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BattleTech 60: Operation Risiko

BattleTech 60: Operation Risiko

Titel: BattleTech 60: Operation Risiko Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blaine Lee Pardoe
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für eine Taktik, die von den meisten Historikern als sein brillantester Schachzug gefeiert wird.«
Adam grinste. »Ich erinnere mich. Er hat seine Armee geteilt. Zweimal sogar, soweit ich weiß.«
»Ja. In einem krassen Bruch jeder militärischen Doktrin seiner Zeit teilte Lee seine Kräfte. Es war purer Wahnsinn, aber er hat es trotzdem getan. Jahrelang galt er als Genie, doch es gibt eine Schule, die das weniger als Geniestreich betrachtet, viel eher als pure Verzweiflungstat. Möglicherweise hat Lee nicht aus besserer Einsicht so gehandelt, sondern einfach, weil ihm gar keine andere Wahl blieb.«
»Sie vergleichen Archer Christifori doch jetzt nicht mit Robert E. Lee, oder, Oberst?«
Blücher lachte. »Nein, General Steiner. Aber ich weiß, seit dem Ausbruch des Bürgerkriegs hat Christifori immer gegen eine Übermacht gekämpft. Und ganz egal wie, es ist ihm jedes Mal gelungen, das Blatt zu wenden. Es wäre dum m von uns, seine Fähigkeiten zu unterschätzen. Sehen Sie sich Operation Risiko auf dem Papier an. Mitten in einem Bürgerkrieg schlägt er vor, nicht zu verteidigen, sondern in die Offensive zu gehen, mitten in die Besatzungszone der Jadefalken hinein. Hätte irgendjemand vor einem Jahr einen derartigen Vorschlag gemacht, man hätte ihn ohne langes Federlesen für wahnsinnig erklärt. Un d jetzt sehen Sie uns an. Wir sind dabei, diesen Plan umzusetzen.«
Adam sagte eine Weile nichts. Bis zu diesem Augenblick hatte er sich nicht wirklich die Mühe gemacht, Archer Christifori als Militär zu betrachten. Er hatte ihn unwillkürlich als Kreatur der Medien gesehen, als jemanden, der sich von den eigenen Presseverlautbarungen blenden ließ. Möglicherweise war das ein Irrtum. Möglicherweise war an Christifori dem General doch mehr dran.
Er schaute in Oberst Blüchers dunkle Augen. »Danke für Ihre Einsichten, Oberst«, sagte er leise.
»Ich danke Ihnen, Herr General.«
»Gut, dann lassen Sie uns einen Plan fassen, wie wir mit dem 5. Kampfsternhaufen fertig werden. Und dann wollen wir das Treffen mit Archer Christifori vorbereiten. Ein so ruhmreicher Held verdient, gerettet zu werden.«
»Das ist nu r gerecht«, bemerkte Blücher halb scherzhaft. »Immerhin hat er uns auch schon mal gerettet, nicht wahr?«
»Erinnern Sie mich nicht daran«, antwortete Adam.

2 4
    Sprungschiff Kleiner Fuchs,
am Zenithsprungpunkt des Blackjack-Systems Jadefalken-Besatzungszone
12. Dezember 3064
    Archer war nach einem Hyperraumsprung immer unwohl, wen n auch nur für einen Moment. Das Gefühl erinnerte ihn an Fahrten auf der Berg-und-Talbahn als Kind, wenn er den Eindruck gehabt hatte, der Magen wolle ihm aus dem Mun d fliegen. Und genauso fühlte er sich jetzt, als seine Einsatzgruppe am Zenithsprungpunkt des Blackjack-Systems materialisierte, als hätten seine Eingeweide einen wilden Ritt hinter sich. Doch er beschwerte sich nicht. Es war ein geringer Preis für eine Nullzeitreise durch die Lichtjahre eisiger Leere, die ein Sonnensystem vom nächsten trennten.
    Den hohen Preis, den seine Einsatzgruppe bis jetzt für Operation Risiko gezahlt hatte, betrachtete er weniger philosophisch. Das 3. Avengers-Regiment war in der Schlacht mit der Falkengarde nahezu aufgerieben worden. Er hatte es geschafft, ein Bataillon Clan-Beutemechs un d MechKrieger zusammenzusuchen, doch die Kampfmoral der Einheit hätte kau m miserabler sein können. Das 1. Thorin, sein persönliches Regiment und das Herzstück der Avengers, hatte Panzer, Infanterie un d BattleMechs verloren, un d die Verletzten füllten die Krankenstationen der Landungsschiffe bis an die Grenze. Die Murphrid-Ranger hatten mehrere komplette Kompanien verloren. Die 20. Arkturusgarde lag gut fünfundzwanzig Prozent unter Sollstärke, die Hand voll Panzer un d Infanterie nicht mitgezählt, die Archer als zusätzliche Garnison auf Roadside zurückgelassen hatte.
    Es hatte eine volle Woche gedauert, die Bergungsoperation auf Twycross abzuschließen. Die einheimische Bevölkerung hatte etwas Nachschub zur Verfügung gestellt, doch die Jadefalken hatten bereits den Großteil der Vorräte zur Unterstützung der Offensive gegen die Lyranische Allianz verbraucht. Die Einsatzgruppe hatte zu wenig Gaussmunition, AK-Granaten un d Mechaktivatoren. Davon aber abgesehen waren Archers Einheiten sogar besser bestückt als beim Eindringen in die Jadefalken-Besatzungszone. Die Avenger-Techs hatten viele der erbeuteten Clan-OmniMechs reparieren können un d andere waren für ihre modernen Bauteile

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