BattleTech 50: MechWarrior Trilogie
bemerkte Laura eine Bewegung. Sie drehte sich um und sah einen der Piraten, der entweder übersehen worden war oder nur einen Streif-schlag abbekommen hatte. Er kauerte hinter einem Regal mit Wartungswerkzeugen und Ersatzteilen und zielte mit dem Gewehr auf Krenner. Sie riß ihr Sturmgewehr hoch und brüllte eine Warnung.
»Spieß, Vorsicht!« Krenner wirbelte herum und sah den Rebellen, aber es war zu spät, etwas zu unternehmen.
Ein einzelner Schuß hallte durch die Hangarhalle, und der Pirat kippte nach vorne. Er warf das Werkzeugregal um, und dessen Inhalt polterte über den Boden.
Aus dem Schatten des Hangars trat eine große, blonde Gestalt, die eine dampfende Pistole in der Hand hielt. Der Schütze winkte Krenner und Laura lässig zu.
»Volker!« rief Laura. Er lebte! Sie wollte hinüberrennen und ihm um den Hals fallen, aber vorerst blieb sie besser, wo sie war, und hielt die Augen für andere unerwartete Gefahren offen. Krenner seinerseits blieb in Deckung und rief über die Schulter: »Danke, Volker!«
Lon Volker ging zum Eingang des Hangars, als die Motoren zweier Winterhawk -Truppentransporter aufheulten und die Hubpropeller der Luftkissenfahrzeuge Wolken von Staub und Schnee aufwirbelten. Die Lanciers hasteten durch die offenen Luken der beiden Schweber, sobald sich die Luftkissen fertig aufgebaut hatten.
»Schön, Sie lebend wiederzusehen«, meinte Krenner zu Volker.
»Gleichfalls«, erwiderte der. »Als die Alarmsirenen losplärrten, habe ich meine Chance erkannt und genutzt. Ich dachte mir schon, daß Sie dasselbe tun und hier zum Hangar kommen würden, also bin ich vorbeigekommen, um zu sehen, ob mich jemand mitnimmt.«
»Gutes Timing«, stellte Laura lächelnd fest. Volker strahlte zurück. »Wir wollten gerade ohne dich abfahren.«
»Freut mich, daß das nicht nötig war.« Volker deutete mit dem Kopf zu dem Goshawk, der immer noch die Piraten in Schach hielt. »Wer ist das?« fragte er.
Jetzt war es an Krenner zu grinsen. »Was denken Sie wohl?« erwiderte er. »Kintaro.«
»Kintaro?« Volker schüttelte ungläubig den Kopf. »Nie und nimmer.«
»Glauben Sie's besser, mein Junge«, sagte Krenner. »Ich weiß nicht, wie er es geschafft hat, aber er ist es. Und jetzt Tempo, wir sind die Letzten.« Damit rannten die drei zum nächsten Winterhawk. Sobald sie in der Kabine verschwunden waren, zogen sie die Luken dicht und gingen nach vorne durch.
Volker blickte den Gefreiten am Steuer von oben herab an, und der Mann machte ohne Widerspruch Platz. Krenner übernahm den Platz des Beifahrers, während Laura sich auf einem der Crewplätze anschnallte. Volker zog das Kommset über und überflog die Instrumente auf der Konsole.
»Hat zwar keine Beine«, stellte er dann fest, »aber ich kann ihn fahren.« Er legte die Hände um die Kontrollen und ließ den Winterhawk nach vorne gleiten. Der andere Schweber folgte ihnen, und die tonnenschweren Truppentransporter rutschten mit heulenden Propellern auf ihren Luftkissen aus dem Hangar. Sobald sie im Freien waren, öffnete Volker einen Kommkanal.
»Okay, volle Fahrt!« Er stieß den Steuerknüppel vor, und die leistungsstarken Triebwerke des Transporters trieben den riesigen Schweber mit steigender Geschwindigkeit über den Hof auf freies Gelände zu.
Ein gepanzerter Jeep mit einem schwenkbaren MG verstellte ihnen den Weg. Der Pirat an dem Maschinengewehr feuerte eine lange Salve auf die Frontpartie des vorderen Winterhawk ab. Die Geschosse prallten knallend von der Panzerung und der kugelsicheren Windschutzscheibe des Truppentransporters ab. Volker zuckte mit keinem Muskel, als die MGSalve die Scheibe vor ihm traf. Er trieb den Winterhawk nur weiter vor, genau auf den heranbrausenden Jeep zu. Als der Zusammenstoß beinahe unvermeidlich schien, grub Laura die Finger in den Rand ihres Sitzes.
Der Fahrer des Jeeps verlor als erster die Nerven. Beim Anblick des riesigen gepanzerten Truppentransporters, der unaufhaltsam auf ihn zu raste, riß der Pirat das Steuer herum und versuchte auszuweichen, aber er hatte einen Augenblick zu lange gewartet. Der Winterhawk erwischte mit einem dumpfen Knall den linken hinteren Kotflügel des Jeeps, gefolgt von einem Krach, als der Wagen sich überschlug und eine kurze Strecke über den Betonplatz rollte.
Die Schweber erreichten den Rand des Stahlbetons und jagten hinaus ins freie Gelände. Der äußere Maschendrahtzaun sah aus, als hätte der Goshawk ein Tänzchen darauf ausgeführt. Als die Schwebetransporter die offene
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