Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BattleTech 58: Drohendes Verhängnis

BattleTech 58: Drohendes Verhängnis

Titel: BattleTech 58: Drohendes Verhängnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Randall Bills
Vom Netzwerk:
hatte mit seinem Arm zu tun. Soweit es den Rest der Inneren Sphäre betraf, experimentierten nur die Capellaner mit Myomerimplantaten. Für den unwahrscheinlichen Fall, dass er in Gefangenschaft geriet oder umkam, sollte das Implantat die Schuld auf Haus Liao lenken. Schließlich war allgemein bekannt, dass George Hasek 3060-61 aus eigener Initiative Ablenkungsangriffe gegen die Konföderation gestartet hatte, um den bedrängten St. Ives-Pakt zu retten. Aber nichts hatte diesen Verbündeten retten können, und '63 war der Pakt wieder Teil des Großen Hauses geworden, von dem er sich dreißig Jahre zuvor abgespalten hatte. Niemand würde überrascht sein, falls die Capellaner Vergeltung am Herzog übten.
    Nach einer weiteren Pause von etwa fünf Minuten schob er sich langsam durch die Membran und die Schmerzen sanken auf den dumpfen, hämmernden Druck ab, den er zu ignorieren gelernt hatte. Jeder Riss in der Membran hätte Licht und Schall durchgelassen, ganz zu schweigen von einer drastischen Veränderung in Luftdruck und Temperatur. Das hätte die Alarmsirenen von hier bis zur Kaverne aufheulen lassen.
    Es dauerte noch zwanzig Minuten, bis er durch die Membran hindurch war. Er stieg aus dem Schacht in eine kleine Kammer und schob den Metalldeckel zurück an seinen Platz. Mit dem Nachtsichtgerät inspizierte er seine verwaschen grünlich erscheinende Umgebung. Es handelte sich um einen großen Besenschrank komplett mit Werkzeugabteilung, Mopp und Eimer. Er bewegte sich in eine freie Ecke und besprühte sich mit einer Spraydose, die er aus einer anderen Tasche zog. Der Schaum löste den Kot auf seinem Anzug rasch auf und ließ ihn als schmutziges Pulver zu Boden rieseln. Gleichzeitig eliminierte er den Gestank. Er konnte es sich nicht leisten, Kanalisationsduft zu verbreiten. Nach drei Minuten war die Säuberung abgeschlossen, nach weiteren zwei der Anzug wieder trocken.
    Selbstsicher ging er neben der Tür in die Hocke. Er holte einen Mikrocompblock mit anhängendem Glasfaserkabel aus einer weiteren wasserdichten Tasche und schob das freie Ende des Kabels unter der Türe durch. Indem er es hin und her schwenkte, erhielt er ein sehr grobkörniges Bild des leeren, abgedunkelten Flurs auf der anderen Seite. Zufrieden steckte er das Gerät wieder ein.
    Er überprüfte den Mauser-&-Gray-Nadler, den er zum Einsatz mit der linken Hand auf dem Rücken trug. Der Nadler war eine grausame Waffe, die mit Gasdruck von einem Kompositpolymerblock abgeschabte Nadeln verschoss. Die Pistole hatte zwar nur eine sehr geringe Reichweite und war gegen nahezu jede Form der Panzerung nutzlos, doch sie hatte keinen nennenswerten Rückstoß. Und was noch besser war, sie funktionierte nahezu lautlos und konnte den ungeschützten Körper schlimmer zerfetzen als alle erhältlichen Projektiloder Energiehandfeuerwaffen. Dieses spezielle Modell stammte zwar aus der Lyranischen Allianz, aber nahezu alle Kommandotruppen der Inneren Sphäre benutzten es. Wenn etwas gut war, dann benutzte man es, selbst wenn man es beim Feind kaufen musste.
    Neben dem Nadler saß der Sonarschocker, den er mit der rechten Hand bediente. Wie manche Menschen durchs Leben kamen, ohne beidhändig fungieren zu können, war ihm ein Rätsel. Dieses nette kleine Gerät strahlte einen extrem hochfrequenten Schallimpuls aus, der selbst gepanzerten Gegnern das Bewusstsein raubte. Wenn das Ziel nahe genug war, konnte er sogar Hirnschäden verursachen.
    Er öffnete die Tür, huschte ins Halbdunkel hinaus und schlich den Gang hinab. Unter normalen Umständen wäre dies ein Selbstmordunternehmen gewesen. Man schlich sich einfach nicht so kurzfristig ins Palais eines Herzogs und brachte ihn um, schon gar nicht, wenn dessen Stammsitz im Verlauf der Jahrhunderte schon Schauplatz so vieler ähnlicher Intrigen gewesen war. Zu viel konnte schief gehen. Hineinzukommen war meistens das Einfachste. Nach erledigter Arbeit wieder zu verschwinden, das konnte einem den Hals brechen, wenn man nicht die Zeit hatte, die Situation auszukundschaften, alle potentiellen Möglichkeiten zu maximieren und alle Gefahren zu minimieren.
    Bei manchen derartigen, auf Grund des damit verbundenen Blutvergießens als >feucht< bezeichneten Missionen hatte er über vier Monate mit den Vorbereitungen verbracht. Aber Zeit war ein Luxus, den er sich bei diesem Auftrag nicht leisten konnte. Die Archon-Prinzessin hatte MI6 einen Befehl erteilt und er hatte den Einsatz erhalten. Unter anderen Umständen wäre er vermutlich

Weitere Kostenlose Bücher