BattleTech 51: Die erste Buergerpflicht
[SteinerDavion] mit der Familie Sandoval angefreundet, deren Mitglieder beinahe ohne Ausnahme das Draconis-Kombinat als den einzigen Feind ansehen, der echte Aufmerksamkeit verdient. Kurita feindliche Elemente in der Mark Draconis könnten versuchen, Arthur als Gallionsfigur zu missbrauchen - und ehrlich gesagt ist Arthur emotional genug, um anfällig für Manipulationen dieser Art zu sein.
- Geheimdienstbericht von Leutnant General Jerrard Cranston, SBVS Nachrichtendienst-Kommando, für Präzentor Martialum Victor Steiner-Davion, ComStar/Oberbefehlshaber Sternenbundverteidigungsstreitkräfte, 1. Januar 3062, Seite 37
Ecol City, Thorin
Provinz Skye, Lyranische Allianz
12. November 3062
Felix Blüchers Büro in der Festung war bis auf ein paar antike Gemälde, die ihn seit Jahren von einem Posten zum nächsten begleiteten, so spartanisch wie er selbst. Die Bilder waren jahrhundertealte Drucke, militärische Szenen des Soldatenlebens Mitte des neunzehnten Jahrhunderts. Er hatte sie gesammelt, weil die Uniformen und die Gesichtsausdrücke der dargestellten Männer von einfacheren, ehrenvolleren Zeiten erzählten. Einer Zeit heldenhafter Taten, in denen persönliche Tapferkeit und Ehre noch Schlachten gewonnen hatten.
Es klopfte kurz an der Tür, und Blücher strich seine Uniform glatt. Das konnte nur Leutnant Fisk sein, den er zu sich bestellt hatte. Auf der schiefergrauen Schreibtischplatte lag der vorläufige Bericht über den Zwischenfall mit Andrea Christifori. Blücher hatte die anderen am Schauplatz des Geschehens anwesenden Männer bereits verhört und seine eigenen Schlüsse über das gezogen, was sich abgespielt hatte.
Fisk betrat den Raum in kerzengerader Haltung.
»Melde mich zur Stelle, Herr Oberst«, erklärte er zackig. Blücher war nicht beeindruckt.
»Ja, Leutnant. Wir haben einiges zu bereden.« Er öffnete die Akte auf seinem Schreibtisch und überflog den Bericht. Er hatte ihn schon zweimal durchgelesen und noch ein drittes Mal zwischen den Zeilen. Er war lange genug Soldat, um zu wissen, dass die Militärgerichtsbarkeit häufig alles andere als gerecht war. Und was er beim Verhör der Soldaten gehört hatte, die beim Tod Andrea Christiforis zugegen gewesen waren, beunruhigte ihn. Blücher schloss langsam die Akte und sah Fisk lange und streng an. »Also, Fisk, haben Sie ernsthaft geglaubt, Sie könnten damit durchkommen?«
»Herr Oberst?«, stammelte der Leutnant.
»Beleidigen Sie nicht meine Intelligenz, indem Sie so tun, als wüssten Sie nicht, wovon ich rede. Ich habe mit den anderen gesprochen, die bei der Schießerei waren. Sie können stolz auf sie sein. Zum größten Teil haben sie sich an die Geschichte gehalten, die Sie ihnen vorgegeben haben. Aber einer von ihnen hat schließlich doch die Wahrheit gesagt: Sie sind in Panik geraten.«
»Ich habe reagiert, wie ich es in der Ausbildung gelernt habe, Herr Oberst. Ich sah eine Waffe und habe mich verteidigt«, konterte Fisk, aber die Spannung in seinem Gesicht verriet ihn.
»Eine einzelne Zivilistin, drei bewaffnete Männer im selben Zimmer, zwei weitere draußen, komplette Straßenkampfpanzerung, und sie wusste, dass Sie kommen. Und Sie glauben ernsthaft, sie wäre verblödet genug gewesen, ein Messer zu ziehen?« Blüchers Stimme wurde mit jedem Wort lauter. Er war außer sich vor Zorn. »Das ist ein Mangel an Urteilsvermögen, der zum Himmel schreit, Leutnant.«
»Ich tat, was ich für das Richtige hielt.«
»Und Ihr Versuch, das zu verschleiern, war...« Blücher suchte nach einem passenden Wort, »...erbärmlich.«
Ich würde sagen, eines Offiziers unwürdig, aber im Augenblick schäme ich mich zu sehr, dass wir Teil derselben Armee sind, geschweige denn derselben Einheit. Was haben Sie sich dabei gedacht? Wollten Sie Ihren kostbaren Familiennamen beschützen?«
»Was Sie eine ›Verschleierung‹ nennen, geschah zu Ihrem Besten«, behauptete Fisk.
»Und wie soll ich das verstehen?«
»Wir wissen beide, dass es hier auf Thorin Rebellenelemente gibt. Wir haben die Zeichen gesehen und die MI-Berichte gelesen. Deshalb wurde die 15. auf diese Welt geschickt. Ich habe auf Ihre Anweisung eine Liste der möglichen Rädelsführer zusammengestellt, und wir hätten sie nach dem Terroranschlag auf unsere Truppen in der Bar verhaften und einsperren können. Diesmal haben wir noch etwas Besseres. Der Tod einer ihrer Anführerinnen sendet eine klare Botschaft an alle, die mit dem Gedanken spielen, sich gegen den Archon zu erheben. Der Preis des
Weitere Kostenlose Bücher