BattleTech 50: MechWarrior Trilogie
befand sich nur ein einzelner Lucifer. Die Bodenverteidigung würde also nur aus einer kompletten Lanze BattleMechs und einem weiteren Mech bestehen, den sie als Fracht für die Söldnerbasis geladen hatten. Fünf Kampfkolosse und ein Zug schwerbewaffnete Infanterie unter Gunney Coombs. Feldwebel Davis Gilbert würde den Lucifer steuern und gleichzeitig mit dem Schiff in die Atmosphäre eintauchen, um eventuelle Angreifer abzufangen.
Hawkes Plan war elegant, wenn auch nicht einfach. Die General Gordon sollte ein paar Minuten vor den zwei Händlerschiffen aufsetzen. Am Boden angekommen, würde sie ihre kleine Streitmacht ausschiffen, um die Landezone für die Händler zu sichern. Je nachdem, wie stark der Gegner war, würden sie versuchen, die Grenze des gesicherten Gebiets bis hinter Rectortown auszudehnen. Hawke hatte ihnen mitgeteilt, daß Kommandanthauptmann Able eine geheime subplanetare Kabelverbindung zwischen dem Aces-HQ und einem kleinen Büro am Raumhafen hatte legen lassen. Sobald es ihnen gelungen war, die LZ hermetisch abzusichern, würden sie die Verbindung zum Rest der Einheit aufbauen und ihr weiteres Vorgehen absprechen.
Harley hätte nicht erwartet, überhaupt Teil der Planung zu sein, aber Gunney hatte ihn angewiesen, Gefreite Glancys Sentinel zu übernehmen, da sie zu krank sei, um in Hawkes Lanze in den Kampf zu ziehen. Er hatte ein paar Simulatorgefechte in diesem Mechtyp hinter sich, aber nun würde er zum ersten Mal tatsächlich in seinem Cockpit sitzen. Mehr noch, wenn es zum Kampf kam, würde es sein erster realer Kampf an den Kontrollen eines BattleMechs überhaupt werden.
Harleys Gedanken drehten sich ständig um das Gespräch mit dem Oberleutnant drei Tage zuvor. Es war eine angespannte Situation gewesen, und er hatte ihr das Stochern in seinen Gedanken übelgenommen. Nach allem, was Ben zugestoßen war, konnte er ihr nicht vertrauen, aber jetzt war sie seine Vorgesetzte, so wie sie die Vorgesetzte seines Bruders gewesen war. Er schuldete ihr Gehorsam und mußte ihren Befehlen folgen obwohl er sie verdächtigte, eine Verräterin zu sein.
Er zwang sich zurück in die Gegenwart, in der Hawke gerade mit ihrem Laserzeiger auf einen Punkt am Grund des Kraters deutete. »Der Weg zur Ausweichfunkzentrale ist ziemlich schmal. Gunney, du und deine Infanterie werdet den Löwenanteil der Arbeit machen müssen. Sutcliffe wird euch begleiten, um Deckungsfeuer zu liefern, falls der Feind noch dort sein sollte.«
Jill Sutcliffe schüttelte zweifelnd den Kopf. »Ma'am. Ich habe keine Probleme mit dem Plan«, wandte sie ein. »Aber sollten wir dieses Risiko so kurz nach dem Aufsetzen eingehen? Wer weiß, ob die Ganoven die Landverbindungen zur Basis nicht schon gekappt haben.«
Hawke schüttelte den Kopf. »Kommandanthauptmann Able hat das Glasfaserkabel von unseren eigenen Leuten verlegen lassen. Die Einheimischen haben davon keine Ahnung. Es ist speziell für eine Situation wie diese gedacht.«
Harley verkrampfte sich der Magen, als er das hörte. Wenn es in den Reihen der Aces einen Verräter gab, stand die Chance nicht schlecht, daß er von diesem geheimen Kommunikationssystem wußte. Falls dem so war, wußte auch der Feind davon. Dann riß er sich zusammen. Er durfte sich nicht in diese Sache hineinsteigern, wenn er nicht irgendwann in jedem Schatten einen Meuchelmörder vermuten wollte.
Wie um diesen Gedanken zu unterstreichen, heulte plötzlich dumpf die Bordsirene, und die gelbe Lampe über der Luke leuchtete auf und tauchte den Raum in goldenes Licht. Harleys Puls beschleunigte sich.
Hawke erhob die Stimme, um sich über dem Lärm Gehör zu verschaffen. »Das ist unser Zeichen, Leute. Wir treten in den Bremsflug ein. Fertigmachen. In Kürze geht es rund.«
Alle schienen wie elektrisiert. Die MechKrieger trotteten den schmalen Gang hinab zum Bereitschaftsraum außerhalb des Mechhangars. Die Techs warteten schon auf sie, um ihnen beim Ablegen der Bordmonturen und Überstreifen der Kühlwesten zu helfen. Harley zog sich bis auf die Standardmechkampfbekleidung aus Shorts und Trägerhemd aus. Darüber legte er einen Pistolengurt und seine Kühlweste an. Der Neurohelm wartete im Innern des Mechs auf ihn. Seltsam wortlos zogen sie sich bis auf Gunney Coombs alle um, der einen Spind öffnete und ein bedrohlich wirkendes Sturmgewehr herausholte, das um einiges älter als Harley aussah ... möglicherweise sogar älter als Da.
Harley war an vierter Stelle der Formation, als sie im Gänsemarsch in
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