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Bauernopfer: Lichthaus' zweiter Fall (German Edition)

Bauernopfer: Lichthaus' zweiter Fall (German Edition)

Titel: Bauernopfer: Lichthaus' zweiter Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Walz
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deinem Alten.« Sie nickte nur. Ihre Augen waren vor Angst groß wie Untertassen. »Wirf sie raus, Admir.«
    Der Albaner zog Janina Kaiser an den Haaren hinter sich her wie ein störrisches Vieh, öffnete eine Tür und stieß sie grob hinaus auf den dahinterliegenden Hof. Sie taumelte davon und wankte nur Sekunden später durch den Bildausschnitt der Außenkamera, den Blick starr vor Schock und Schmerz.
    »Und nun zu dir, du Fettsack. Admir.« Terpuni trat mit unbewegter Miene an Molitors Stuhl heran und warf ihm eine Schlinge um den Hals. Er zog zu. Molitor lief rot an.
    Alle im Beobachtungsraum schrien auf, nur Lichthaus blieb ruhig.
    »Kein Einsatz«, er hielt das Mikrofon vor den Mund, »kein Einsatz, die bringen den Mann nicht in einem Restaurant um. Außerdem«, er hatte auf Terpunis undurchdringlichem Gesicht ein dünnes Lächeln gesehen und dann wahrgenommen, wie locker dieser nur zugezogen hatte, »das Schwein macht nur einen Witz auf Molitors Kosten. Hier geht es allein um Angstmache.«
    »Mensch, das kann ich nicht zulassen!« Brauckmann wollte handeln, doch ein Blick auf den Monitor zeigte ihm, dass Lichthaus Recht hatte. »Scheiße, das braucht niemand.«
    Molitor bäumte sich kurz auf und schaute panisch um sich, als er merkte, wie mit ihm gespielt wurde.
    Ressler brach in schallendes Gelächter aus. »Huh, hast du dich bepisst, Speckmops?« Molitor schluchzte und brachte mit den Fingern Luft zwischen Hals und Schlinge. »Also hör zu, du machst weiter wie dein Chef. Wir brauchen immer jemanden in deiner Position. Sieh zu, dass deine Karriere läuft, schön strampeln. Und wehe dir, wenn du versagst oder glaubst, eine Aussage zu Protokoll geben zu müssen. Wir ziehen dann andere Saiten auf.« Ein Blick zu Terpuni, der diesmal hart zuzog. Kaisers Exreferent bäumte sich wild auf. Seine Knie krachten von unten gegen den Tisch, der Leib presste sich fest an die Stuhllehne, den Terpuni am Umstürzen hinderte. Er gurgelte mit hervorquellenden Augen. Es dauerte einige bange Sekunden, die quälend langsam verliefen, bis Resslers Wink dem Horror ein Ende machte. Molitor schnappte laut nach Luft und rutschte vom Stuhl.
    Die Kollegen vor den Monitoren sahen sich stumm an und atmeten auf.
    Entspannt erhob sich Ressler und sah auf den zusammengekauerten Mann zu seinen Füßen nieder. »Haben wir uns verstanden?« Die Härte der Stimme hätte Stein zu schneiden vermocht.
    Molitor nickte, taumelte hoch und hielt sich an der Tischplatte fest. Sein Schritt war dunkel verfärbt. Ressler betrachtete ihn wie einen besonders ekligen Wurm. »Kaiser hatte Format, du bist nur ein Hanswurst. Ich hoffe, du hältst durch. Und jetzt verschwinde hier, du hörst in Kürze von uns.«
    Während der Bildschirm zeigte, wie Ressler sich Kaffee nachgoss, wandte sich Lichthaus an Sophie: »Wir lassen Molitor unbehelligt nach Mainz fahren. Die Kollegen können ihn zu Hause abpassen und alles durchsuchen. Jetzt kriegen wir aus dem sicher kein Wort mehr heraus.« Er grinste. »Wer in die Höhle des Löwen geht. Janina Kaiser greifst du bitte sofort ab, sie kennt dich ja bereits, und nimm einen Durchsuchungsbeschluss mit. Ich glaube, sie wird so verwirrt sein, dass wir einiges erreichen werden.« Er blickte auf die Wanduhr. »Der Kerl liegt in der Zeit. Roland wird auch gleich auftauchen. Übrigens, die Techniker dort draußen sollen den Mercedes von dem Pack mit einem Peilsender versehen.« Er schaute zu Brauckmann, der nur nickte.
    »Das hätte böse ins Auge gehen können.« Der Staatsanwalt schien angefressen zu sein, doch Lichthaus mimte den Gelassenen: »Ich denke nicht, dass sich Ressler mit den beiden in der Öffentlichkeit sehen lässt, wenn er sie umlegen will.«
    »Ihr Wort in Gottes Ohr.«

    Görgen verspätete sich um vier Minuten, was ihm einen kritischen Blick einbrachte, als er endlich eintraf. Er ignorierte ihn. Man sah ihm an, dass ihm die Anwesenheit Terpunis nicht behagte, er schaute ihn skeptisch an.
    »Der bleibt nicht.« Ein Kopfnicken, und der Albaner verließ den Raum, ohne sich auch nur im Geringsten anmerken zu lassen, ob ihn der Platzverweis störte.
    Als sie allein waren, entspannte sich Roland und nahm Kaffee. »Warum muss das hier sein? Das ist zu nahe am Hof. In Zukunft sollten wir es wieder wie bisher halten: Treffen dort, wo niemand einen kennt.«
    Ressler nickte, und Lichthaus wunderte sich, dass der eben noch so steinharte Mann jetzt kollegial auftrat. Offensichtlich hatte er bei Weitem nicht so viel zu

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