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BattleTech 58: Drohendes Verhängnis

BattleTech 58: Drohendes Verhängnis

Titel: BattleTech 58: Drohendes Verhängnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Randall Bills
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Pause wurde ihm klar, dass er ebenso gut die Wand anstarren konnte, und er wandte sich um. Er drückte seinerseits mehrere Tasten und ließ noch vier blaue Quadrate auf dem Hologlobus aufleuchten.
    »Auch die 4. Guards haben ihre vier Primärziele eingenommen: die Jaeger-Ölraffinerie, den New-HavenRaumhafen, die sekundäre HPG-Station und New Syrtis Metals, Limited, wo wir uns derzeit befinden.«
    »Ach, Amelio«, unterbrach Leabo. »Wenn ich mich recht entsinne, sollte Ihre Einheit das Werk intakt einnehmen/oder? Was ist passiert? Bei meinem Eintreffen hier fiel mir auf, dass die Fabrik praktisch dem Erdboden gleichgemacht ist. Das sollte einer unserer Hauptreparaturposten werden. Was jetzt?«
    Amelio starrte Leabo wütend an. Er hatte die Situation gerade erklären wollen, aber durch Leabos Einwurf entstand der Eindruck, auch Amelio würde versuchen, einen teilweisen Fehlschlag zu verschleiern. Stehen wir wirklich auf derselben Seite?, fragte er sich.
    »Das wollte ich gerade erläutern, Justin«, stellte er fest und hoffte, Leabo durch die Verwendung seines Vornamens daran zu erinnern, wer hier das Kommando hatte. Er drehte sich zu den anderen Offizieren um. »Wir sind im Zentrum der Anlage abgesprungen, und alles lief gut, bis wir fast das gesamte Werk eingenommen hatten. Dann richtete eine komplette Lanze von Verteidiger-Mechs ihr Feuer plötzlich auf die Gebäude. Eine derart sinnlose Zerstörung der eigenen Fabrik hat uns überrumpelt, und wir reagierten, indem wir aus allen Rohren zurückschossen. Sie unternahmen keinerlei Versuch, sich zu verteidigen. Sie sind wie Schnitter durch ein Kornfeld marschiert, haben methodisch Löcher in Schmelztiegel geschossen, Breschen durch Stanzen und Pressen geschlagen, Förderbänder durchtrennt und überhaupt alles zerstört, was in ihrem Weg lag. Es hat uns fast fünf Minuten gekostet, den letzten Mech zu vernichten. Nicht einer von ihnen hat einen einzigen Schuss auf uns abgefeuert.«
    Eine gespenstische Stille senkte sich über den Tisch, und selbst Leabo wirkte geschockt. In diesem Moment wurde Amelio klar, wie sehr dieser Zwischenfall Teil seines Unbehagens war. Das Gefühl hatte mit dem Selbstmordangriff der Covenant auf die Hanse Davion begonnen, einem Beweis dafür, wie weit die Verteidiger zu gehen bereit waren. Und jetzt zeigten sie hier am Boden dieselbe Kaltblütigkeit. Er würde die zertrümmerten, verbogenen Mechs nie vergessen, wie sie sich durch eine Wand aus Geschützfeuer schoben, um noch eine Salve abzugeben, noch einen Träger zu beschießen, noch einen Feuerstoß anzubringen, der die Invasoren daran hinderte, die Anlage für sich zu nutzen. Das war schon schlimm genug. Aber das Schlimmste war die Reaktion einiger seiner eigenen Leute gewesen, die weiter und immer weiter auf die schon toten Mechs gefeuert hatten. Amelio hatte es selbst nicht geglaubt, bis er es auf den Gefechts-ROMs noch einmal gesehen hatte. Würde seine ganze Truppe in dieser Barbarei versinken? Er betete, dass es soweit nicht kam, wusste zugleich aber auch, dass nur er selbst es verhindern konnte.
    Er versuchte, sich diese besorgten Gedanken nicht anmerken zu lassen, als er wieder das Wort ergriff. »Es erübrigt sich wohl zu sagen, aber der >leichte< Teil unserer Invasion ist vorbei. Der Rest wird schwierig und schmerzhaft werden. Das ist kein einfacher Krieg. Hier geht es darum, wer das Recht hat, uns zu führen, wem wir unsere Gefolgschaft schulden. Dies sind die blutigsten Schlachten von allen. Vergessen Sie das nicht, wenn wir jetzt die zweite Phase angehen.«

15
    Es wird Zeit für eine neue Führung. Nicht nur die Absetzung der Archon-Prinzessin, sondern das Ende der ganzen Davion-Linie. Auch wenn die Davions unser Volk seit Jahrhunderten geführt haben, hat der Große Satan ihr Blut auf ewig besudelt, als er sich mit dem erbärmlichen Blau verband. Mancher behauptet, es gäbe andere Davion-Linien, Vettern oder Halbblute, deren Abstammung rein geblieben ist. Aber wenn selbst einer der größten Davions, die je gelebt haben, aus dem Stand der Gnade ins Verderben sinken und zum Großen Satan werden kann, der sich mit schändlichen Krämern einlässt, ist das Davion-Blut zu dünn geworden. Nur Vernichtung und Untergang erwarten uns, wenn wir dieser Brut weiter folgen. Stattdessen ist es an der Zeit, eine neue Dynastie zu gründen, zu unseren Traditionen zurückzukehren und wieder das mächtigste Große Haus zu werden, das die Innere Sphäre je gesehen hat. Es ist an der Zeit,

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