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BattleTech 51: Die erste Buergerpflicht

BattleTech 51: Die erste Buergerpflicht

Titel: BattleTech 51: Die erste Buergerpflicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blaine Lee Pardoe
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als Träger des Ehrenabzeichens und führende Persönlichkeit der Gesellschaft sagen, wie Sie sich jetzt fühlen?«
Archers Wut brach sich Bahn. Die Reporterin sah seine Faust nicht kommen, aber er war sicher, dass es gute Einschaltziffern bringen würde. Er fühlte ihre Nase unter dem Schlag brechen, und als sie nach hinten fiel, öffnete sie ihm eine Schneise durch den Mob ihrer Kollegen.
Er trat über die am Boden liegende Journalistin. »So fühle ich mich«, stellte er fest.
    Als er ankam, war das Haus dunkel. Eine Hand voll Nachbarn standen auf dem Bürgersteig, aber sie machten ihm wortlos Platz und ließen ihn durch. Er wusste, dass sie aus Respekt vor seiner Schwester gekommen waren, und sie hatten Blumengestecke an der Hecke abgelegt. Er war im Büro geblieben, bis ihm die Anrufe der Reporter zu viel geworden waren. Ein Teil seiner Angestellten hatte offen geweint, andere hatten wie gelähmt an ihren Schreibtischen gesessen. Sie alle hatten seine Schwester gekannt, hatten unter ihr gearbeitet, während er fort gewesen war. Er hatte allen zwei Tage bezahlten Urlaub gegeben.
    An der Haustür hing eine Nachricht der Polizei. Er las sie nicht, sondern riss sie ab und ging hinein. Als das licht anging, sah er die Unordnung. Unter dem Vorwand der Spurensicherung hatte man alles durchstöbert, was er und Andrea besaßen. Die Autoritäten. Er ging den Flur hinab in das Zimmer, in dem Andrea gestorben war.
    Das war die Stelle. Hier hatte ihr Leben sein Ende gefunden. Eine tiefe Stille lag wie ein Leichentuch über allem. Er trat zur Anrichte, an der eine Schublade noch halb offen stand. Dort hatte Andrea ihre persönlichen Unterlagen aufbewahrt und er hatte ihre Privatsphäre respektiert. Jetzt war er allein in dem großen, leeren Haus, und Privatsphäre hatte sich von einem Segen in einen Fluch verwandelt.
    Archer warf einen Blick in die Schublade und bemerkte einen handgeschriebenen Zettel. Er hob ihn heraus und erkannte Andreas Schrift sofort. Sie hatte schon immer eine schönere Handschrift gehabt als er und er hatte sich angewöhnt, grundsätzlich in Druckschrift zu schreiben. Er schrieb ebenso schnell in Druckschrift wie sie in Schreibschrift. Er erinnerte sich, wie sie ihn damit aufgezogen hatte.
    Er überflog den Text. Es schien die Rohfassung eines Artikels zu sein. Teilweise ihre eigenen Worte, teilweise die anderer. Sie hatte immer Papier dabei gehabt, um sich Notizen zu machen, statt einen Compblock zu benutzen.
Die erste Zeile lautete: ›Die erste Bürgerpflicht, von Andrea Christifori‹. Er las weiter.
    Wendell Phillips hat einmal geschrieben: ›Einem bewaffneten Aufstand geht immer ein gedanklicher Aufstand voraus.‹ Als loyale Lyraner betreten wir in diesen Tagen den Abgrund, der zwischen beidem liegt. Unsere Herrscherin hat auf breiter Front die Unterdrückung eines Volkes eingeleitet, das sie gnädig zu regieren behauptet. In Wahrheit hat der Archon die Macht, die ihr die Bevölkerung des Vereinigten Commonwealth anvertraut hat, systematisch missbraucht.
    Und wozu? Sie hat es zur Verfolgung ihrer persönlichen Macht getan, ihrer persönlichen Wünsche, nicht denen des einfachen Menschen auf der Straße. Stendhal schrieb: ›Der Schäfer versucht die Schafe immer zu überreden, dass ihre Interessen und die seinen identisch sind.‹ Ich behaupte, all die Proklamationen von Einheit und das übrige Geschwafel aus dem Palast auf Tharkad sind nicht mehr als der Versuch einer Schäferin, ihre Herde unter Kontrolle zu halten.
    Aber ich zumindest werde nicht zusehen, wie mir meine grundlegendsten Freiheiten genommen werden, oder eine Regierung stützen, die auf Attentatsgerüchten und Gewalt gegen das Volk basiert, das sie zu schützen vorgibt. Meine Überzeugung und meine Seele stehen nicht zum Verkauf, und für die der Bevölkerung Thorins sollte dasselbe gelten.
    Der Artikel war nicht komplett. An den Rändern hatte sie Notizen über mögliche Änderungen gemacht. Archer schien es, als höre er sie die Worte sprechen, als flüstere sie ihm den Text ins Ohr. Er faltete das Blatt sorgfältig und schob es in die Innentasche seiner Jacke. Dann drehte er sich um und löschte das Licht. Die Dunkelheit senkte sich wieder über den Raum, in dem Andrea gestorben war.
    Er ging zur Treppe in den ersten Stock. Als er langsam hinaufstieg, war Archer Christifori allein mit seinen Erinnerungen und dem hallenden Klang seiner Schritte auf dem harten Holz.

6
    In der Gefechtsakademie Robinson hat sich Arthur

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