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BattleTech 53: Der Weg des Ruhms

BattleTech 53: Der Weg des Ruhms

Titel: BattleTech 53: Der Weg des Ruhms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Randall Bills
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er Samuels Einladungen monatelang abgeschlagen hatte, überraschte ihn dieser plötzliche Meinungsumschwung selbst.
    Die beiden teilten einen kleinen Tisch, und selbst im Sitzen überragte Samuel ihn bei weitem. Zane sah sich in dem geschäftigen Lokal um und staunte über die in seinen Augen erschlagende Pracht der Einrichtung. Samuel hatte ihm erklärt, dass sie für ein Etablissement dieser Art keineswegs ungewöhnlich war, aber Zane konnte die Vorstellung nicht wirklich fassen, dass solcher Reichtum auf einen Raum verschwendet wurde, der nur dazu diente, Nahrung aufzunehmen.
    Von ihrem Tisch aus konnte Zane die obere Etage des Restaurants einsehen. An einer Wand erstreckte sich eine halbkreisförmige Bar, und eine Reihe mit Spielautomaten - Maschinen, die ihn bei seinem ersten Besuch völlig entgeistert hatten - zog sich an der gegenüberliegenden Seite hin. Eine von Säulen gesäumte Treppe führte zum Erdgeschoss des Restaurants hinunter, dessen zwanzig Tische zum größten Teil besetzt waren. Die Decke war aus poliertem Holz mit geschwungenen Balken, und an unfassbar dünnen Drähten hingen vier Kristallleuchter herab.
    Bei seinem ersten Besuch hatte Zane Erstaunen über den Anblick von zwei Novakatzen-Kriegern in einer Einrichtung der niederen Kasten erwartet. Aber abgesehen von vereinzelten scheuen Blicken und dem Gefühl, dass die anderen Gäste ihre Gespräche mit gedämpfterer Stimme fortsetzten, hatte niemand den Eindruck erweckt, irgendetwas Ungewöhnliches zu bemerken. Er hatte sich das damit erklärt, dass viele Novakatzen-Krieger diesen Ort aufsuchten und ihre Anwesenheit üblich geworden war.
    Der Dienstbote, der ihre Bestellung aufgenommen hatte, war höflich gewesen und schien ebenfalls nichts Ungewöhnliches an ihrer Gegenwart zu finden. An jenem ersten Abend hatte Zane Samuel gestattet, für ihn zu bestellen, und versucht, sich zu entspannen, nachdem er sich vergewissert hatte, dass sich Yoshio nicht im Lokal befand. Vielleicht morgen, hatte er gedacht, während er die exotischen Speisen mit ihren fremdartigen Düften und Geschmacksrichtungen genossen hatte. Als er und Samuel aufgestanden waren, um zu gehen, hatte er bemerkt, dass ihr Tisch ein wenig abseits der anderen stand. Der Novakatzen-Tisch.
    Am zweiten Abend hatte er sich eingeredet, es sei die Neuheit der Erfahrung, die ihn zurückgelockt hatte.
Am dritten Abend verfing diese Rationalisierung nicht mehr. So sehr ihm das Essen auch schmeckte, dies war für ihn nicht Grund genug, seine Zeit unter einem Rudel niederklassiger Freigeburten der Inneren Sphäre zu verbringen.
Als er sich unter den übrigen Gästen umsah, bemerkte er ihre Gesten und Gesichtsausdrücke, selbst während des Essens. Irgendetwas an diesem Ort berührte ihn, aber er konnte es nicht beschreiben. Es war genau dieselbe Art von Gefühl, die ihn sich fragen ließ, ob sein Visionsritual möglicherweise ein Fehler gewesen war.
Er war eine Novakatze, und Visionen waren ein integraler Bestandteil seines Clans, doch seit seinem Visionsritual wurde er von fremdartigen neuen Gefühlen, die ihn hierin und dorthin zerrten, geradezu bombardiert. Die Beziehung, die er augenblicklich zu seinem Rudeljäger aufgebaut hatte; dieser zwingende Drang, mit Chu-sa Yoshio zu sprechen; das Gefühl, das dieses Restaurant in ihm auslöste. Was geschah mit ihm? In der vergangenen Nacht war er schweißgebadet aufgewacht, und im Licht des wachen Bewusstseins waren die Spuren eines schrecklichen Albtraums verblasst und hatten ihn nur mit der Erinnerung an ein Versagen zurückgelassen. Einen kurzen Moment, während er auf eine Nudel starrte, die sich auf seiner Gabel beinahe wie lebendig krümmte, fragte er sich, ob er den Verstand verlor.
Ihm gegenüber saßen zwei Männer, beide von japanischer Abstammung, beide in passgenau geschneiderten Anzügen. Sie aßen langsam und unterhielten sich leise, vermutlich über irgendein Geschäft, das sie für wichtig hielten.
Zu seiner Linken saß ein junges Pärchen, sie offensichtlich aus einer japanischen Familie, er eher von kaukasischem Schlag, mit schmutzig blondem Haar, aber einem überraschend roten Bart. Auch sie unterhielten sich im Flüsterton. Ihre Hände berührten sich fast auf dem Tisch, und sie aßen nur wenig. Obwohl Liebe in der Kriegerkaste, die für derartige Verwicklungen keinerlei Bedarf hatte, eine Seltenheit war, existierte sie in den niederen Kasten, und Zane war über das Konzept informiert. Als er diese beiden betrachtete, wurde ihm

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