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BattleTech 52: Phoenix

BattleTech 52: Phoenix

Titel: BattleTech 52: Phoenix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Heid
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wie die Schmerzen.
    Sie stöhnte auf. Donna erkannte diese Schmerzen. Jeder Soldat spürte sie einmal in seinem Leben. Und sie wusste instinktiv, dass es die letzten Schmerzen ihres Lebens waren.
    Sie blickte hoch und sah den Derwisch, der Totenwache hielt. In diesem Moment riss Jason die Einstiegsluke auf. Donna lächelte ihn an. »Hey, Gringo... was tust du hier?« Sie konnte nur noch schwer sprechen.
»Einheit noch mal! Das fragst du?«
    Er hatte ein MedPack umgehängt und griff jetzt nach einem medizinischen Scanner. Seine Miene verfinsterte sich. Donna fühlte den eiskalten Luftzug, der von draußen kam.
»Wie... kalt ist es da draußen?«
Jason zuckte mit den Achseln. »Sehr kalt.« Jason ignorierte ihren neugierigen Blick. »Wir müssen dich hier sofort rausbringen. Du hast starke innere Verletzungen. Wenn ich dich rechtzeitig zu Viewman bringen kann, dann hast du 'ne gute Chance.«
    Donna lachte. Sie lachte Blut. »Nein, ich will da nicht... raus, ich will... hier sterben, im Cockpit meines Mechs.«
Jason verstummte und sah sie bedrückt an.
    »Sei realistisch...« sagte Donna. »Jason... Ich habe keine... Chance mehr.«
»Aber...«
»Kein Aber!«, donnerte sie ihn an. Dann zuckte sie zusammen und seufzte lange. Die Schmerzen kamen wieder.
Jason hantierte in dem MedPack und holte ein Schmerzmittel hervor.
Donna schlug es ihm aus der Hand. »Caramba! Lass... das!«
»Aber deine Schmerzen...«
»Ich will... dieses Zeug nicht. Ich will... nicht, dass... diese verdammte Droge mir das... Sterben erleichtert.«
Jason sah sie überrascht an. Dann verstand er.
Donna fragte: »Wo... ist... Adrian?«
»Ist weitergezogen. Er schliesst zu Lia auf.«
»Warum... bist du... nicht bei ihm?«
»Mein Derwisch. Ich würde keinen weiteren Treffer mehr aushalten.«
»Das... ist... kein Grund, Jason...! Erledige deine... Pflicht!«
»Aber...«
»Kein Aber, Schütze!«, brüllte sie. Offenbar konnte sie noch brüllen, wenn sie ihre letzten Reserven aufbrauchte.
Jason nickte und stieg aus dem Cockpit.
Donna rief ihm etwas hinterher.
Jason drehte sich um. »Ja, was ist noch?«
»Wer... hat mich abgeschossen?«
»Der Kampftitan. Es war nicht deine Schuld. Der verdammte Mistkerl stand fast unter dir. Ich hätte nie gedacht, dass man von dem Winkel aus noch treffen kann.«
»Also... hat mich ein As... erledigt.«
»Ja.« Jasons Bestätigung kam sofort.
Donna lachte zufrieden. »Es ist gut... wenn... man weiß, dass... einen ein... As und kein... Frischling erledigt hat.«
Jason nickte. Ihm war nicht nach Lachen zumute. Er gab ihr noch zehn Minuten.
Donna fuhr fort: »Du... liebst Lhiannon?«
Jason nickte.
»Du... musst versuchen, sie... zu überreden. Lia ist in Ordnung... Ich... habe... zwei Jahre... lang in ihrer Lanze gedient... Sie hat ein besseres... Leben verdient ... Mach sie... glücklich...«
Die Schmerzen kamen wieder. Dieses Mal schlimmer. Donna krümmte sich und stöhnte auf. Dann eine Minute Ruhe. Nur das schwere Atmen der Todgeweihten. Dann redete sie weiter. »Du... hast mich... einmal gefragt... ob ich wirklich diesen... langen Namen... habe.«
Jason erinnerte sich.
»Ich... heiße nicht... wirklich so. Ich habe den Namen nur gewählt, weil er Eindruck... macht. Ich heiße Donna Zonzon.«
»Zonzon?«, wiederholte Jason, teils überrascht, teils fasziniert.
Donna lachte bitter. »Das ist Spanisch und... heißt so viel wie... Trottel. Ich... weiß nicht, wie... es genau heißt... ich konnte nie gut Spanisch... nur ein paar Wortfetzen...«
Jason sah sie betroffen an.
»Und jetzt - geh! Lass mich hier verrecken, Jason. Das... habe... ich mir... immer gewünscht... in meinem eigenen Mech zu sterben. Lass mich... mit meinem Panther... alleine!«
Jason sah sie mitleidsvoll an und flüsterte: »Adios, Donna Luisa Malaga di Sierra.«
Donna blickte zu ihm hin und sah ihn dankbar an.
Jason schluckte und schloss hinter sich die Luke. Es dauerte nicht lange, bis Jason im Cockpit seines Derwisch saß. Die Temperatur war weiter gefallen. Zwei Minuten mehr in der leichten MechKriegerkleidung da draußen, und er wäre erfroren. Er wartete etwas, um sich aufzuwärmen, aktivierte anschließend seine Sensoren und beschleunigte.
Donna sah den Derwisch abmarschieren. Ihre Gedanken waren klar. Er würde jetzt hinausgehen und ihre Gegner vernichten. Wenn er versagte, dann sah sie ihn früher wieder, als sie wollte. Sie gönnte diesem Frischling ein längeres Leben, als ihr Leben gewesen war.
Dann dachte sie an Anastasia. Ihr Geist würde ihre

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