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Baustelle Baby (German Edition)

Baustelle Baby (German Edition)

Titel: Baustelle Baby (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonya Kraus
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Regel auch nicht einfach los, wenn ihnen was fehlt. Mit der Überlastung steigt aber der Frust unserer Beispiel-Mama. Sie fühlt sich allein gelassen, beginnt zu nörgeln. Ihr Liebster erkennt immerhin scharfsinnig, dass sie überlastet ist, und hilft hier und da – allerdings planlos, weil er zuhause keine festen Aufgaben hat. Ergebnis: Er kann ihr nichts recht machen. Schlimmstenfalls beginnt die Beziehung zu bröseln ...
Wirtschaftsexperten diagnostizieren: Marktversagen!
    Übersetzt bedeutet das nichts anderes als: Die gestresste Mama hat ihre Extra-Leistung – also das, was das Ungleichgewicht im Vergleich zur Arbeit des Partners ausmacht – nicht mit einem konkreten Marktwert versehen. Sie verschenkt, was auf ihrem »Markt« zu haben ist: ihre Arbeitskraft. Früher, Mädels, nannte man so was Sklavenarbeit.
    Weil sie keinen konkreten Preis für konkrete Leistungen ansetzt (keinen »Markt« schafft), weiß ihr Partner im Familienunternehmen nicht, was sie da eigentlich täglich genau wuppt und was das wert ist. Vor allem hat er keine Ahnung, wie er helfen kann. Das führt zu noch mehr Frust bei allen Beteiligten. Übrigens auch bei den Kindern, die natürlich mitbekommen, wenn dicke Luft herrscht. Stichwort Luft: Die Mehr Sex, weniger Abwasch -Autorinnen vergleichen den Wert der häuslichen (Zuviel-)Arbeit mit dem Wert frischer Luft. Wenn Luft für eine Firma als Ressourceumsonst zu haben ist, wird sie – geeeenau! – als unbegrenzt angesehen und verschmutzt. Kostet ja nix. Erst wenn eine Verschmutzungssteuer erhoben wird, wird die Luft zum Wert. Und die Firmen strengen sich an, ihre Emissionen zu verringern.
Die Lösung: Ein Preis ist heiß!
    Die gestresste Mama muss sich so genau wie möglich bewusst machen, was genau ihr eigentlich zu viel ist (»alles« gilt nicht). Bis zu welchem Punkt ist die Arbeit akzeptabel, und was ist das, was das Fass zum Überlaufen bringt?
    Für dieses Zuviel muss sie sich einen »Preis« überlegen, der sich für sie nach Anerkennung anfühlt. Von der restlichen Familie – vom Partner und von älteren Kindern, die schon mit anpacken können – muss dieses Honorar dann in »Naturalien« bezahlt werden.
    Beispiel: Eine Woche für vier Personen kochen, einkaufen und waschen »kostet« einen ganzen Tag im Spa plus einen freien Abend unter der Woche. Zu diesen festen Zeiten müssen dann die anderen Familienmitglieder dafür sorgen, dass die im trauten Heim anfallenden Aufgaben erledigt werden. Entweder persönlich oder indem ein Teil des Familieneinkommens für externe Hilfe abgezweigt wird.
    „ Eine Mutter braucht sich nur unter die Dusche zu stellen,
und schon merkt sie,
wie wichtig sie für die ganze Familie ist.
    (Quelle unbekannt)
    Ach, Monsieur gehört heimlich zur Spezies »Macho alter Schule« und findet den aufgerufenen Preis irgendwie überzogen? Hier hilft ein anderes Instrument, das von Arbeitnehmern in der freien Wirtschaft in besonders hartnäckigen Fällen angewendet wird: ein paar Tage gezielter Streik! Wirkt Wunder bei den häuslichen Verhandlungen. Spätestens, wenn er mit ungewaschenem Hemdzur Arbeit muss und es warmes Essen nur noch bei McDoof gibt, wird er anfangen nachzudenken. Garantiert. Und wenn er zu jammern beginnt, jammern Sie zurück: Sie haben es einfach nicht geschafft.

VORSICHT VOR DEM BISSCHEN KIND: GRÜßE AUS DER ANSTALT
    Tja, so ist das also mit Kind. Der Wickeltisch ist heutzutage meine Bühne, und mein Neun-Kilo-Stargast mit der Attitüde einer Diva verlangt meine ungeteilte Aufmerksamkeit.
    Wickeln, anziehen, füttern, spielen, spazieren gehen, wickeln, Schlafliedchen singen ... Und während mein Herr und Gebieter schläft, das entstandene Chaos halbwegs beseitigen, die Waschmaschine beladen, die wichtigsten von drei Dutzend neuen E-Mails checken, um dann, beim ersten entrüsteten »MAMA!!!« des Erwachten, wieder als Animateuse Gewehr bei Fuß zu stehen – all das: no problem!
    Im Moment gibt es allerdings doch ein winziges Problemchen. Mama hat ja da noch diesen klitzekleinen Nebenjob. Und damit meine ich nicht Faxen vor laufender Kamera zu machen, sondern etwas, das tatsächlich Konzentration, Ruhe und fokussiertes Arbeiten verlangt – Mama will ein Buch schreiben! In sechs Wochen soll (hoffentlich) Bestseller Nummer 4 fertig getippt sein. Die Frage ist nur: Von wem?
    Copy-Paste hat ja schon bei Karl Theodor nicht so optimal funktioniert. Es hilft alles nichts, so gern ich meinem Würmchen die Mama mache, Oma & Co. müssen es jetzt

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