BattleTech 50: MechWarrior Trilogie
eigenen Laser zum Gegenschlag. Gleichzeitig öffnete er eine Kommverbindung zur Basis. »Uller an Basis! Ich werde von einem feindlichen Mech angegriffen! Ein Goshawk mit Stahlvipern-Insignien! Ich wiederhole, werde angegriffen!«
»Wir schicken Verstärkung, Uller!« rief die Stimme aus der Gegenstelle.
Yaeger nahm es kaum war. Er war zu sehr damit beschäftigt, mit dem schweren Laser seines Mechs zu zielen und zu feuern. Ein grüner Lichtstrahl schoß aus dem Lauf, aber der Goshawk war schon weg. Er flog aus der Bodenspalte und rannte über die Tundra davon. Der Laserschuß ging weit am Ziel vorbei. Der mittelschwere Impulslaser des Stahlviper-Mechs schälte weitere Panzerung vom Torso des Uller und arbeitete sich gefährlich nahe an die empfindlichen internen Systeme vor.
Yaeger wirbelte seine Maschine herum, um den Goshawk zu verfolgen, und feuerte Autokanone und KSR-Lafette ab. Ein Strom von Schnellfeuergranaten und Kurzstreckenraketen donnerte auf den feindlichen Kampfkoloß zu. Er sah wenigstens eine Rakete in die breiten Schulterabdeckungen des Goshawk einschlagen und die Panzerung zerbeulen, aber die Autokanone kam nicht einmal in die Nähe seines Gegners. Die meisten Waffen des Uller waren für Distanzgefechte ausgelegt. Um ihre volle Wirkung zum Tragen zu bringen, brauchte Yaeger mehr Platz.
Die Ortung warnte vor anfliegenden Raketen, als der andere Mech die KSR-Lafetten auf seinen Schultern abfeuerte. Die Raketen stürzten pfeifend herab und detonierten gefährlich nahe an der Pilotenkanzel des Uller. Die Druckwellen schüttelten Yaeger durch und warfen ihn in die Gurte, während der Goshawk seine Sprungdüsen aktivierte. Wie ein mechanisches Phantom schoß er auf Feuerzungen in die Höhe und verschwand vom Sichtschirm. Yaeger bemühte sich, wieder klar im Kopf zu werden, als die Statusanzeige mit kreischendem Alarm seine Aufmerksamkeit beanspruchte. Die Raketentreffer hatten schweren Schaden angerichtet. Teile der Torsopanzerung waren komplett zerstört. Seine Maschine war plötzlich äußerst verwundbar.
Wo ist er hin? fragte Yaeger sich. Seine Ortung war kaum eine Hilfe. Durch die magnetischen und thermischen Störungen in dieser Umgebung lieferten die Sensoren jede Menge Geisterbilder und Fehlanzeigen. Yaeger suchte auf dem Sichtschirm nach der feindlichen Maschine, aber es war zu dunkel. Der Goshawk konnte sich irgendwo zwischen den zerklüfteten Felsvorsprüngen verstecken, aber ebensogut auch in einer anderen Schlucht oder Bodenspalte. Wer ist dieser Kerl? Wo kommt der auf einmal her?
Dann traf ein Laserschuß den Uller im Rücken. Er bohrte sich glatt durch die dünne Panzerung, und die Schadensanzeige meldete strukturelle Schäden auf der linken Torsoseite. Es war kein Kampf entscheidender Treffer, aber doch ziemlich herb. Yaeger drehte den Omni zu seinem Gegner um und feuerte gleichzeitig mit Lasern und Autokanone. Die AK erzielte einen Treffer und zog eine Einschlagspur über den Torso des Goshawk, aber die Temperatur im Cockpit des Uller stieg deutlich an. Yaegers Haut war naß von Schweiß, und die Kühlweste arbeitete mit voller Leistung, um seine Körpertemperatur zu senken. Der letzte Treffer hatte seine Maschine einen Wärmetauscher gekostet.
Der feindliche Mech war wieder in Bewegung, rannte über die Tundra davon. Yaeger zog das Fadenkreuz hinter ihm her und feuerte erneut mit dem schweren Laser Die Lanze aus gebündeltem Smaragdlicht verfehlte den Goshawk nur knapp. Er war einfach zu schnell. Plötzlich wirbelte der BattleMech herum und kam geradewegs auf den Uller zu, wurde auf Yaegers Sichtschirm immer größer, als er mit fast neunzig Stundenkilometern herandonnerte.
Es war zu spät, auszuweichen, also feuerte Yaeger statt dessen mit allem, was er hatte. Laser- und Autokanonenfeuer krachte in den Goshawk und schnitt schwarze Breschen in die weißlackierte Panzerung. Der Angriff richtete Schaden an, aber nicht genug, um den Sturmangriff fünfundfünfzig Tonnen humanoiden Metalls aufhalten zu können.
Der Goshawk rammte eine seiner Schulterabdekkung in den Rumpf des Uller. Yaeger kämpfte um die Kontrolle über seinen Mech und konnte unter Mühe verhindern, daß der Uller auf den Rücken geworfen wurde, was ihn nahezu hilflos gemacht hätte. Er ließ den Mech einen Schritt zurück machen, um die Balance wiederzufinden, und stand jetzt gefährlich dicht an der Bodenspalte, aus der sein Gegner aufgetaucht war. Auch der Stahlviper-Mech trat einen Schritt zurück, und es wirkte fast, als
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