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BattleTech 51: Die erste Buergerpflicht

BattleTech 51: Die erste Buergerpflicht

Titel: BattleTech 51: Die erste Buergerpflicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blaine Lee Pardoe
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mich an meinen Vater wenden, den Grafen.«
Das Einzige, was Blücher daran überraschte, war, dass Fisk dies nicht schon längst getan hatte. Graf Nicholas Fisk hatte großen Einfluss am Königlichen Hof, aber Blücher war nicht der Typ, der sich von politischen Wetterschwankungen beeinflussen ließ. Er war mit Leib und Seele Soldat und erkannte seine Pflicht, wenn er sie sah.
Er war auch nicht blind für die Risiken, die mit einer Aburteilung seines Adjutanten verbunden waren. Es war mehr als denkbar, dass das Oberkommando auf Drängen von Fisks Vater in das Verfahren eingriff. Aber bis dahin galten feste Regeln und Vorschriften. »Vermutlich wird Ihr Vater eine Menge Nachrichten losschicken und versuchen, reichlich Gefallen einzufordern. Aber Odessa ist weit entfernt und Sie werden feststellen, dass unter meinem Befehl die Mühlen der Justiz bemerkenswert schnell mahlen.«
Fisks Stimme klang bitter. »Ich frage mich, auf welcher Seite Sie stehen... Herr Oberst.«
»Ich bin mir nicht bewusst, dass es hier verschiedene Seiten gibt«, erwiderte Blücher knapp.
»Was planen Sie, gegen die Rebellen zu unternehmen? Was ist mit Oberstleutnant Christifori?« In Fisks Stimme lag ein Hauch von Angst.
Oberst Blücher drückte den kleinen Signalknopf an der Ecke seines Schreibtischs. Die Bürotür öffnete sich und zwei bewaffnete Wachen traten ein. Einer von ihnen hatte ein Paar Handschellen dabei. Er trat zu Fisk, zog die Arme des Leutnants auf dessen Rücken und ließ die Fesseln zuschnappen.
»Machen Sie sich keine Sorgen um Christifori«, meinte Blücher sarkastisch. »Wenn Sie sich benehmen, verspreche ich Ihnen, dass er Ihren Hals nicht in seine Hände bekommt.« Dann drehten die Wachen Fisk um und führten ihn aus dem Büro.
    Archer saß im Salon des leeren Hauses, fast, als wären die Dunkelheit und Schatten des hereinbrechenden Abends alte Freunde, die zu Besuch gekommen waren. Es war ein langer Tag gewesen, und er hatte viel zu erledigen gehabt. Er hatte das Begräbnis arrangiert, auch wenn er sich kaum an Einzelheiten erinnern konnte. Einige Besucher waren ins Haus gekommen und hatten ihr Beileid für seinen Verlust ausgedrückt. Catherine Daniels hatte ihm Essen gebracht und war in Tränen ausgebrochen, bevor er sie hereinbitten konnte. Er erinnerte sich nicht an die Mahlzeit. Er erinnerte sich nur, dass er gegessen hatte, möglicherweise zum ersten Mal an diesem Tag, aber das war auch schon alles.
    Hauptmann Katya Chaffee war mit Beileidswünschen der übrigen Mitglieder der Thorin-Miliz vorbeigekommen, und mit noch etwas anderem, was er dringend gebraucht hatte: Der Gelegenheit zu einem Gespräch, das ihn von dem Verlust und der Trauer ablenkte. Stattdessen hatte sie darüber gesprochen, was in der Einheit los war, die alltäglichen Routinearbeiten und Gespräche. Einen kurzen Augenblick hatte er vergessen können. Aber nach Katjas Abschied war Archer wieder allein, saß in der Dunkelheit und versuchte, sich an bessere Zeiten zu erinnern.
    Als er das Klopfen an der Tür hörte, war er nicht sicher, ob es real war oder Einbildung. Er stand auf und ging langsam wie ein alter Mann in den Vorflur, den Andrea immer witzelnd den Empfangsraum oder die ›Lobby‹ genannt hatte. Er schaltete das Außenlicht ein und öffnete die Tür. Die plötzliche Helligkeit ließ ihn die Augen zukneifen.
Oberst Blücher stand in der Tür, den langen Mantel offen, die ledernen Ausgehhandschuhe in einer Hand. Archer nickte nur. Er war nicht im Dienst, und er hatte auch keine sonderliche Lust, vor dem Offizier zu salutieren, unter dessen Befehl der Mörder seiner Schwester diente.
    »Oberst Blücher«, stellte er tonlos fest. »Ich hoffe, ich störe nicht.«
Archer schüttelte den Kopf. »Nein, Herr Oberst. Ich war gerade mit persönlichen Angelegenheiten beschäftigt.«
»Ich wollte Ihnen nur sagen, dass ich Leutnant Fisk für den Tod Ihrer Schwester formell unter Anklage gestellt habe, bevor Sie es aus den Medien erfahren. Er wird so schnell wie möglich vor ein Kriegsgericht gestellt.«
Archers Miene blieb unbewegt. »Jemand muss für dieses Verbrechen bezahlen.«
»Er wird bezahlen, Archer. Ich habe genug Beweise gesammelt. Die Angelegenheit wird zügig geklärt.«
»Gut, Herr Oberst. Ist das alles?«
Blücher senkte kurz den Blick, dann sah er wieder zu Archer auf. »Wenn es irgendetwas gibt, was ich für Sie tun kann, Oberstleutnant, lassen Sie es mich bitte wissen.«
Archer starrte ihn mit solcher Intensität an, dass der Oberst

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