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BattleTech 59: Stuerme des Schicksals

BattleTech 59: Stuerme des Schicksals

Titel: BattleTech 59: Stuerme des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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Söldnereinheit Snords Wilder Haufen etablierte und unterhaltene Museum war bei der Zivilbevölkerug außerhalb Clintons nicht sonderlich bekannt, unter den Kriegern der ganzen Inneren Sphäre aber berühmt. Der Wilde Haufen hatte eine ausgeprägte Schwäche für Artefakte der Sternenbundzeit, besonders solche mit militärischen Aspekten, und sammelte sie schon seit Jahrzehnten.
    Plötzlich blieb Schakow stocksteif stehen. In atemlosem Schauder stand er vor einer Transpexvitrine mit einem Dokument, das den Lauf der Geschichte verändert hatte. Es war von Jerome Blake unterzeichnet, dem Gründer ComStars, und trug das Datum 2788. Auf einer erklärenden Tafel wurde es als eines der fünf Dokumente beschrieben, die an die Fürsten der Großen Häuser gegangen waren und sie informiert hatten, dass Blake Terra erobert hatte und den Planeten unter seinem ›neutralen Schutz als Erbe der gesamten Menschheit‹ halten würde. Dieses Exemplar war dem damaligen Archon Jennifer Steiner von einem Botschafter persönlich überreicht worden. Seltsamerweise vermeldete die Tafel nicht, womit sich Snords Wilder Haufen diese Morgengabe des lyranischen Staates verdient hatte.
    In Schakow tobte ein Widerstreit der Gefühle, als er das antike Dokument mit Jerome Blakes präziser, knapper Unterschrift betrachtete. Das durch die Jahrhunderte herabgekommene Pergament verband ihn in diesem Augenblick unmittelbar mit dem Gründer der Organisation, der Schakow einen Großteil seines Lebens gewidmet hatte. Er ehrte Blake für die Gründung ComStars, der das interstellare Kommunikationsnetz vor der Vernichtung der Nachfolgekriege bewahrt und noch viele weitere fortschrittliche Technologien gerettet hatte. Doch es war die von Blake geförderte Geheimbundmentalität gewesen, die dazu geführt hatte, dass sich ComStar zu einem quasireligiösen Orden entwickelte.
    Diese Kombination aus Hochtechnologie und religiösem Dogma hatte zahlreiche innere und äußere Konflikte verursacht, Machtkämpfe, die ComStar geschwächt hatten und selbst eine so logische Aktion wie die Nominierung Victor Steiner-Davions zum Präzentor Martialum für die unsichereren unter seinen Mitgliedern zu einer scheinbaren Bedrohung hatte werden lassen. Deshalb hatten Schakow und andere die ComGuards verlassen, um Victor zu folgen - dem Exilprinzen. Sie erkannten in ihm die Ehre und Integrität seines Vorgängers als Präzentor Martialum, Anastasius Focht. Schakow hätte nicht erwartet, dass zwei so große Männer einander zu Lebzeiten begegnen konnten.
    Der Gedanke an Victor erinnerte ihn daran, dass er nicht gekommen war, um das Museum zu besuchen, sondern um dem Prinzen eine Nachricht zu überbringen. Er trug einen Notizcomp in der Hand, und der Verigraphleser steckte in seiner rechten Westentasche. Er wandte sich von der Vitrine ab und ging weiter zum Ostflügel des Gebäudes, auf dem Weg, den der Portier ihm beschrieben hatte.
    Er wollte seine Mission schnell zu Ende bringen. Möglicherweise konnte die Nachricht in seiner Hand endlich die bis jetzt schon zwei Wochen des Wartens und der Vorbereitungen auf die nächste Phase des Krieges beenden.
    Erwartungsvoll hatte er sich entschieden, diesmal ›nach ComStar auszusehen‹, wie Archer Christifori es ausgedrückt hatte. Er trug eine weiße Gefechtsmontur, die praktischer und wärmer als seine Ausgehuniform war. Der silberne Stern seines Rangabzeichens war am Kragen befestigt, und er trug ein flaches Käppi mit im Nacken herabhängendem Tuch. Das ComGuard-Emblem auf der Mütze fehlte jedoch. Er hatte es abgerissen, als Des Prinzen Mannen geschlossen aus dem Orden ausgetreten waren. Damals hatte Schakow sich gefragt, ob er diese Aktion einmal bereuen würde.
    Bis jetzt war es dazu noch nicht gekommen. Wie versprochen fand er Victor im Ostflügel, zusammen mit Jerrard Cranston und Tiaret Nevversan in einem Saal, der dem Untergang des Sternenbunds gewidmet war - des ersten Sternenbunds. Sie befanden sich vor einer Empore, auf der ein knorriger alter Holzthron stand. Ein nicht minder knorrig wirkender Greis im Rollstuhl leistete ihnen Gesellschaft.
Natürlich ist er hier, dachte Schakow und musterte den alten Mann. Er war Cranston Snord bis jetzt nie begegnet, aber die Insignien, die er stolz auf dem Ärmel der Uniformjacke trug, ließen keine Verwechslung zu. Die Jahre hatten dem berühmten Kommandeur nichts geschenkt. Der einst kräftige Körper war an den Rollstuhl gefesselt. Seine Schultern sackten, und er saß

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