BattleTech 53: Der Weg des Ruhms
wie immer. Ein Blick auf den Schirm bestätigte Zane, dass ihr Gletscherfuchs rund siebzig Meter links von ihm eingeschwenkt war. In Anbetracht der relativen Geschwindigkeiten ihrer drei Mechs waren sie in guter Position.
Zane öffnete die Funkverbindung zu Samuel. »Strahl Eins, ich habe Sichtkontakt mit Strahlen Drei und Vier. Wir befinden uns jetzt etwa zwo Komma drei Kilometer nordöstlich deiner Position. Wir suchen das Gelände vor unserem momentanen Kurs ab und geben in zwo-null Minuten Bericht.«
»Pos«, bestätigte Samuel.
Die drei Mechs beschleunigten jetzt und donnerten mit der Höchstgeschwindigkeit ihrer langsamsten Einheit, des Polarwolf, über die Prärie. Das Gelände flog mit fast einhundertzwanzig Stundenkilometern vorbei. In einer weiten Rechtskurve liefen sie einen steilen Abhang hinauf.
Zane war einen Augenblick konsterniert, als er den Polarwolf in das kobaltblaue Licht einer PPKEntladung gebadet sah. Fast wäre sein Mech ins Stolpern gekommen - bei diesen Geschwindigkeiten ein katastrophaler Fehler. Schnell aktivierte er die Sprungdüsen und stieg mit dem Jenner senkrecht in die Höhe, um die Herkunft des Feindfeuers zu erkunden.
Der Jenner IIC stieg hoch genug, um Zane klare Sicht auf die feindliche Kompanie zu geben, die sich hinter der Hügelkuppe versteckt hatte. Er warf einen schnellen Blick auf die Hilfsmonitore, sah aber keinerlei Infrarotortung der Maschinen. Vermutlich hatten sie die Mechs weit heruntergefahren und betrieben die Reaktoren mit dem absoluten Minimum an Leistung. In der sicheren Deckung der Hügel hatten die Rächer sich darauf verlassen, dass die Scoutpiloten der Clanner die Geduld verlieren und geradewegs in ihre sorgfältig vorbereitete Falle stürmen würden. Die vier feindlichen Mechs hatten sich halb in die Hügelkuppe eingegraben. So wurden sie vom Hang verdeckt, bis es zu spät war.
Zane nahm hastig Kontakt mit Samuel auf. »Strahl Eins, wir haben Feindkontakt. Ich wiederhole, wir haben Feindkontakt an Raster Alpha eins Komma vier.« Er hielt den Jenner in Bewegung, während er die Meldung durchgab, und steuerte ihn an eine Position außerhalb des feindlichen Schussfelds. Noch in der Luft sah er entsetzt, wie eine Lichtsalve den bereits schwer angeschlagenen Polarwolf traf. Unmittelbar darauf peitschte ein PPK-Blitz über den Rumpf, dann ein Hagel smaragdgrüner Impulslaserbolzen, dann die rubinrote Energielanze eines schweren Lasers.
Für einen 40-t-Mech verfügte der Polarwolf über eine ausgezeichnete Geschwindigkeit und herausragende Feuerkraft, aber all das ging zu Lasten der Panzerung. Schon der vorhergegangene Feuerschlag hatte ihn tödlich verwundet, und dieses Bombardement fegte die Überreste des Panzerschutzes beiseite wie Reispapier. Der sterbende Kampfkoloss kippte hart nach rechts, während in seinem Innern Explosionen aufzuckten, ein sicheres Zeichen für einen beschädigten oder sogar ganz zertrümmerten Kreiselstabilisator. Die beschädigte Panzerung war wirkungslos gegen die links und rechts im Torso detonierenden eigenen Kurzstreckenraketen. Zwar war der Polarwolf mit einem zellularen CASEMunitionslager ausgerüstet, das den Piloten gegen die katastrophalen Auswirkungen interner Munitionsexplosionen schützen sollte, indem es die Wucht der Detonationen durch den Rücken der Maschine ins Freie ableitete, aber in diesem Fall war es zu wenig und zu spät. Der mittelschwere Mech brach vor Zanes Augen auseinander. Jeder ClanKrieger hoffte auf einen ehrenhaften Tod in der Schlacht, aber Zane konnte nur hoffen, dass es Geoff nicht in diesem Scheingefecht erwischt hatte.
Er fuhr die Energie der Sprungdüsen zurück und stürzte dem Boden entgegen. Warnlichter flammten auf der Konsole auf, als die feindlichen Mechs die Reaktoren hochfuhren. Ein schneller Blick bestätigte Zane, dass keine der Maschinen es mit seiner oder Killians Geschwindigkeit aufnehmen konnte, doch er war Realist genug, um sich einzugestehen, dass sie trotzdem in enormen Schwierigkeiten steckten. Geoffs Polarwolf war ausgefallen, ohne einen einzigen Schuss abfeuern zu können, und jetzt standen sie einer klaren Übermacht gegenüber. Und als ob das noch nicht genug gewesen wäre, waren die meisten der gegnerischen Maschinen unbeschädigt und erheblich schwerer als ihre eigenen.
»Strahl Drei, wo bist du?«, fragte Zane über die Funkverbindung. Bei den Manövern der letzten Sekunden hatte er Killian von Sichtschirm und Ortungsanzeige verloren.
Keine Antwort.
»Strahl Drei, Position
Weitere Kostenlose Bücher