BattleTech 50: MechWarrior Trilogie
Von jetzt an gehen wir in die Offensive. Wir werden die Initiative übernehmen und sie behalten, und wir werden die Ausbeuter dafür bezahlen lassen, was sie getan haben.«
Harley sah viele der Acer um ihn herum zustimmend nicken, als sie das hörten, und er merkte, daß er selbst ebenso reagierte. Aber wenn Hawke nicht die Verräterin war, wer hatte Ben und die anderen dann in den Tod geschickt? Panik schlug durch seine Gedanken als er herauszufinden versuchte, wer die Gelegenheit und die Möglichkeiten gehabt hatte, zu tun, was er für Hawkes Werk gehalten hatte.
Er brauchte nicht lange auf die Antwort zu warten, aber zunächst erkannte Harley sie nicht. Erst hörte er, wie sich die Luke zum Jägerhangar mit einem Zischen luftdicht schloß. Mehrere Infanteristen sprangen an den Eingang und versuchten, die Verriegelung zu lösen, aber der einzige Lohn für ihre Bemühungen war ein dunkelrotes Warnlicht und ein Abbruchsignal. Plötzlich spürte Harley ein tiefes Wummern durch den Hangar ziehen, den unverwechselbaren Klang eines Jägerstarts. Rote Warnlichter blinkten auf dem ganzen Deck auf, und eine Sirene gellte durch den Mechhangar.
»Verdammt!« fluchte Able, als MechKrieger und Techs auseinander liefen. Harley drängte sich durch das Getümmel nach vorne, auf Oberleutnant Hawke zu.
»Was ist los?« rief er, als Able und Coombs zum Interkom an der Hangarwand rannten.
»Oberleutnant Hershorn«, spie sie ihm die Antwort entgegen. »Diese verdammte Ratte hat unsere Fähre gestohlen.«
Vor Harleys inneres Auge trat das Bild des kleinen Mannes mit der Glatze, der ihm geholfen hatte ... geholfen hatte zu glauben, daß Hawke das Stück Dreck gewesen war, auf dessen Konto der Tod seines Bruders ging. Plötzlich fiel es ihm wie Schuppen von den Augen.
Sie sah ihn mit galliger Miene an. »Er ist der Verräter, Rassor. Er hat uns zweimal verkauft«
Inzwischen war Kommandanthauptmann Able zurück. »Ich weiß nicht, wie es ihm gelungen ist, an unserer Infanterie vorbeizukommen. Er muß sich in dem Moment zur Flucht entschlossen haben, in dem er erkannte, daß wir nicht zum Sprungpunkt unterwegs sind. Was für ein widerlicher kleiner Bastard.«
»Können wir ihn nicht abschießen?« fragte Harley. Die Waffen in den Geschütztürmen des Landungsschiffes hätten keine Schwierigkeiten haben dürfen, die Fähre zu atomisieren.
»Leider nein«, antwortete der Kommandanthauptmann. »Er hat einen Vorsprung und etwas mehr Schub als wir. Aber Kapitän Edelstein ist kein Dummkopf. Er hat augenblicklich den Funkverkehr stören lassen, sobald er den ungenehmigten Start bemerkte. Wir können ihm dicht auf den Fersen bleiben und verhindern, daß er irgend jemanden warnt, aber wir werden ihn nicht in Schußweite bekommen, bis wir wieder Kurs auf den Planeten haben.« Er wandte sich an Hawke. »Nur für alle Fälle werden wir sämtliche Sicherheitscodes ändern. Übrigens hat der Kapitän mir gerade mitgeteilt daß wir die EM-Signatur eines aus dem Sprungraum kommenden Schiffes an dem Piratenpunkt geortet haben, den die Ausbeuter bei ihrem letzten Besuch hier benutzt haben. Scheint, daß Hershorn ein paar Freunde eingeladen hat.«
Piratensprungpunkte waren nur schwer genau zu lokalisierende »Löcher« in der Schwerkraftsenke eine« Sonnensystems. Es war riskant, sie anzuspringen, aber bei einem Erfolg gestatteten sie einem Sprungschiff, weit näher an einer bewohnten Welt ins normale Raum-Zeit-Gefüge zurückzukehren als an einem der Standardsprungpunkte.
»Die anderen Aces?« fragte Hawke.
»Hauptmann Chou bringt den Rest der Einsatzgruppe aus dem Asteroidengürtel ins Systeminnere. Wenn die ersten Berechnungen stimmen, werden wir etwa anderthalb Stunden nach den Ausbeutern eintreffen, es sei denn, wir erhöhen den Schub. Stell dir ihre Überraschung vor, wenn sie herausfinden, daß Gillfillan's Gold nicht verlassen ist, wie sie es erwarten, sondern daß sich der größte Teil des Regiments hier im System aufhält.«
Hawke wandte den Kopf vom Kommandanthauptmann zu Harley um, und ihr Blick loderte, als sie sprach »Gut. Schütze Rassor und ich haben mit dem Gespenst noch eine Rechnung zu begleichen.«
Kommandanthauptmann Able legte ihr die Hand auf die Schulter. »Wir sollten ihn lebend stellen, wenn es irgendwie geht. Ich möchte nicht, daß sich das zu einer Vendetta entwickelt. Vergeßt nicht, ihr beide seid nicht die einzigen, die es diesem Bastard heimzahlen wollen. Wir wollen ihn vor Gericht stellen. Das heißt aber nicht, daß ich
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