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BattleTech 55: Mein ist die Rache

BattleTech 55: Mein ist die Rache

Titel: BattleTech 55: Mein ist die Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bryan Nystu
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des
Geisterbären-Dominiums vorzustoßen und zum
Ruhme des Drachen Alshain zurückzuerobern. Shiro hatte Gerüchte über anfängliche Rückschläge gehört, doch seine Einheit war Teil der Hauptinvasionsstreitmacht, des Hammerschlags, der den
Clannern Hauptstadt und Raumhafen des Planeten
entreißen und das Kampfglück wenden sollte. Als das Landungsschiff immer kleiner wurde,
blickte er nach unten, auf den ebenso schnell näher
kommenden Boden. Ein Warnlicht und eine Sirene
ließen ihn zum Auslöser greifen. Er spannte sich und
warf den roten Schalter um, der den Abwurftornister
aktivierte.
Ein Schlag durchzuckte seinen Körper, die riesigen, an den Rücken der Kampfmaschine genieteten
Sprungdüsen loderten auf und kämpften gegen den
Zug der Schwerkraft an, um den Sturz zu bremsen.
Sein Kopf schmerzte, als die Schaltkreise des Neurohelms mit der Steuerung des Gyroskops kämpften,
um den Kampfkoloss im freien Fall in Balance zu
halten. Ohne die Verbindung, die der Neurohelm
zwischen seinem natürlichen Gleichgewichtssinn und
dem Kreiselstabilisator des Mechs herstellte, wäre
der Atlas außer Kontrolle durch die Luft gewirbelt,
und einen Clanner hätte er höchstens töten können,
wenn der überschwere Mech ihn beim Aufprall unter
sich begraben hätte.
BattleMechs waren erstaunliche Maschinen, der Höhepunkt der Schlachtfeldtechnologie. Jeder Mech war praktisch eine in mehr oder weniger humanoide Gestalt gepresste Armee in sich, geschmiedet aus nahezu unverwüstlichen Legierungen, mit genug Waffen bestückt, um eine ganze Ortschaft in Schutt und Asche zu legen. Die humanoide Form der meisten Mechs erhöhte deren Flexibilität noch. Über zehn Meter hoch, mit Waffen, die statt in Geschütztürmen in den Armen untergebracht waren, projizierte ein BattleMech das Bild eines personifizierten Kriegers auf eine Weise, wie es kein konventioneller
Panzer je gekonnt hätte.
Und in Shiros Maschine, dem AS7-K Atlas, fand
dieser Effekt seine ultimative Ausprägung. Er war
nicht nur der größte, breiteste und schwerste Mech
aller Zeiten, sein wuchtiger Rumpf war auch sorgfältig darauf ausgelegt, beim Feind Angst und Schrecken
auszulösen. Der Anblick des grinsenden, an einen Totenschädel erinnernden Kopfs des Atlas würde jedes
seiner Opfer ohne Zweifel bis ins Jenseits verfolgen. Shiro erlaubte sich ein grimmiges Lächeln, als der
Boden sich näherte. Die Zeit der Geisterbären auf
dieser Welt ist vorbei, dachte er. Mein Atlas wird sie
ihnen entreißen und zurück in die Hand meines Fürsten Kurita legen.
Ein eingehender Funkspruch riss ihn aus den Träumen.
»Tai-i, meine Sensoren zeichnen keine BattleMechs auf dem Asphalt unter uns. Bitte bestätigen
Sie.«
Es war seine Stellvertreterin, Chu-i Davison. Als
Elektronikexpertin der Einheit fungierte sie auf dem
Schlachtfeld regelmäßig als Augen und Ohren der
Kompanie.
Hastig überprüfte er Optikanzeige und Magnetabtastung. Beide bestätigten ihre Meldung. Dafür wusste er keine Erklärung.
»Hai, Davison-san. Auch meine Sensoren zeichnen keine Feinde unter uns.« Zum Wohle der Truppe
ließ Shiro sich sein Unbehagen nicht anmerken. »Das muss eine Falle sein, Herr«, bemerkte MechKrieger Ito.
»Kein unnötiger Funkverkehr, Ito«, bellte Davison.
Shiro Kanazawa wusste sehr gut, dass sie unter
Umständen in eine Falle gingen, doch es gab keine
Möglichkeit, die Flugbahn eines abgeworfenen
Mechs nennenswert zu korrigieren. So oder so würden er und seine Kompanie auf diesem scheinbar unverteidigten Raumhafen landen. Sie würden es bald
genug wissen.
»Kompanie Ichi, bereit zur Landung. Angriffsmuster Delta«, befahl er.
Auch wenn die bisherigen Erfahrungen der Inneren Sphäre mit den Clans darauf hindeuteten, dass
Hinterhalte ihnen nicht lagen, hatte Shiro seine
Kompanie angewiesen, sich nach der Landung
schnell zu verteilen, um nach versteckten Feinden zu
suchen. Sicher ist sicher.
Durch ein Signal des Höhenmessers ausgelöst, schalteten die riesigen Sprungdüsen auf dem Rücken des Atlas auf maximale Leistung und verschleuderten den verbliebenen Brennstoff in einem verzweifelten Versuch, den Mech weit genug abzubremsen, um ein Zerschmettern der Beine beim Aufprall zu verhindern. Ganz egal, wie oft er es erlebte, Shiro empfand die Wucht des Aufpralls, mit der ein BattleMech nach einem Absprung den Boden erreichte, ebenso erregend wie schmerzhaft. Die wuchtigen Metallfüße des Atlas schlugen mit gerade noch zumutbarer Geschwindigkeit auf, doch er beugte augenblicklich die

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