Baustelle Baby (German Edition)

praktische Aspekte des Kinderkriegens zu machen. Solange es noch so was wie »ruhige Nachmittage« und das wunderbare Gefühl »Heute bin ich so richtig ausgeschlafen« in unserem Leben gibt, ist das nämlich deutlich einfacher.
    Als da wäre zum Beispiel:
Wie lange will ich Babypause machen?
Woher kommt die Kohle nach der Geburt? (Und: Reicht das, was zu erwarten ist?)
Wer nimmt wann und wie lange Elternzeit?
Wie wird mein Sprössling betreut, während ich arbeite?
    Solche Fragen klären wir am allerbesten sogar schon, bevor wir unser nächstes Ei zur Befruchtung freigeben. Das ist leiderhochgradig unromantisch, kann aber viel Stress und unschöne Überraschungen vermeiden. Denn vielleicht stellt sich plötzlich raus, dass unser potenzieller Kindsvater zwar generös zur Samenspende bereit ist, aber zu wenig mehr, weil er insgeheim glühender Eva-Herman-Fan ist und die Auffassung vertritt, dass Mutti in den ersten drei Jahren ganz allein für Kind, Küche und Kartoffelsalat zuständig ist. Da müssten wir dann entscheiden, ob das okay ist für uns. Für mich und meine gesamte Mädels-Gang wäre es das nicht, aber das ist natürlich Geschmackssache. Jedoch, liebe Mamas in spe, bei allem, was Ihr beschließt, denkt dran, was ich eben gesagt habe – es gibt keine Langzeit-Garantie auf den Erzeuger.
    Das führt mich zum nächsten wichtigen Punkt:
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    ! Geld oder (Mutter-)Liebe?
Falsch: Geld PLUS Liebe ist die Formel!
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    Ja, es gibt sie: Hardcore-Karrierefrauen, die eine Bilderbuch-Laufbahn hinlegen, unglaublich viel Geld verdienen und plötzlich eine 180-Grad-Wende aufs Parkett legen, nachdem sie Mutter geworden sind. Sie brechen alle Brücken zum früheren Job ab und sind nur noch Mutter. Früher habe ich da immer ungläubig den Kopf geschüttelt, heute kann ich diese Frauen plötzlich verstehen. Denn eins ist sicher: Ein Kind gibt dem Leben Sinn. Wenn man keinen Beruf hat, den man liebt, ist die Aufzucht eines kleinen Erdenbürgers eine Aufgabe, in der man total aufgehen kann. Idealerweise hat man meiner Meinung nach allerdings beides: ein niedliches, sinnstiftendes Kind und einen schönen, sinnvollen Job – und zwar aus ganz handfesten Gründen.
    In meinem Vorgänger-Buch ging es unter anderem um einen Aspekt, der in meiner Sicht fürs Glücklichsein unverzichtbar ist: die Freiheit, unabhängig von einem Partner entscheiden zu können, wie man das eigene Leben gestaltet. Und da gehört finanzielle Unabhängigkeit ganz einfach dazu!
    Auf unserer Baustelle Baby bedeutet das zum Beispiel, den Wiedereinstieg in den Job nie ganz aus den Augen zu verlieren und am besten von vornherein gleich mit einzuplanen – egal, wie lange wir zuhause bleiben wollen, ob vier Monate oder vier Jahre.
    Bitte nicht missverstehen: Wer sich dauerhaft für den Job als Hausfrau und Mutter entscheidet, hat dafür meinen vollsten Respekt! Aber solange dieser Beruf so gut wie nicht entlohnt (die »Herdprämie« von 100 Flocken fällt für mich nicht unter Entlohnung, sondern unter »gespielter Witz«) und stattdessen von der Gesellschaft als von der Frau zu leistender Fast-Gratis-Dienst angesehen wird, sollten sich gerade Vollzeitmamis darüber im Klaren sein, dass sie sich freiwillig in eine Abhängigkeit begeben.
    In psychologischer Hinsicht kann das am Selbstwertgefühl nagen, auch wenn wir unseren Mama-Job lieben. Finanziell droht angesichts von Zeiten ohne eigenes Einkommen später eine Versorgungslücke: Rentnerinnen müssen deswegen heute schon im Schnitt mit gut 500 Euro auskommen (!), die Herren der Schöpfung bekommen das Doppelte. Auch lange Teilzeitarbeit kann sich später fies mit Altersarmut rächen. Wenn wir Mädels für die Familie beruflich zurückstecken, raten Finanzexpertinnen darum zu einem Deal:
    Big Daddy muss im Gegenzug für
unsere Familienarbeit eine eigene Extra-Altersvorsorge
für uns finanzieren, die unseren Lebensstandard
im Alter sichert.
    Das kann eine Lebensversicherung sein, in die er einzahlt – auf alle Fälle jedoch auf unseren Namen, das Geld ist ganz allein für uns! Besonders unverheiratete Mamis sollten auf so einen Ausgleich bestehen. Lassen Sie sich von einem Vorsorgeberater auf Basis Ihres letzten Gehalts ausrechnen, wie hoch ein gerechter Ausgleich ausfallen sollte.
    Ach, Monsieur sieht das nicht ein? Kein Problem, dann muss er eben zuhause bleiben und auf die Zwirnis aufpassen!
Die drei Ks: Kleinkind, Karriere, Kinderbetreuung
    Okay! Wenn wir nun irgendwann in unseren alten Job zurückwollen