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BattleTech 52: Phoenix

BattleTech 52: Phoenix

Titel: BattleTech 52: Phoenix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Heid
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musternden Blick von LeFranc. Jack erwiderte ihn für einige Sekunden, bis der LeutenientKolonel lächelte. »Wissen Sie, was geschieht, wenn sich die Silberfalken durchsetzen und Tores Thornten seine heißersehnte Autonomie bekommt?«
Jack zuckte die Achseln. »Keine Ahnung.«
»Janos Marik schickt seine loyalsten Regimenter und ebnet damit alles ein, was sich ihm in den Weg stellt. Und sollten sich die Silberfalken behaupten können, dann werden Ihre Truppen nicht mehr in der Lage sein, die Invasionsflotte der LCS aufzuhalten. Und die Liga wird zusehen, wie die Silberfalken dem Commonwealth eingegliedert werden.«
»Sie stimmen mir also zu?«
»Vollkommen. Aber ich würde es niemals wagen, Thornten das ins Gesicht zu sagen, und ich würde ihn auch nicht so herablassend behandeln. Sie wissen hoffentlich, dass Sie hier ein sehr gefährliches Spiel spielen, wenn Sie Thornten das Gefühl geben, er sei nicht der unumstrittene Herrscher dieses Planeten.«
»Dessen bin ich mir bewusst, Leutenient-Kolonel. Aber ich denke, es ist nur fair und ehrlich, wenn ich ihm meine Meinung sage.«
»Ganz richtig, Hauptmann, aber wir sind hier nicht auf dem Schlachtfeld, sondern in der Politik. Hier gelten Fairness und Ehrlichkeit nichts. Merken Sie sich meine Worte: Thornten kann und wird Sie vernichten, wenn Sie ihm nicht wie alle anderen in den Allerwertesten kriechen.«
»Darf ich das als gut gemeinte Warnung verstehen?«
»Ja.« LeFranc visierte ihn scharf an. »Und nur zur Information: Ich stehe hinter Thornten.«
Der Regierungschef kam zurück. LeFranc wandte sich wieder seinem Essen zu und ließ seinen Befehlshaber sprechen. »Sagen Sie, Hauptmann Anderson, was würden Sie tun, wenn die Interessen der Silberfalken mit denen der Mariks zusammenstoßen?«
Thornten wirkte jetzt wieder gefasst.
Jack blickte ihn verständnislos an. »Ich verstehe nicht ganz.«
»Wenn Sie entscheiden müssten zwischen Janos Marik und mir?«
Jacks Blick wurde eiskalt. Der Gesichtsausdruck seines Gegenübers war jetzt nicht nur lauernd. Jack ging in Gedanken seine Möglichkeiten durch. Er war schon immer ein schlechter Lügner gewesen und entschied sich deshalb trotz LeFrancs Warnung für die Wahrheit. Außerdem erschien ihm der Gedanke, Thornten würde seine eigenen Truppen verfeuern, stark übertrieben. Die Mad Jumpin' Jacks waren lebend viel zu wertvoll für Amity.
»Tja, ich habe den Kontrakt vor eineinhalb Jahren mit der Liga Freier Welten abgeschlossen, und die Idee, die Sie da gerade ansprechen, ist mir noch gar nicht gekommen. Aber soweit ich mich erinnern kann, stand in dem Kontrakt, dass meine Einheit Janos Marik und nicht Tores Thornten verpflichtet ist.«
Thornten nickte mit einem falschen Lachen, und fragte dann: »Ich habe gehört, dass Sie an Ihrem Victor an der Torsomitte die Flagge des terranischen Deutschlands angebracht haben. Warum eigentlich?«
»Nun... Sie wissen ja, dass das Haus Steiner deutsche Ursprünge hat, und als loyaler Lyraner habe ich keinen Grund gesehen, die deutschen Wurzeln zu leugnen.«
»Aber warum die Flagge?«
»Sehen Sie, in der terranischen Geschichte hat es viele deutsche Flaggen gegeben. Diese Flagge auf meinem Mech mit den Farben Schwarz-Rot-Gold hat im Gegensatz zu anderen das Volk und die deutsche Demokratie symbolisiert. Jedes Mal, wenn ich das sehe, weiß ich, dass ich für das Volk kämpfe und nicht für Regierungen.«
»Und was halten Sie von den deutschen Traditionen ganz allgemein?«
»Nun, die Steiners übertreiben es manchmal schon, aber warum denn nicht? Sehen Sie sich doch nur die Davies an. Wie die mit ihrer eigenen Kultur rumspinnen, das ist auch nicht mehr normal. Oder denken Sie an die Japanisierung des Kurita-Raums. Ich meine, warum denn nicht? Die Schlangen haben nun einmal japanische Ursprünge, sollen sie doch ihre Traditionen leben, ist doch nur eine Bereicherung für die Sphäre.«
»Und was denken Sie über den Holocaust?« Jack sah ihn nachdenklich an. »Diese Geschichte ist jetzt gut ein Jahrtausend her, und man redet immer noch davon. Wahrscheinlich zu Recht, wenn man die Dimensionen dieses Völkermords bedenkt. Aber hören Sie, was damals geschehen ist, war schrecklich, doch man kann einem Volk die Verbrechen seiner Vorfahren nicht ewig vorwerfen. Weshalb muss das Ansehen von Deutschen, die sich gegen den Faschismus und für demokratische Werte entschieden haben, Jahrhunderte lang darunter leiden? Ich sage wirklich nicht, dass man diese Verbrechen vergessen soll. Genauso, wie man

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