BattleTech 59: Stuerme des Schicksals
garantiere ich Ihnen.«
»Wir werden herausfinden, was es ist«, versprach Katrina. Sie konnte sich einen Blick auf den leeren Stuhl nicht verkneifen, auf dem ihr Ratgeber vom Lyranischen Nachrichtencorps hätte sitzen sollen. »Inzwischen brauche ich andere Vorschläge. Dow hat gesagt, auf Newtown Square wurden die Jadefalken zurückgeschlagen. Das ist Adams Welt. Wir werden ihn Generalin Byran zur Unterstützung schicken.«
»Und der ARD?«, fragte Dehaver tonlos.
Bei dem Gedanken an Morgan Kell und seinen Arc-Royal-Defensivkordon ballte Katrina wütend die Fäuste. Sie zwang sich, die Hände zu entspannen und sich ihre Antwort nicht von blindem Zorn diktieren zu lassen. »Morgan wollte die Autorität über diesen Teil der Grenze, jetzt soll er sehen, wie er damit fertig wird.«
Ganz gleich, wer in dieser Schlacht gewann, sie würde davon profitieren. In einem perfekten Universum würden die Jadefalken die Kell Hounds und Phelans Exilwölfe stellen und sich gegenseitig vernichten.
»Das war vorerst alles, Gentlemen.« Sie nickte den beiden hohen Offizieren zu, die augenblicklich aufstanden, offenbar froh, keine Geselligkeit mehr vortäuschen zu müssen. Katrina war bei informellen Treffen in ihrem Element, und falls ihr das Männern wie Jackson Davion und Simon Gallagher gegenüber zum Vorteil gereichte, umso besser.
Jackson Davion wartete, bis Gallagher das Büro verlassen hatte. »Falls das draconische Militär einen Angriff auf uns vorbereitet, Hoheit, sind wir kaum in der Verfassung, ihn abzuwehren.«
Katrina begegnete seinem Blick und hielt ihn. Sie nickte kurz. »Ergreifen Sie die notwendigen Schritte, Jackson. Sie haben mein vollstes Vertrauen.«
Er verbeugte sich steif aus der Hüfte und verließ das Zimmer.
»Sorgen Sie dafür, dass Gallagher über seine Aktionen auf dem Laufenden bleibt«, befahl sie Dehaver. »Falls ich Jackson Davion aus irgendeinem Grund umgehen muss, bleibt mein ›Champion‹ dafür das beste Mittel.«
»Selbstverständlich, Hoheit.« Dehaver stand auf, ging hinüber zum leeren Stuhl und setzte sich. Er lehnte sich bequem in die elfenbein-goldenen Polster. Wären nicht die toten Augen gewesen, hätten das rote Haar und die jungenhaften Sommersprossen den Mann absolut harmlos erscheinen lassen. »Ihr wisst, er hat Recht. Die Mark Draconis ist auf einen Angriff nicht vorbereitet.«
Natürlich wusste Katrina das. Trotz aller Rebellionen und Aufstände in ihrem Herrschaftsbereich war die Mark Draconis des Herzogs James Sandoval im beklagenswertesten Zustand aller Provinzen. Und alles nur, weil Tancred Sandoval, der Sohn des Duke, ein Gefolgsmann Victors war und mit dem Widerstand gegen seinen Vater die ganze Mark auf den Kopf gestellt hatte. Der Herzog war gezwungen, Zeit und Truppen zwischen dem lebenslangen Hass auf das Draconis-Kombinat, sorgfältiger und begrenzter Unterstützung für Katrina und dieser neuen Gefahr, die von seinem eigen Fleisch und Blut kam, aufzuteilen. »Ich nehme an, Sie raten noch immer von gewaltsamem Vorgehen gegen Tancred Sandoval ab?«
»Trotz der momentanen politischen Differenzen zwischen Vater und Sohn bleiben die Sandovals ein Eckpfeiler der Vereinigten Sonnen. Das psychologische Profil des Herzogs legt nahe, dass er sich augenblicklich gegen Euch kehren würde, wenn er den Eindruck gewänne, Ihr hättet seiner Familie oder seinen Untertanen direkten Schaden zugefügt. So versperrt er Victor durch die Auseinandersetzung mit Tancred immerhin einen problemlosen Vormarsch durch die Mark.«
Katrina sammelte mit beiden Händen das lange blonde Haar und band es schnell zu einem Knoten, der ihre Schultern freiließ. Dehaver war einer der wenigen Männer, der gegen ihre Schönheit und Ausstrahlung immun war. In seiner Gegenwart konnte sie es sich bequem machen.
»Vielleicht lenkt der Clannerangriff auch meinen Bruder ab. Er konnte noch nie der Versuchung widerstehen, gegen sie zu kämpfen.«
Dehaver ließ die Bemerkung einen Moment lang unkommentiert im Raum stehen. Dann: »Euer Vorschlag, eine andere Marionette zu finden, um die Falken abzulenken, Hoheit. Hattet Ihr da jemanden Bestimmtes im Auge?«
Katrina riss sich zusammen, um sich nicht durch eine nervöse Bewegung oder Gefühlsregung zu verraten. »Was denken Sie, Richard?«
Er zuckte die Achseln und rieb sich die Hände. »Bei objektiver Betrachtung der Lage ist die offensichtlichste Bedrohung für die Jadefalken der Wolfsclan.«
»Diesen Eindruck macht es«, stimmte Katrina ihm vorsichtig zu und wartete
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