommen. Kein Nachschub, keine Ersatzteile, nichts.«
Mehrere lange Sekunden sagte Dirk Radick kein Wort, aber in seinen Augen loderte die Wut. Dann drehte er um und marschierte ins Innere des Befehlsbunkers. Jergan folgte ihm auf dem Fuße, als er den strukturverstärkten Korridor hinab ins Herz der Festung stampfte. Wolfsclan-Techs mit Werkzeug und Meßgeräten wuselten durch die Gänge und Räume, aber Radick ignorierte sie.
Im Innern des Bunkers lag eine Anzahl von Räumen, deren Türen sämtlich weit offenstanden, und alle erzählten sie dieselbe Geschichte. Er schaute in die den Raum, in dem sich die Kommunikationszentrale befunden hatte, und sah alle Wartungspaneele geöffnet. Techs mit aufgerollten Ärmeln und schweißglänzender Stirn hingen halb im Innern der Geräte und überprüften die Systeme. Über manche Geräte flickerten einzelne Lichter und warfen bunte Lichtreflexe über die Wände und die toten Bildschirme. Radick packte sich einen vorbeikommenden Tech und riß ihn herum. »Was ist mit der Ausrüstung hier?« fragte er in einem so drohenden Ton, daß der Mann erbleichte.
»Also, Sterncolonel, die Ausrüstung ist nicht beschädigt, Sterncolonel. Aber die Geisterbären haben nahezu überall einige der wichtigsten Platinen entfernt.«
»Ersetzt sie«, ordnete Radick langsam und mit knirschenden Zähnen an. Sein Griff um die Schulter des Techs wurde fester, schmerzhaft.
»So einfach ist das nicht, Sterncolonel.« Die Stimme des Techs zitterte. »Wir haben für den größten Teil dieser Ausrüstung keine Ersatzteile mit, vor allem für den Hyperpulsgenerator nicht.«
»Dann stellt sie her«, befahl Radick, als genüge sein Wort, um es geschehen zu machen.
»Das ist einfach nicht möglich, Sterncolonel«, erklärte der Tech, und versuchte mühsam, sich aus dem Griff seines Kommandeurs zu lösen.
»Sabotage«, knurrte Radick und stieß den namenlosen Tech von sich wie irgendein
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