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BattleTech 53: Der Weg des Ruhms

BattleTech 53: Der Weg des Ruhms

Titel: BattleTech 53: Der Weg des Ruhms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Randall Bills
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»Sie wissen nichts über meine persönlichen Ansichten diese Situation betreffend.«
    »Das stimmt«, bestätigte Zane und drehte sich wieder um. »Ich weiß es wirklich nicht. Ich bin einfach davon ausgegangen, dass jeder Sphärer, erst recht jemand aus demselben Clan oder Haus wie Minoru, begeistert darüber wäre, wenn der Sohn des Koordinators eine so hohe Position innerhalb der Novakatzen erreicht. Ein weiteres Joch, um einen Barbarenclan zu zähmen.«
    »Sie haben uns Sphärer ...«, Yoshio schien den Begriff amüsant zu finden, »... gut genug kennen gelernt, um zu wissen, dass ihre Einschätzung stimmt. Der größte Teil des Kombinats, der größte Teil der Inneren Sphäre betrachtet Minorus Aufstieg als eine glorreiche Leistung und einen weiteren Zaum für einen der Clans, wenn auch einen, der den Sternenbund angenommen und sogar an unserer Seite gegen die anderen Clans gekämpft hat. Die meisten werden es als ein Ereignis ähnlich der Geschehnisse um Phelan und den Clan der Wölfe betrachten.«
    Zane nickte. Er war überrascht zu hören, wie Yoshio beinahe wörtlich seine Gedanken am Tag des Eidmeister-Gestampfes formulierte.
    »Aber solch ein ... Schutz hat immer auch einen Preis«, fuhr Yoshio fort. »Was hat das Kombinat in Kauf nehmen müssen, um einen derartigen Erfolg zu erzielen?«
    Die minimale Veränderung in Yoshios Tonfall erregte Zanes Aufmerksamkeit. Er verstand nicht, was los war, aber er bemerkte einen seltsamen Ausdruck auf den Zügen des Draconiers.
    »Ich weiß nicht, wohin dieses Gespräch abdriftet, Yoshio. Wir Novakatzen schätzen klare Worte, selbst wenn das nicht den Kurita-Sitten entspricht. Ebenso wie ich dein Volk kennen gelernt habe, kennst du das meine gut genug, um das zu wissen.«
    »Ich bitte um Verzeihung, falls ich Sie beleidigt habe«, antwortete der Chu-sa mit einer jener höflichen Verbeugungen, die Zane so irritierten. Er hatte ihn schon mindestens ein Dutzend Mal gebeten, das zu lassen, aber die Geste schien ihm so in Fleisch und Blut übergegangen zu sein, dass sie sich jeder bewussten Kontrolle entzog.
    »Was ich sagen wollte, war, indem wir das Kombinat sichern und die Novakatzen an uns binden, haben wir uns unsererseits an die Novakatzen gebunden. Minoru Kurita existiert nicht mehr, und seinen Platz hat Minoru Novakatze eingenommen. Nach Ihrem Abflug von Yamarovka erhielt ich die Erlaubnis, das Forum des Gesetzes aufzusuchen, und ich wurde Zeuge der Rezitationen und Kommentare. Für mich war deutlich, dass er nicht mehr der Sohn unseres Koordinators ist. Das Kombinat hat die Unterstützung der Novakatzen gewonnen, dabei haben wir aber zugelassen, dass der Spross des Drachen selbst unwiderruflich pervertiert wurde. Wie könnte ich darüber Freude empfinden?« Der Schmerz in seinem Blick war klar zu sehen.
    Zane starrte Yoshio erstaunt an. Die Worte waren andere, aber wieder waren die Gefühle ein Spiegelbild seiner Überlegungen. Wie Zane erlebte auch Yoshio die Entweihung all dessen, was ihm heilig war. Sie steckten beide in der Haut des anderen, tobten gegen dasselbe Schicksal, wenn auch nicht gegen exakt dieselben Umstände. Der Gedanke war ihm unangenehm. Er erkannte, dass er in diesem Augenblick, im freien Fall neunzig Millionen Kilometer über einem lodernden Gasball irgendwo im Weltraum, tatsächlich Mitgefühl für den Mann verspürte, den er wochenlang als seinen Feind betrachtet hatte.
    »Dann muss ich mich auch entschuldigen«, stellte Zane fest und konnte selbst kaum fassen, was er sagte. »Vielleicht sind wir uns ähnlicher, als ich mir je hätte vorstellen können. Seit dem Großen Widerspruch kämpfe ich für den Erhalt unseres Clans - unverdorben von der Inneren Sphäre. Welchen Sinn hat unser Überleben, wenn wir dafür unsere Identität aufgeben müssen? Die Nebelparder waren Narren, aber sie haben verstanden, dass die Wahrung ihrer Reinheit der Alternative vorzuziehen war, selbst wenn das ihren Untergang bedeutete.«
    Er und Yoshio standen sich gegenüber und sahen einander an, und das Schweigen zwischen ihnen dehnte sich.
    Die Vision, die Zane auf dem Berg gehabt hatte, kam ihm in den Sinn. Granatdrache, Ebenholzdrache, Novakatze, weißer Schemen, Hundekopf. Der Granatdrache musste für das Draconis-Kombinat stehen, und die Novakatze repräsentierte natürlich seinen Clan. Er war sich nicht sicher, aber der weiße Schemen konnte möglicherweise ComStar sein, der halbreligiöse Orden, der die interstellaren Kommunikationswege der Inneren Sphäre

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