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BattleTech 53: Der Weg des Ruhms

BattleTech 53: Der Weg des Ruhms

Titel: BattleTech 53: Der Weg des Ruhms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Randall Bills
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Porzellanschale wieder auf den Tisch stellte, kam ihm eine weitere Gemeinsamkeit in den Sinn: Zane hatte erklärt, persönlich versuchen zu wollen, seinen Clan wieder auf den Weg zurück zu dessen traditionellem Wesen zu führen. Genau wie Yoshio als Mitglied der Schwarzen Drachen es für das Kombinat geschworen hatte. Er empfand unwillkürlich eine gewisse Sympathie für Zane.
    Er sah auf, als sich die Tür öffnete und ein Schwall kühler Luft zwei Männern vorausging. Beide schienen reine Japaner zu sein und waren in Zivil gekleidet. Sie musterten den Barmann und die übrigen Gäste mit schnellem Blick und schätzten ihre Gefährlichkeit ab. In Verbindung mit ihrem selbstsicheren Auftreten wies das auf eine militärische Ausbildung hin. Yoshio war nicht überrascht, dass er keinen der beiden je zuvor gesehen hatte. Sie kamen an seinen Tisch.
    »Komban wa«, sagte der eine leise und wartete höflich auf die Einladung, Platz zu nehmen.
»Komban wa. Suwatte kudasai.«
Die Stühle kratzten über das rissige Linoleum, als die Männer sich setzten. Die drei saßen sich schweigend gegenüber. Es war ein Geduldsspiel.
Der Mann, den Yoshio in Gedanken als Nummer Eins gekennzeichnet hatte, gab zuerst auf. »Ich hoffe, Sie empfinden die Umgebung nicht als beleidigend, aber wir halten sie für notwendig«, sagte er. Das verriet Yoshio, dass der zweite Mann nur für den Fall mitgekommen war, dass es Schwierigkeiten gab.
»Hai. Ich finde sie tatsächlich erbärmlich, und auch wenn Sie mir versichern, dies sei notwendig, bin ich mir da nicht sicher. Aber wie dem auch sei, jetzt sind wir hier, und es ist schon spät. Wenn ich zu lange außerhalb der Anlage bleibe, wird man mich vermissen. Reden Sie.« Yoshio wusste, dass er unhöflich war - aber spielte das unter diesen Umständen eine Rolle?
»Der Zeitplan ist vorgezogen worden«, sagte Nummer Eins. Er senkte leicht den Kopf, ließ sich aber ansonsten nicht anmerken, ob er Yoshios Unhöflichkeit bemerkt hatte.
Der Chu-sa setzte sich plötzlich auf. Dabei stieß er an den Tisch und verschüttete den Rest des Sake über die schmierige, rissige Tischplatte.
»Was?«, zischte er, und machte sich nicht die Mühe, seine Wut zu verbergen. »Sie können nicht einfach ein Treffen ausmachen und mir mitteilen, dass der Zeitpunkt vorverlegt wird. Wir haben Jahre auf diese Sache hingearbeitet. Übereilte Aktionen können den Erfolg nur gefährden.«
Die Männer sahen Yoshio gelassen an, und er starrte wütend zurück. Nummer Eins ergriff wieder das Wort. »Es handelt sich weder um meine Entscheidung noch um Ihre«, sagte er, und Yoshio reagierte mit einem Knurren auf diese Erinnerung an seine Stellung in der Organisation. »Der Kommandeur persönlich hat diese Anordnung erteilt, und eine Befehlsverweigerung kommt nicht in Frage.«
Yoshio hätte sich die beiden Männer am liebsten zur Brust genommen, aber ihm war klar, dass sie nur Boten waren. »Ich respektiere den geschätzten Kommandeur und habe nicht den Wunsch, beleidigend zu werden. Aber er hat mich nie in der Schlacht befehligt. Ich weise noch einmal darauf hin, dass eine derartige Angelegenheit nicht übereilt betrieben werden darf. Ich weiß, dass die Ausweichplanung ein früheres Datum vorsah, aber das war nur als Notfallösung gedacht, falls es keinen anderen Ausweg gibt. Es hat sich nichts derart verändert, dass wir gezwungen wären, auf das Ausweichszenarium zurückzugreifen.«
»Auch der Kriegsherr hat dieser Änderung zugestimmt«, sagte Nummer Eins.
Das überraschte Yoshio. Obwohl er die Entscheidung immer noch für einen Fehler hielt, blieb ihm keine andere Wahl mehr, als zustimmend zu nicken. Gerade genug, um die Männer wissen zu lassen, dass er den Empfang ihrer Botschaft bestätigte.
Nummer Eins zog eine kleine Computerdiskette aus der Seitentasche. »Sie finden alles, was Sie brauchen, auf dieser Diskette. Ich brauche Sie nicht daran zu erinnern, dass sie nicht in die falschen Hände fallen darf.«
Am liebsten wäre Yoshio aufgesprungen und hätte diesen unverschämten Narren ausgepeitscht - für die Anmaßung, einen draconischen Offizier belehren zu wollen. Aber Nummer Zweis Hände waren nicht zu sehen, und Yoshio hatte keine Waffe dabei. Er nickte nur noch einmal.
Ohne ein weiteres Wort standen die beiden Männer auf und gingen zur Tür. Sie ließen einen wütenden und verwirrten Mann zurück, die einzige bewusste Seele im Innern der dunklen Kneipe.

16
    Kommandobereich der Provisorischen Galaxis Zeta, Neu-Circe,

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