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BattleTech 51: Die erste Buergerpflicht

BattleTech 51: Die erste Buergerpflicht

Titel: BattleTech 51: Die erste Buergerpflicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blaine Lee Pardoe
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für die Überlebenden der Aufstände auf der Spielwelt im September dieses Jahres.
- Holovidausschnitt aus Vor Ort, Antenne Donegal, 8. November 3062
     
Ecol City, Thorin
Provinz Skye, Lyranische Allianz
     
9. November 3062 »Catherine«, rief Archer durch die offene Bürotür seine Verwaltungssekretärin.
    »Ja, Chef?«, antwortete sie höflich und trat in die Tür. Catherine Daniels arbeitete schon seit den Tagen seines Vaters bei Christifori Express. Sie war alt genug, um Großmutter zu sein, aber das sah man ihr nicht an.
    »Bitte schicken Sie eine HPG-Nachricht nach Murphy, an Kapitän Fullerton. Sobald er die Geschäfte dort abgeschlossen hat, soll er Kurs nach Lipton nehmen, um zusätzliche Fracht zu laden. In meinem Systemordner steckt ein entsprechender Frachtbrief. Hängen Sie ihn an die Nachricht an.«
    Sie notierte sich den Auftrag auf ihrem Compblock, dann sah sie auf und lächelte. »Wird sofort erledigt, Herr Christifori.« Dann kehrte sie an ihren Schreibtisch zurück und schloss die Tür hinter sich.
    Archer widmete sich wieder den aktuellen Rechnungen, als er - durch die Tür gedämpft - ihre Stimme mit jemandem reden hörte. Etwas in ihrem Tonfall erregte seine Aufmerksamkeit, eine besorgte Note. Er schob den Bürosessel zurück und wollte gerade aufstehen, als es klopfte und sie die Tür einen Spalt weit öffnete.
    »Herr Christifori«, sagte sie. »Hier ist jemand, der Sie sprechen möchte. Er sagt, es sei dringend.« Ohne auf eine Erlaubnis zu warten, öffnete sie die Tür ganz, und ein Soldat in der Ausgehuniform der 15. Arkturus-garde betrat das Zimmer. Der Soldat salutierte - unnötigerweise, da Archer Zivilkleidung trug. Er erwiderte den Gruß wie betäubt, als ihn plötzlich eine düstere Ahnung befiel. Irgendetwas stimmte nicht. Irgendetwas Ernstes.
    »Oberstleutnant Christifori?«, fragte der Unteroffizier knapp.
»Ja, Hauptfeldwebel«, bestätigte Archer und stand auf.
»Es hat einen Unfall gegeben, Herr Oberstleutnant. Oberst Blücher hat mich geschickt, um Sie zu informieren.«
Es lief ihm eiskalt den Rücken hinab. »Einen Unfall?«
»Unsere Männer waren unterwegs, um Ihre Schwester zu einer Routineunterredung mit dem Herrn Oberst zu begleiten, als es zu einer Schießerei gekommen zu sein scheint. Ich befürchte, Herr Oberstleutnant, dass Ihre Schwester den Tod fand.«
Archer hörte die Worte zwar, aber er nahm sie kaum wahr. In den Jahren seiner Militärlaufbahn hatte er Dutzende Freunde und Verbündete sterben sehen. Er hatte selbst reichlich Leben beendet. Das lag in der Natur des Krieges. Aber all das lag hinter ihm. Zumindest hatte er das geglaubt.
Andrea... tot. Das konnte nicht sein. Es war unmöglich. Wie konnte sie tot sein? Er war nicht auf Thorin gewesen, als ihre Eltern gestorben waren. Aber diesmal war er hier, und er hätte in der Lage gewesen sein müssen, sie zu beschützen. Das Rauschen des Bluts donnerte in seinen Ohren, als Wut und Verwirrung sich in seinem Geist zur Weißglut aufpeitschten. Andrea... tot?
»Wie?«, fragte er mit leiser, wutgefärbter Stimme. »Wo?«
»Mir wurde gesagt, in Ihrem Haus, Herr Oberstleutnant. Mehr weiß ich nicht. Der Herr Oberst hat mich gebeten, Sie ins Zentralkrankenhaus zu begleiten. Man hat sie dorthin gebracht. Der Herr Oberst erwartet Sie dort.«
Archer schloss einen Augenblick lang die Augen. In den eigenen vier Wänden umgebracht? Wie? Warum? Obwohl sein Blut vor Wut praktisch kochte, schaffte er es irgendwie, Haltung zu bewahren. Der Mann da vor ihm trug keine Verantwortung für das, was geschehen war. Er tat nur seine Arbeit. Er würde sich seinen Zorn für die anderen aufheben, für die Schuldigen am Tod der einzigen Familie, die ihm geblieben war.
»Na gut, Hauptfeldwebel. Gehen wir.«
    Sie hatten ihn in die Leichenhalle gebracht, damit er die Tote identifizierte. Es hatte nur Sekunden gedauert. Ihr Gesicht war so friedlich, so erhaben, obwohl sie niedergeschossen worden war. Man hatte Archer gefragt, ob er etwas von der persönlichen Habe mitnehmen wollte, mit der sie eingeliefert worden war. Er hatte nur einen Gegenstand an sich genommen. Jetzt hielt er ihn in der geballten Faust und fühlte das Metall in die Schwielen schneiden. Es lag kühl auf der Haut, wie an dem Tag, als er es von Prinz Victor erhalten hatte. Er hatte es Andrea als Zeichen seines Schutzes gegeben, aber als der Zeitpunkt gekommen war, hatte es ihr Leben nicht retten können.
    Er stand im leeren Korridor vor der Leichenhalle und drehte sich

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