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BattleTech 58: Drohendes Verhängnis

BattleTech 58: Drohendes Verhängnis

Titel: BattleTech 58: Drohendes Verhängnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Randall Bills
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ausgehändigt worden. Jetzt fehlte nur noch eine kurze Ansprache Herzog George Haseks.
    Wie auf ein Stichwort hin trat der Duke aus einer Tür an der rechten Seite der Bühne und ging zum Rednerpult. Er war durch und durch Militär, und man sah ihm an, dass er sich nur in Uniform wohlfühlte. Heute war er in seinem Element. Als er über die erwartungsvollen Gesichter schaute, strahlte er ruhige Zuversicht und unbestreitbare Stärke aus.
    Grayson bemerkte, wie Kadetten sich ebenso wie Offiziere unwillkürlich aufrichteten, um disziplinierter zu wirken. Was die Damen betraf, benahmen sich selbst die verheirateten wie ein Schwarm aufgeschreckter Vögel. Ihre Fächer knallten, und die aufgedonnerten Hüte auf den Köpfen wippten hin und her, während die Besitzerinnen mit der Nachbarin tuschelten. Das Ganze erinnerte ihn an eine balzende Vogelschar mit weit geplustertem Gefieder. Aber wer konnte es ihnen verdenken? Nach Tancred Sandoval war George Hasek vermutlich der begehrteste Junggeselle der Vereinigten Sonnen.
    Mit einem Räuspern sorgte der Duke für Ruhe im Saal.
»Krieger«, setzte er an. »Heute schließt ihr eure Ausbildung ab und antwortet auf den ehrenvollen Ruf, eure Pflicht an den Vereinigten Sonnen zu erfüllen, so wie schon so viele andere vor euch dem Ruf gefolgt sind, um zu beschützen, was wir in den siebenhundertfünfzig Jahren aufgebaut haben, in denen unser Großes Haus besteht. Aber heute ist diese Pflicht ernster und drängender als seit Jahrhunderten. Denn die Wölfe heulen nicht nur vor den Toren, sie sind mitten unter uns. Schlimmer noch, es sind keine Capellaner oder Draconier, nicht einmal Peripherie-Piraten. Nein, es sind unsere eigenen Landsleute, unsere eigenen Kameraden. Die meisten unter euch haben gesehen, wie New Syrtis der Seuche entgangen ist, die unsere geliebte Nation verkrüppelt hat. Und trotzdem habt ihr Brüder, Schwestern, Vettern und Freunde auf anderen Welten verloren, die solches Glück nicht hatten. Wir alle haben die Schmerzen und die Trauer gefühlt.«
Er machte eine kurze Pause und schloss die Augen, als fühle er die Schmerzen der Tausenden, wenn nicht der Zehntausenden, die bereits das eigene Leben oder das ihrer Liebsten in diesem Krieg verloren hatten. Bei jedem anderen hätte Grayson dies als billige Theatralik betrachtet, jedoch nicht bei George Hasek. In der andauernden Stille bemerkte er auf mehr als einem Gesicht im Zuschauerraum Tränen.
Der Herzog öffnete die Augen und sprach mit belegter Stimme weiter. »Heute ist der Tag, an dem ihr eure Jugend aufgeben und die Mühen des Erwachsenenlebens akzeptieren müsst. Schon bald werden wir alle gezwungen sein, Stellung zu beziehen. Ich habe geschworen, die Mark Capella und die Vereinigten Sonnen zu beschützen, und heute erneuere ich diesen Schwur. Wenn ich euch ansehe, hinabschaue auf die Zukunft der Mark Capella, bin ich zuversichtlich, dass wir Erfolg haben werden. Meinen Glückwunsch und willkommen in unserer Armee!«
Damit salutierte er zackig vor den versammelten Kriegern, machte auf dem Absatz kehrt und marschierte durch dieselbe Tür, durch die er ihn betreten hatte, wieder aus dem Saal. Grayson konnte den Pulsschlag der Zuschauer fast körperlich spüren, als der Schock über die Ansprache fast zweihundert Seelen erfasste. Er schaute sich um und sah Erstaunen auf den Gesichtern, das sich mit Sicherheit auch in seiner eigenen Miene widerspiegelte. Das war nicht nur die kürzeste Ansprache gewesen, die je auf einer Abschlussfeier gehalten worden war, sie war auch ganz und gar nicht das gewesen, was irgendjemand hier erwartet hatte.
Irgendetwas war vorgefallen, das den Herzog zu dieser Direktheit veranlasst hatte, niemand aber wusste, was.
Fast dreißig Sekunden vergingen ohne ein Geräusch oder eine Bewegung im ganzen Saal, dann brach urplötzlich Lärm aus, als alle Anwesenden heftig diskutierten.
»Was, zum Teufel?«, stieß Grayson aus und beugte sich zu Major Geoff Pitcher hinüber, dem Kommandeur des 2. Bataillons.
Pitcher wirkte ebenso konsterniert. »Glauben Sie, das hat etwas mit Kathil zu tun? Der Duke hat noch immer keine offizielle Erklärung abgegeben. Vielleicht erwartet er, dass Katrina jetzt New Syrtis angreift, nachdem wir uns Kathil zurückgeholt haben.«
Grayson hob die Schultern. »Keine Ahnung ...«
»Bitte, Ladies und Gentlemen, etwas Würde. Achtung!« Die laute Stimme schnitt durch das Raunen wie ein Laser durch Metall. Lieutenant General William Hasek, der Kommandeur der Warrior's

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