BattleTech 53: Der Weg des Ruhms
Chu-sa Yoshio und das 3. Bataillon der Rächer zu ertragen. Das alles widerte ihn an, aber Zane erinnerte sich daran, dass es ein Langstreckenrennen war. Es konnte Jahre dauern, bis er auf eine Position aufgestiegen war, die es ihm ermöglichte, den Weg der Novakatzen wirklich zu beeinflussen. Bis dahin durfte er sich nicht in einem täglichen Kleinkrieg gegen die Sphärer aufreiben.
Aber manchmal übermannte ihn plötzlich die Wut. Heute erst hätte sie ihn fast überwältigt, hätte die schiere Freude darüber, nach Wochen wieder an den Kontrollen des Jenner zu sitzen, ihn nicht dagegen abgeschirmt. Er genoss das Gefühl der Maschine unter sich, die Kraft, die er beherrschte!
Besser noch, heute wurden die Novakatzen einmal mehr nicht von der Notwendigkeit behindert, moderne Computeranlagen und sperrige Mechgeschirre zur Simulation von Gefechtsschäden zu verwenden, wie in den meisten der früheren Übungen. Diesmal wurde scharf geschossen. Das war bei Clan-Übungen grundsätzlich üblich, aber bisher waren die Drachenkatzen meist gezwungen gewesen, sich an die Gebräuche der Inneren Sphäre zu halten. Zane spürte, wie das Adrenalin bei dem Gedanken durch seine Adern rauschte, die Mechs der Inneren Sphäre mit der vollen Gewalt seiner Waffensysteme zum Kampf zu stellen.
Unter dem Befehl Sterncommander Samuels verfolgten die Angriffssterne Bravo und Cäsar von Zanes Trinärstern die 3. Kompanie, 2. Bataillon der 11. Rächer. Bis jetzt war es ihnen gelungen, ihm zu entkommen, was Zane ziemlich beunruhigte. Der Binärstern konnte es sich nicht erlauben, den Novakatzen Schande zu machen, indem er den ersten Kampf des Sternhaufens gegen das 2. Bataillon verlor. Alles, nur das nicht. Außerdem, wenn er jemals befördert werden wollte, musste er bei jeder sich bietenden Gelegenheit am Steuer seines Mechs einen guten Eindruck machen.
Mit dem rechten Steuerknüppel drehte er den Torso des Jenner nach links und rechts, versuchte, auf dem Sichtschirm zu entdecken, was die Ortung nicht fand. Irgendwo dort draußen war der Feind!
»Stern Eins, Strahl Fünnef, hast du den Feind gefunden?«, drang knisternd Samuels Stimme aus Zanes Kopfhörern. Stern Eins bezog sich auf Angriffsstern Bravo, seinen Stern in dem für diese Übung aufgestellten Binärstern. Strahl Fünf war seine Position in der Einheit.
»Negativ, Strahl Eins. Ich zeichne keinerlei Ortung, und das Gelände zeigt keine Spuren einer Bewegung.«
»Verstanden, Strahl Fünnef. Strahlen Drei und Vier sind auf Kurs, um deine Position bei deiner jetzigen Geschwindigkeit in drei Minuten zu passieren. Du hast dich weit von unserer Formation entfernt. Gehe nicht allein weiter. Schließe dich deinen Sternkameraden an, damit ihr über ausreichend Feuerkraft verfügt, falls der Feind euch überrascht. Frapos?«
»Pos«, bestätigte Zane die Anweisung seines Kommandeurs mit der traditionellen Antwortfloskel.
Die Minuten verstrichen ereignislos, und kurz darauf sah er die beiden Novakatzen-Mechs näher kommen. Von links bewegte sich Killian in ihrem vierbeinigen Gletscherfuchs heran. Er war nur leicht bewaffnet, aber selbst verglichen mit der beachtlichen Geschwindigkeit des Jenner IIC blitzschnell. Trotzdem war sich Zane nicht sicher, ob er es über sich gebracht hätte, einen solchen Mech zu steuern. Einen Vierbeiner?
Als er nach rechts schaute, sah er Geoff in seinem Polarwolf, einem neuen Mechtyp. Mit den nach hinten geknickten Beinen, den hochgezogenen Schultern und dem abgesenkten Kopf wirkte die Maschine ausgesprochen merkwürdig. Aber er strotzte vor Abschussrohren für Kurzstreckenraketen, insgesamt über vierzig an Rumpf und Armen, und war im Kampf ein tödlicher Gegner.
Als Zane zum ersten Mal von einem Polarwolf im Touman erfahren hatte, hatte ihn die Mitteilung schockiert, denn dieser Mech war eine Entwicklung der Exilwölfe. Wie konnten die Novakatzen sich mit diesen erbärmlichen Ausgestoßenen abgeben? Inzwischen, nur Wochen, nachdem Geoff den Mech zugeteilt bekommen hatte, war Zane an den Anblick gewöhnt. In einer Welt, die jeden Augenblick eine neue erstaunliche Wendung und erschreckende Entwicklung bereithielt, drang der Anblick des Polarwolf im Novakatzen-Touman nicht mehr bis in sein Bewusstsein vor.
»Strahl Fünnef, ich habe Sichtkontakt«, gab Geoff durch. Er drehte auf Zanes Kurs ein und bewegte sich etwa fünfzig Meter rechts von ihm in derselben Richtung weiter.
»Ich habe auch Sichtkontakt, Strahl Fünnef.« Das war Killian, knapp und direkt
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