BattleTech 50: MechWarrior Trilogie
aus den Mündungen in seiner Brustpartie und schlugen frontal in das Fahrzeug ein. Die Impulslaser verwandelten den Jeep innerhalb eines Sekundenbruchteils in einen Feuerball, der sich wogend in die Dunkelheit ausbreitete, die Anlage in einen rotorangefarbenen Lichtschein hüllte und noch mehr Piraten in Deckung jagte.
Als der letzte Lancier die Hallen verlassen hatte und unterwegs zum Fahrzeughangar war, drehte Krenner sich zu Laura um und nickte. Dann rannten sie hinter den anderen her. Hinter ihnen drehte der Mech sich um und ging zwei Schritte in die Basis hinein, wobei er sorgfältig darauf achtete, den unter ihm über den Beton hastenden Gestalten nicht zu nahe zu kommen.
Laura konnte die Erschütterungen seiner Schritte durch den Betonboden spüren. Der Mech brauchte nur ein paar Schritte, um die auf den Hangar zustürmenden Lanciers zu überholen, und vertrieb mit einer weiteren MG-Salve die dort verbliebenen Piraten. Wieder wurden einige von ihnen, die nicht schnell genug in Deckung gegangen waren, niedergemäht.
Wo, zur Hölle, stecken die Piratenmechs? fragte sich Laura. während sie hinter Krenner herrannte. Sie sah sich um. Sie bemerkte die sich neu sammelnden Piraten, das brennende Wrack des Jeeps und noch ein paar andere Fahrzeuge, denen der Geistermech auf seinem Weg begegnet war, aber von den feindlichen BattleMechs war keine Spur zu entdecken. Irgend etwas ging hier vor.
Der Goshawk Pilot mußte einen bestimmten Plan verfolgen.
Kintaro, dachte sie. Krenner hat gesagt, es ist Kintaro. Gibt es das? Konnte Kintaro tatsächlich noch leben? Sie hatte keine Zeit, darüber nachzudenken. Sie mußte rennen, stoppte nur einmal kurz, um das Sturmgewehr eines toten Piraten vom Hof aufzuheben. Sie öffnete die Kammer, um sich zu überzeugen, daß es schußbereit war, dann stürmte sie weiter, die Waffe im Arm.
16
Kore-Lanciers-Basis, außerhalb Niffelheims, Kore Peripherie
16. April 3060
Obergefreite Laura Metz senkte das Sturmgewehr und gab einen Feuerstoß auf die ihr entgegenrennenden Piraten ab. Der Kugelhagel traf einen von ihnen und schleuderte ihn zu Boden. Die anderen hechteten in Deckung, während Laura weiter zum Fahrzeughangar rannte, gefolgt vom Rest der Lanciers. Der weiße BattleMech stand wie ein schützender Torbogen über ihnen, die Beine links und rechts vom Hangareingang, und hielt mit seinen schweren MGs die übrigen Piraten auf Distanz.
Metz und Krenner erreichten das offene Tor und gaben ein paar Schüsse auf die vereinzelten Piratenwachen ab, die im Innern Dienst taten. Die Piraten erwiderten das Feuer, aber die in der Halle arbeitenden Techs gehörten zum größten Teil zu den Lanciers. Sie schnappten sich schwere Schraubenschlüssel und anderes Werkzeug, mit dem sie die Gewehre der Piraten beiseite und deren Besitzer niederschlugen, so daß die Lanciers den Hangar stürmen konnten. Die Raumpiraten, die sich widersetzten, wurden von Gewehrschüssen oder Schraubenschlüsselhieben niedergestreckt. Ihre Waffen fielen ihnen aus den Händen, und die Lanciers hoben sie auf. Dann rannten sie weiter zu den im Hangar abgestellten Fahrzeugen.
»Nur die Schweber!« brüllte Feldwebel Krenner gegen Alarmsirenen und Gewehrfeuer an. »Wir müssen über die Tundra, und die Radfahrzeuge schaffen das nicht!« Laura wußte nicht genau, was der Pilot des Mechs vorhatte, der sie aus ihrem improvisierten Gefängnis befreit hatte, aber sie war sich ziemlich sicher, wer da oben im Cockpit saß, und sie wußte, daß Krenner bereit war, ihm sein Leben anzuvertrauen. Wenn es zu Kintaros Plan gehörte, daß sie die Basis verließen, wollte Krenner alles tun, was in seiner Macht stand, damit dieses Vorhaben gelang.
Der Goshawk stand am Eingang des Fahrzeughangars und zwang die Piraten mit seinen drei schwerer Maschinengewehren, in Deckung zu bleiben. Die wenigsten von ihnen waren bereit, sich zu weit heranzuwagen, und die Leichen der vereinzelten Piraten, die es doch taten, lagen über den Betonplatz verstreut. Aber war nur eine Frage der Zeit, bevor die Piraten ihre schweren Waffen auffuhren, die selbst einem BattleMech gefährlich werden konnten, oder schlimmer noch, bis ihre eigenen Mechs auf der Bühne erschienen. So kampfstark er auch war, Laura war klar, daß ein einzelner Clan-BattleMech keine sonderliche Chance gegen zwei oder drei der Piratenmaschinen hatte, die ebenfalls aus Clanbeständen stammten. Die Lanciers mußten schnell von hier verschwinden, solange es noch ging.
Aus dem Augenwinkel
Weitere Kostenlose Bücher