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BattleTech 58: Drohendes Verhängnis

BattleTech 58: Drohendes Verhängnis

Titel: BattleTech 58: Drohendes Verhängnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Randall Bills
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erfahren, weder von unseren eigenen Informanten noch durch Gerüchte in der Bevölkerung. Wäre etwas Derartiges allgemein bekannt gewesen, hätten wir es erfahren. Ein erneuter Angriff, einer, der Erfolg hat und bei dem wir dafür sorgen, dass die Öffentlichkeit davon erfährt, kann die gesamte planetare Bevölkerung entmutigen, nicht nur die Soldaten.«
»Riskieren Sie damit nicht, einen Märtyrer aus ihm zu machen?«
Leabo nickte. »Unter Umständen. Deshalb halte ich es für notwendig, die gesamte Kommando- und Kommunikationsstruktur des Feindes auszuschalten und so viele KommTechs und Stabsoffiziere wie möglich zu erledigen.«
»Die Kaverne.«
»Exakt.«
»Der bestgeschützte Ort des Planeten.«
»Dessen bin ich mir bewusst, Kommandant«, bemerkte Leabo leicht verärgert. Er verabscheute offensichtliche Bemerkungen. »Genau deshalb sind Sie hier. Ein Orbitalabwurf ihrer 42. kann erreichen, woran ein ganzes Bataillon Mechs scheitern würde.«
»Wir werden eine Ablenkung benötigen.«
»Das komplette 3. Bataillon der Husaren wird gegen New Saso vorrücken. Natürlich werden wir jetzt noch nicht einmal in die Nähe der Hauptstadt kommen, aber es wird uns eine bessere Position verschaffen, um die Auswirkungen Ihres Angriffs auszunutzen.«
Einen Moment stand Niles still wie eine Statue im Raum. Leabo konnte beinahe sehen, wie der Angriff vor seinen Augen abrollte, während er jede denkbare Komplikation durchspielte. Morgen früh würde er einen schriftlichen Bericht mit seiner Planung und mehreren Ausweichplänen vorlegen, aber vermutlich hatte er das alles jetzt bereits griffbereit. Leabo war begeistert.
»Und falls es fehlschlägt, habe ich den Schwarzen Peter«, stellte Niles fest.
Leabo versteifte sich, doch es hatte wenig Sinn, den Mann für seinen Verstand zu loben und sich dann zu ärgern, wenn er ihn benutzte. »Wieder einmal beweisen Sie, dass Sie mein bester Offizier sind, Kommandant. Sie haben Recht, Generalhauptmann Amelio weiß von alledem nichts. So lange ich die Missionsparameter einhalte, die unser geschätzter General vorgegeben hat, bin ich beim Einsatz meiner eigenen Truppen völlig autonom.«
»Ein erfolgreicher Angriff händigt Ihnen den Planeten auf dem Silbertablett aus, und Sie können sich als Eroberer von New Syrtis feiern lassen.«
Fast hätte Leabo sich bei Niles' Worten ein wenig aufgeplustert. Sie ließen ihm einen wohligen Schauer das Rückgrat hinablaufen. Falls er New Syrtis eroberte, war ihm die persönliche Aufmerksamkeit der ArchonPrinzessin sicher, und damit der Aufstieg in die Elite der Eliten. Das wäre mit Sicherheit die Beförderung zum Marschall wert. Vielleicht sogar zum Feldmarschall. Schließlich, wer hätte sich besser geeignet, nach dem Tod des Herzogs den Befehl über die Mark Capella zu übernehmen, als ihr Eroberer? Er berauschte sich fast an der Vorstellung.
Ein Blick zu Niles, der genau zu wissen schien, was Leabo dachte, brachte ihn jäh zurück auf den Boden der Tatsachen. Immer schön langsam, ermahnte er sich und versuchte, solche Fantasien zu verdrängen. Es hieß, einen Schritt nach dem anderen tun, um ans Ziel zu gelangen.
Er arbeitete seit Jahren auf eine derartige Gelegenheit hin, und nichts durfte ihm jetzt in die Quere kommen. Er musste die Ruhe bewahren. »So ist es«, stellte er laut fest. »Und ich würde niemanden vergessen, der mir geholfen hat.«
Ein leichtes Lächeln spielte um Jason Niles' Mundwinkel. »Sie haben meinen Bericht um sechs Uhr.« Damit salutierte er zackig und verließ das Büro. Einen Moment lang war Leabo verdutzt, dann lachte er leise. Er hätte es wissen müssen. Nachdem er so lange alle Beförderungen ausgeschlagen hatte, um weiter im Feldeinsatz bleiben zu können, betrachtete Niles diesen Einsatz vermutlich als die größte Herausforderung seiner Laufbahn. Und das reichte ihm. Er hatte Leabo nur zeigen wollen, dass er verstand, was vorging
Justin Leabo drehte sich zum Schreibtisch, zog eine Schublade auf und nahm eine Zigarre heraus. Er biss ein Ende ab und zog sie langsam unter der Nase vorbei. Dann nahm er das Feuerzeug und steckte sie an. Ah, dachte er, ich liebe einen Mann mit scharfem Verstand. Besonders, wenn er auf meiner Seite steht.
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    Priorität Alpha Eins: Victor persönlich, keine Kopien. Ich habe eine Kurlersendung von Demipräzentor X Peter Fedt, Kommandeur der 299. ComGuards-Division an Archon-Prinzessin Katherine Steiner-Davion abgefangen. Unter anderem enthält sie einen kompletten Bereitschaftsbericht. Er

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