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BattleTech 52: Phoenix

BattleTech 52: Phoenix

Titel: BattleTech 52: Phoenix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Heid
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einige Meter weiter mit ihrer Arbeit beschäftigt waren: »RÜCKZUG!«
    Zu mehr kam er nicht. Das Depot schien auf den ersten Blick gut geschützt. Der Ausgang war mit einigen Wach- und BattleMechs gesichert, die linke Flanke war um wenige Grade geneigt und lief in einer weiten, baumlosen Ebene aus. Angreifer würde man sofort entdecken. Im Rücken des Depots standen die letzten Steiner-Verbände dieses Sektors, und rechts erstreckte sich ein riesiger, unzugänglicher Gletscher, dessen Felsformationen ungefähr zehn Meter vor dem Depot fast neunzig Grad in die Höhe schossen.
    Sie kamen von dem Gletscher. Der Oberst empfand in diesem Augenblick nur Bewunderung für diese furchtlosen MechKrieger, die es gewagt hatten, sich mit dem ewigen Eis anzulegen. Niemand, den er kannte, hätte daran gedacht, eine solche Aktion auszuführen, geschweige denn sie auch tatsächlich ausgeführt. Es waren alles sprungfähige Mechs. Eine ganze verdammte Kompanie, die seelenruhig mitten in seinem Depot landete und sofort mit ihrem Auftrag begann. Ein Auftrag, der vermutlich nur aus einem Wort bestand: Vernichtung.
    Er machte sich keine Illusionen - der geübte Blick sah sofort, dass sein Depot verloren war. Sie sprangen systematisch ab, allen voran ein Victor. Einige Meter vor ihm wirbelte ein Witworth den Schnee auf und landete sicher. Der Oberst sah, dass am Torso dieses Mechs zwei riesige Lautsprecher installiert waren - abgesehen davon hörte er sie. Der MechKrieger hatte offensichtlich eine Schwäche für aggressive Rockmusik. Der harte Sound dröhnte durch das Depot wie Donnerhall. Ihre erste Salve richtete sich vollständig gegen die LCS-Mechs.
    Der Oberst sah hilflos zu, wie die zwölf Angreifer seine Verteidigung auseinander nahmen. Ein Grashüpfer, ein schwerer, sprungfähiger Mech mit einer beeindruckenden Mittelstrecken-Bewaffnung, landete direkt hinter einem lyranischen Zeus. Der Grashüpfer hatte alle Zeit der Welt und pumpte dem perplexen Lyraner seinen schweren Laser und zwei MLaser in den rückwärtigen Torso. Der Zeus, sonst ein gut gepanzerter Mech, brach nach den tödlichen und präzisen Treffern sofort zusammen.
    Der Oberst sah dem kurzen Todeskampf seiner Einheit schweigend zu und richtete sich dann an seinen Adjutanten, der ebenso hilflos wie er selber neben ihm stand. »Leutnant, geben Sie den Evakuierungsbefehl an alle Männer durch. Je mehr noch rauskommen, desto besser. Und danach verschwinden Sie mit dem Schweber.«
    Der Leutnant nickte und eilte in das Kampfgeschehen. Der Oberst hielt sich etwas abseits und verschwand im Kommandogebäude. Eben war der letzte Mech, ein Paladin, abgesprungen. Die Lyraner hatten den Schock jetzt irgendwie verarbeitet und im Schutz zweier überschwerer Frontmaschinen, einem Zyklop und einem Pirscher, vollzogen sie bereits einen einigermaßen geordneten Rückzug. Die Angreifer konzentrierten ihr Feuer jetzt auf diese beiden Gegner. Der Witworth, zwei Greife, eine Valkyrie und ein Panther nahmen mit ihrem gewaltigen Langstreckenfeuer den Pirscher unter Beschuss, der bereits nach der ersten Breitseite unter einer riesigen Rauchwolke verschwand. Der Victor, der Grashüpfer und eine Speerschleuder umsorgten dagegen den Zyklop mit einem genauso brutalen Kurzstreckenbombardement.
    Während der Oberst wütend nach dem InfemoKSR-Werfer suchte, fragte er sich, wie die Angreifer seine Sensoren hatten umgehen können. Sicher, es waren Profis, kein Zweifel, und sie hatten höchstwahrscheinlich den Blizzard genutzt, der noch vor zwei Stunden über den Sektor gefegt war. Aber trotzdem entschuldigte dies in keiner Weise sein Versagen bei der Ortung der Marikverbände. Die Kriegsführung des 31. Jahrhunderts war dank der Nachfolgekriege, in denen beinahe alle Errungenschaften der modernen intergalaktischen Menschheit zusammengebombt worden waren, relativ antik - aber solche Dinge durften einfach nicht passieren. Man kämpfte mit tödlichen und riesigen Kampfrobotern, und die Sensortechnik war an und für sich auch weit entwickelt - was sie angesichts solcher Vernichtungswerkzeuge wie der BattleMechs auch sein musste.
    Ein Blick aus dem Fenster verriet ihm, dass der Zyklop noch stand und eine Salve auf den Witworth abgab. Die Überreste des Pirscher bedeckten das Schlachtfeld. Der Lyraner traf den Witworth mit seiner KSR unterhalb des Cockpits. Die schwere Autokanone verfehlte ihr Ziel und ein M-Laser streifte den Witworth am Bein. Der Angreifer taumelte angeschlagen zurück. Die blindwütige

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