BattleTech 57: Ein guter Tag zum Sterben
Generalleutnant Zambos' Leute in Bereitschaft zu versetzen. Wir haben den Rebellen hier im Norden ein paar herbe Niederlagen beigebracht. Sie könnten entscheiden, dass Defiance das Risiko nicht wert ist, und gegen andere, weniger gut verteidigte Ziele aktiv werden. Ich schätze, wir werden einen Teil Ihrer Truppen zurück nach Marias Elegie schicken müssen, nur für den Fall, dass die Rebellen versuchen, den Raumhafen einzunehmen.«
Ciampa grinste. »Na, wenigstens kommen meine Leute so an ihre vorschriftsmäßige Cockpitzeit.«
»Hat dieser Schlamassel wenigstens etwas Gutes«, bemerkte Lori, und ein Anflug von Humor stahl sich zurück in ihre Stimme. »Wir anderen werden uns hier einigeln, bis die Verstärkungen eintreffen oder die Rangers ihren nächsten Zug tun. Ich lasse ein paar der Dayhawks mit den wenigen Scouts, über die wir noch verfügen, ausrücken, damit wir die Rebellen nicht aus den Augen verlieren. Dieser Planet ist zu groß, um sie ohne Lufthoheit wiederzufinden, und wenn wir sie entkommen lassen, gibt es zu viele Stellen, an denen sie uns Ärger machen könnten. Ich würde auch vorschlagen, dass wir abwechselnd Streifen in Lanzenstärke in einem Abstand von vielleicht drei Kilometern um das Werk schicken. Das bietet uns eine gewisse Warnung, falls die Separatisten wieder angreifen.«
Lori starrte eine Weile in eine unbestimmte Ferne, fast, als könne sie so die ganze Isle of Skye sehen. »Defiance ist der Schlüssel der gesamten Rebellion. Die Separatisten brauchen Mechs, um diesen Krieg zu Ende zu führen. Falls sie diese Fabrik nicht in ihren Besitz bringen, müssen sie versuchen, sie irgendwo zu kaufen, aber ich glaube kaum, dass sie dafür das Geld oder die Zeit haben. Was Katrina Steiner betrifft... nachdem Coventry in Victors Hände gefallen ist, ist Defiance der einzige größere BattleMechlieferant, den die Allianz noch hat. Sie kann es sich schlichtweg nicht leisten, dieses System zu verlieren. Der Archon muss uns Verstärkungen schicken - und das bald.«
31
Defiance Industries, Mount Defiance, Hesperus II Provinz Skye, Lyranische Allianz
12. Juli 3065
In den Tagen nach dem Gespräch mit Gina Ciampa verbesserte sich Loris Stimmung langsam. Davis McCalls Verlust schmerzte noch immer, und die Trauer über Graysons Tod lag weiter als ein tiefer Schatten über ihrem Leben. Doch das Feuer der Entschlossenheit, das der katastrophale Ausgang des Nachtangriffs auf das Rangers-Lager fast zum Erlöschen gebracht hatte, loderte wieder auf.
Als sie jetzt über den Laufsteg hoch über dem Legionsbereich des Defiance-Mechhangars ging und auf die sich dem Ende nähernden Reparaturarbeiten an den Mechs und Panzern ihres geliebten Regiments hinunterblickte, wärmten frischer Stolz und neue Entschiedenheit ihr Herz. Die Legion hatte sich noch von jeder Niederlage erholt, und diesmal würde es nicht anders sein.
Die meisten Mechs des Grauen Tods, die den Kampf überstanden hatten, waren reparabel, auch ihr Victor, dessen Panzerung geflickt und dessen linker Arm ersetzt worden war. Aber ein paar waren zu schwer beschädigt gewesen, um noch zu mehr als Altmetall zu dienen. Die Piloten dieser Maschinen hatten Angst gehabt, in die Reihen der Entrechteten abzustürzen, ein alter Begriff für MechKrieger, die ihre Fahrzeuge verloren hatten. Angesichts der Tatsache, dass die Legion in einer der größten Mechfabriken der Inneren Sphäre einquartiert war, wirkten diese Ängste geradezu lachhaft, doch es fiel schwer, das alte Stigma auszulöschen, das mit dem Verlust eines Mechs verbunden war.
Ihre Truppen hätten sich keine Sorgen zu machen brauchen. Es kostete nur einige Andeutungen Daniel Brewers, unterstützt von Generalleutnant Ciampa, Kommandanthauptmann Goree und ihr selbst, um den mechlosen Kriegern Ersatzmaschinen frisch vom Band des Werks zu beschaffen. Sie waren so neu, dass über dem Cockpit des NTS-4S Nachtschatten, der Oberleutnant Brian Scullys schrottreifen Tomahawk ersetzt hatte, noch der typische Molkeduft nie benutzter Systeme lag, als Lori ihn inspizierte.
Sie konnte den Gedanken nicht unterdrücken, dass es nicht so einfach war, gefallene Menschen zu ersetzen, aber sie verdrängte den morbiden Gedanken, kaum dass er in ihr Bewusstsein drang. Lori war nicht bereit, sich wieder in die lähmende Trauer zerren zu lassen, die sie noch vor ein paar Tagen in den Klauen gehabt hatte. Sie schuldete es den Männern und Frauen der Einheit, zuversichtlich zu bleiben.
»Oberst Carlyle?«
Sie
Weitere Kostenlose Bücher