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BattleTech 52: Phoenix

BattleTech 52: Phoenix

Titel: BattleTech 52: Phoenix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Heid
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riss sich zusammen und ging auf seine Einheit zu, um Lhiannon das Podest zu überlassen.
    Lia war dieses eine Mal vernünftig gekleidet und ihr fröhlicher Gesichtsausdruck schien wie weggeblasen. Sie wirkte ernst und würdevoll, als sie begann: »Ich kann Jack nur bestätigen. Arthur Melton war ein hervorragender MechKrieger. Man soll sich nicht davon täuschen lassen, wie Arthur starb. Das war sicher der einzige Fehler, den ich ihm während der vier Jahre, in denen wir uns kannten, zuschreiben kann. Aber es ist in meinen Augen kein Fehler, wenn man besiegt wird. Jeder findet irgendwann seinen Meister, und Arthurs Fehler bestand in der Unterschätzung eines Infanteristen. Ich kann ihm deswegen nicht böse sein. Alle Menschen neigen ab und an dazu, andere zu unterschätzen. Aber sein Tod gibt kein Urteil über seine Fähigkeiten als MechKrieger ab.
    Ich kann mich an eine Situation erinnern, die typisch für ihn war - und die mir das Leben rettete... Es war kurz nachdem ich der Einheit beigetreten bin - unerfahren und ahnungslos. Wir waren damals auf Quentin stationiert und man hatte uns beiden die Verteidigung eines Bergpasses anvertraut. Die VSDK waren kurz vorher mit einem kleinen Überfallkommando gelandet und hatten geheime Pläne ergattert. Die anderen Jacks waren genauso wie wir über den Planeten verstreut, um die Schlangen zu stellen...
    Als die VSDK-Lanze auf meinen Scannern erschien, rutschte mir das Herz in die Hose. Das AVSKommando hatte uns mitgeteilt, dass es leichte Mechs waren, die Quentin überfallen hatten, aber auf einmal marschierten schwere Mechs gegen uns. Arthur kontaktierte das Hauptquartier, das uns Entlastung in zehn Minuten zusicherte. Natürlich würde man in zehn Minuten nur noch unsere mageren Überreste finden, schoss mir durch den Kopf, und ich war nahe daran, meine Stellung aufzugeben. Ob danach ein Kriegsgericht auf mich warten würde, war mir zu diesem Zeitpunkt egal. Ich betrachtete die Position als verloren, und mein Leben war mir viel zu teuer, um es in einem sinnlosen Gefecht zu opfern.
    Arthur überzeugte mich zu bleiben. Ich kann mich noch gut an seine Worte erinnern, als ich ihn nach seinem Plan fragte: »Bleib einfach auf deinem Posten und lass dich überraschen!« Ich blieb auf dem Pass stehen, gut sichtbar für die anrückenden VSDK, und stand Todesängste aus. Arthur war bereits verschwunden, um seinen geheimnisvollen Plan auszuführen.
    Kurz bevor die Schlangen auf maximale Waffenreichweite kamen, um mich in Stücke zu reißen, tauchte Arthurs Witworth auf einer Bergkuppe links vom Pass auf und nahm mit seinen Langstreckenraketen die gesamte überhängende Felsformation über den VSDK unter Beschuss. Innerhalb einer halben Minute waren alle vier Mechs unter den herabfallenden Felsen begraben und unsere beiden Maschinen hatten nicht einmal einen Kratzer abbekommen. Wir bekamen zwar einen gewaltigen Anschiss des AVSColonels, weil wir den Pass unzugänglich geschossen hatten, aber das war es uns wert...
    Ja, so war Arthur. Er war vielleicht exzentrisch, egoistisch und etwas verrückt, aber man konnte sich in jeder Lage auf ihn verlassen. Besonders in kritischen. Man musste ihm nur vertrauen.«
    Lhiannon trat jetzt zurück und setzte sich auf ihren Platz, während Aleisha Seytzmann ihre Stelle einnahm. Sie lächelte den Anwesenden kurz zu. »Arthur war seit Gründung dieser Einheit mein Freund, und ich konnte mich glücklich schätzen, einen solchen Freund zu haben. Denn er war nicht nur ein vorzüglicher Soldat, sondern auch ein wirklicher Freund.
    Ich erinnere mich, es war vor sieben Jahren, als wir in die Dienste Haus Davions traten und unser erster echter Kampfeinsatz auf uns wartete. Die VSDK hatten gerade Small World überfallen, und die Jacks waren geschickt worden, um die Invasoren zu vertreiben. Ich habe mich und mein Schiff immer als Teil der Kompanie verstanden, aber Kampfsituationen waren mir immer schon fremd. Damals wäre ich beinahe verrückt geworden, bevor wir auf Small World landeten. Die Angst, dass ich im Kampf alles verlieren könnte, was ich besitze...«
    Als Jack das hörte, stellte er grinsend fest, dass ihr Blick dabei zuerst zu dem Hafen und ihrem Landungsschiff glitt und erst dann zu ihm.
    »...hatte mich damals an den Rand des Wahnsinns getrieben, ich wurde einfach nicht damit fertig. Egal, was Jack oder die anderen auch taten, ich wurde immer ängstlicher, bis eines Nachts Arthur die Brücke betrat und es irgendwie schaffte, mich aufzumöbeln. Er

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