BattleTech 58: Drohendes Verhängnis
die Wärmesignatur zu reduzieren. Es war eine gefährliche Taktik, denn unter Umständen konnte sie ihn daran hindern, den Men Shen schnell genug wieder hochzufahren.
Über die Kommleitung meldeten seine Kameraden ebenfalls Feindkontakt.
»Ich habe einen Wolfshund im Nacken. Sieht nach einem regulären WLF-2 aus«, gab Walsh durch.
Das gefiel Sam gar nicht. In offenem Gelände würde der Wolfshund den Kampffalke zerlegen. Er konnte nur hoffen, dass Walshs Sprungdüsen sie vor dem Schlimmsten bewahrten.
»Mich versucht ein Fang einzuholen, aber ich liefere ihm eine fröhliche Jagd«, war Dora Peltran zu hören. Sie amüsierte sich offenbar.
Sams Neurohelm schien plötzlich eine Tonne zu wiegen. Sicher, sie konnte dem Fang endlos davonlaufen. Seine Höchstgeschwindigkeit lag nur knapp über der Reisegeschwindigkeit des Feuerball. Aber wenn nur ein Schuss aus der PPK des Fang traf, würde er die Panzerung von Peltrans Mech durchschlagen. Die Arme konnte er mit einem Treffer glatt abtrennen. Wie lange hielt Dora dieses Russische Roulette durch?
»Ich stehe unter schwerem Beschuss und brauche sofort Verstärkung«, rief Russo. »Ich wiederhole, ich werde von einem Nachtschatten und einem Clint angegriffen und bitte um sofortige Unterstützung. Lieutenant ... Sam!« Der Schrei trieb Peterson fast aus dem Versteck. Sein ganzer Körper war nass von Angstschweiß, obwohl es im Cockpit beinahe kühl war.
Entsetzen hatte ihn gepackt. Nicht nur Angst um sein eigenes Leben, sondern um die ganze Lanze. Wie hatte er je glauben können, sie hätten eine Chance? Der feindliche Nachtschatten allein wog den Vollstrecker auf und konnte ihn ausmanövrieren. Nicht zu vergessen das Beil des Nachtschatten, dessen Schneide aus abgereichertem Uran der Stoff war, aus dem MechKriegeralbträume gemacht waren. Dazu noch der vierzig Tonnen schwere Clint und es war alles vorbei. Und da draußen waren noch vier Mechs!
Aber der Gedanke allein hätte nicht ausreichen dürfen, ihn zu lähmen. Das hier war vielleicht die schlimmste Situation, in der er sich je befunden hatte, aber es war nicht sein erster Kampfeinsatz. Er war sich nicht sicher, was diesmal anders war, außer, dass er heute gegen seine eigenen Landsleute kämpfte.
Der Näherungsalarm riss ihn zurück in die Wirklichkeit. Sein Puls hämmerte, und seine Sicht verschwamm, als wäre er zu hastig aufgestanden. Zwei tödliche Fulcrum -Schwebepanzer glitten kaum hundert Meter entfernt in sein Sichtfeld. Rubinrotes Feuer aus ihren Geschütztürmen schälte bereits die Panzerung vom Rumpf des Mechs.
Der Schock, von Luftkissenpanzern statt BattleMechs angegriffen zu werden, ließ ihn erstarren, doch Megajoules an Energie, die den Schutzpanzer seines Men Shen zertrümmerten, scheuchten ihn auf. Er griff nach dem rechten Steuerknüppel und löste einen Schwärm jadegrüner Lichtbolzen aus den vier mittelschweren Impulslasern aus. Doch er hatte zu lange gewartet. Beide Schwebepanzer waren bereits wieder aus der Schusslinie verschwunden. Schlimmer noch, in der Hast, gegen seine Peiniger zurückzuschlagen, hatte er vergessen, dass er bis auf einen alle Wärmetauscher des Mechs abgeschaltet hatte, um sich zu verstecken. Jetzt schlug eine Hitzewelle durch die Kanzel und eine weitere Warnsirene drohte mit einer Notabschaltung. Sam schlug die Faust auf den Vetoschalter, wütend über seine eigene Dummheit.
Er beugte sich vor und warf den Reaktorschalter um. Das vertraute Wummern des auf volle Leistung hochfahrenden Reaktors beruhigte ihn. Er schob den Fahrthebel bis zum Anschlag vor, aber durch die Überhitzung erhob sich der Men Shen nur träge auf volle Höhe. Die dreizehigen Metallfüße gruben bei dem Bemühen, schneller zu werden, tiefe Furchen in den Boden. Hastig warf er weitere Schalter um und aktivierte so schnell er konnte die restlichen Wärmetauscher.
Plötzlich trieb ihn ein harter Schlag nach vorn in die Sicherheitsgurte. Das Heulen des Kreiselstabilisators, der sich abmühte, den BattleMech auf den Beinen zu halten, übertönte fast das Donnern der Explosionen, die ihm die Rückenpanzerung zerfetzten. Ein Blick an den Rand des Sichtschirms, der zeigte, was hinter seinem Mech vorging, und Sam fluchte wild, als er zwei schnell abziehende Drillson -Schwebepanzer sah. »Eine Lanze Fünfzig-Tonnen-Schwebepanzer!«, brüllte er außer sich vor Wut. Die Fulcrums hatten ihn schon anderthalb Tonnen Panzerung gekostet, und jetzt hatten die LSR-Salven der Drillsons eine weitere Tonne in abgesprengte
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