BattleTech 60: Operation Risiko
un d hinter den feindlichen Linien«, murmelte Archer. »Mit anderen Worten: alles wie gehabt, was?«
Katya zuckte die Achseln, als wollte sie sagen: wie sonst.
Er rieb sich die Stirn. »Der Unterschied ist, dass wir mit Ada m Steiner zusammenarbeiten. Du wirst es nicht aussprechen. Du kannst es nicht. Ich schon, aber das bleibt unter uns.« Die letzte Bemerkung war natürlich überflüssig. Er vertraute Katya mehr als vermutlich jedem anderen lebenden Menschen.
»Adam Steiner ist möglicherweise ein genialer Militärführer, aber wenn es daru m geht, als Teil einer größeren koordinierten Mission zu funktionieren, hat er noch viel zu lernen. Wir wissen also nicht, ob er weiter nach Malibu gesprungen ist, ob er irgendwo festsitzt und seine Maschinen repariert oder ob er einfach direkt nach Blackjack abgebogen ist.«
»Zum Haare raufen«, stellte Katya fest.
»Um es milde auszudrücken. Hat Gramash irgendeine Andeutung gemacht, dass die Falken ihren Vormarsch gestoppt haben?«
Katya schüttelte den Kopf. »Sie haben Crimond überfallen, wo Phelan Kell sich ihnen entgegengestellt hat. Und sie stehen im Ras-Algethisystem. Bis jetzt haben wir es nicht geschafft, ihre Aufmerksamkeit zu erregen.«
Archer lehnte sich auf dem harten Stuhl zurück un d streckte die Beine aus, so gut es ging. »Das wird sich bald ändern. Twycross verschafft uns Aufmerksamkeit. Die Falkengarde wird uns mehr als genug Aufmerksamkeit bescheren.«
»Besorgt?«
Archer grinste dünn. »Ich bin immer besorgt. Adam Steiner ist ein arroganter kleiner Pisser, aber angeblich ist er auch so eine Art taktisches Genie. Wenn er auf Schwarzerde aufgehalten wurde, gab es dafür einen guten Grund. Ich mache mir viel mehr Sorgen, dass er uns in den Wind schießt. Uns hier auf Twycross allein lässt un d darauf hofft, dass die Jadefalken uns den Garaus machen, damit er sich die Mühe sparen kann, wenn das hier erledigt ist.«
»Du erwartest doch nicht ernsthaft, dass er uns mit seinen Truppen angreift, falls es uns gelingt, die FalkenInvasion zu stoppen?«
»Ich weiß es nicht.« Archer warf dem Hologramm des Planeten, de m sie sich näherten, einen weiteren langen Blick zu. »Ich habe daran gedacht, also denkt er mit Sicherheit daran.«
»Und was sagt dir dein Bauch?«, fragte Katya.
Archer schaute sie an un d war so froh wie immer, sie an seiner Seite zu wissen. »Mein Bauch sagt mir, ich soll weitermachen wie geplant un d aufhören, mir über so einen Scheiß Gedanken zu machen. Falls Adam eine Schlägerei haben will, wenn das alles vorbei ist, kann er die gerne bekommen.«
Katya beugte sich vor und stützte die Ellbogen auf die Knie. »Du hast den Kampf gegen die Lyranische Allianz für das Andenken deiner Schwester aufgenommen. Du hast dich zu dieser Mission bereit erklärt, weil unsere Heimat in Gefahr ist, wenn niemand die Jadefalken aufhält. Bis heute hat es kein Regelbuch gegeben, an das du dich gehalten hast. Du bist immer deinem Instinkt gefolgt. Warum willst du das jetzt ändern?«
Archer schaute ihr in die Augen und sah die Sorge um ihn, die darin stand. »Ich schätze, weil wir den Jadefalken gegenüberstehen, Katya. Als ich zum ersten Mal gegen sie kämpfte, war ich noch ein junger Kerl. Ich hatte das ganze Leben vor mir. Es ist beinahe ein Witz: Damals habe ich mir gewünscht, ein großer General zu werden und BattleMechheere in ruhmreiche Schlachten zu führen. Ich hätte nie geglaubt, dass sich das so ergeben würde, zu einem solchen Preis. Irgendwie gibt der Kampf gegen die Jadefalken mir wohl das Gefühl, alt zu sein. Und das Leben von Tausenden Soldaten und Millionen Zivilisten hängt vom Ausgang dieser Operation ab. Früher waren die Entscheidungen, die ich zu treffen hatte, auf einen Überfall gegen eine lyranische Welt beschränkt, um Nachschub oder Munition zu erbeuten. Ich brauchte mich nie um das große Ganze zu kümmern. Jetzt schon.«
»Und du hast Angst, die falsche Wahl getroffen zu haben?«
Er nickte. »Vielleicht bin ich einfach kein Major General. Vielleicht bin ich doch nur ein guter alter Major, der Truppen in die Schlacht führen sollte, statt den ganzen Krieg zu planen.«
Sie tätschelte seine Hand. »Das glaubst du doch selbst nicht, Archer. Nicht mal im Traum. Dafür kenne ich dich schon zu lange und zu gut. Ich habe gesehen, wie du von einem Geschäftsmann zu m Rebell un d zu m Militärführer geworden bist. In Wirklichkeit macht dir nicht der Gedanke zu schaffen, du könntest mit dem Risiko falsch gelegen haben,
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