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Baustelle Baby (German Edition)

Baustelle Baby (German Edition)

Titel: Baustelle Baby (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonya Kraus
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Wühlen in Julius' »Herrenapartment« waren wohl einige Staubwölkchen aufgewirbelt worden, und die hatten offensichtlich meine sonst weitgehend ruhende Hausstaubmilben-Allergie aktiviert. Schon nahte der nächste Nieser ...
    Haaaaaaaa...TSCHI!!!
    Hoppla, was war das? Wieso war meine Hand rot gesprenkelt? Oh Gott, Blut! Vermutlich ein Amokläufer am Frankfurter Flughafen, der mich erwischt hatte! Panisch tastete ich meine Brust und meinen Kopf ab. Ich fühlte keine Schmerzen, aber die sollten ja bei so was auch immer erst etwas später einsetzen. Tropf! Tropf! Ich fühlte immer noch nichts. War ich vielleicht schon tot? Wo war das gleißende Licht? Wieso zog mein Leben nicht an mir vorbei? Dann hatte ich den schlauen Einfall, mal nach Einschusslöchern zu gucken, und registrierte, dass die Scheiben meines Autos völlig unversehrt und nicht von Kugeln durchsiebt waren. Wo, zum Teufel, kam aber das Blut her?
    Dann durchzuckte mich ein Gedanke: Ich war im fünften Monat schwanger, was ich bisher vor der Presse und auch vor fast allen anderen, inklusive Julius, erfolgreich verheimlicht hatte. Ich wollte so lange wie möglich niemanden verrückt machen. Die Schwangerschaft jedoch hatte zwei Nebenwirkungen.Die erste: Seit ein paar Wochen waren nicht nur meine Hupen so prall geworden, dass meine »diskreten« Jungs im talk talk talk -Studio mit erhobenem Daumen anerkennend genickt und dann gefragt hatten: »Mensch, Sonya, uiuiui!!! Neu?! Die sind aber top geworden! War teuer?«
    Von meinem kleinen, unter Tuniken verborgenen Bäuchlein bekamen sie dagegen nichts mit. Klar, ihr Blick hing ja auch weiter oben. Die zweite Nebenwirkung war: Meine Schleimhäute waren nicht nur extrem gut durchblutet, sondern auch extrem empfindlich. So sehr, dass bereits ein durchschnittliches Benjamin-Blümchen-Törööhhhh ins Taschentuch die Nasenschleimhaut in blutige Niagarafälle verwandelte.
    Ein kurzer Optik-Check im Rückspiegel ergab: Tatsache! Ich hatte schon wieder Nasenbluten! Und eine einstündige Fahrt im ICE nach Köln vor mir. Na super!
    Da konnte ich mir zur Belustigung meiner neugierigen Mitreisenden ja gleich ein paar Tempo-Tampons drehen und sie mir wie die Pommes in Ein Fisch namens Wanda in die Nase stopfen, um die Blutung zu stillen. Ich sah schon die heimlich um die Ecke geschobenen Handy-Kameras vor mir und die Twitter-Postings mit den Stichworten: #nase #koks? #kraus.
    Meine Idee, den Wagen am Flughafen abzustellen und von hier aus direkt den Zug zu nehmen, schien mir plötzlich nicht mehr ganz so ideal. Was blieb mir anderes übrig? Richtig: Ich blieb also im Auto sitzen und fuhr selbst. Fahrmuffel Kraus machte sich widerwillig bereit für einen Road Trip. Die Staustrecke Frankfurt-Köln mit dem Wagen zu fahren war natürlich normalerweise totaler Schwachsinn und selbstverständlich unter Umweltaspekten völlig suboptimal. Außerdem hätte ich im Zug noch einiges erledigen können. Zum Beispiel ein bisschen schlafen. Mein Make-up machen. Ein weiteres Kräuterteechen im Zugrestaurant schlürfen ... Hach!
    Aber nun gut – Zug war jetzt eben nicht. Und wie war noch gleich mein Motto? Think Pink, richtig? Außerdem war ich doch heute Superwoman, das würde ich also auch noch gedeichselt kriegen. Ich warf meinen imaginären Superheldinnen-Umhang über die Schulter und dachte nach …
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    (Den Rest dieses Anekdötchens lesen Sie bitte in meinem Vorgängerwerk Wenn das Leben dir eine Zitrone gibt, frag nach Salz und Tequila nach ... )




DER COUNTDOWN LÄUFT – ZEIT FÜR BAUMAßNAHMEN, FÜR DIE WIR NACH DEM RICHTFEST GARANTIERT KEINE MEHR HABEN WERDEN
    Ladys, sehen wir den Tatsachen ins Auge: Mit dem positiven Schwangerschaftstest beginnt der Countdown. Bei null werden wir mit einer Rakete auf einen Planeten namens »Mama« geschossen, der um eine neue (im Augenblick vermutlich noch namenlose) Sonne in einer fernen Galaxie kreist, und unser irdisches Leben, so wie wir es kannten, ist erst mal vorbei. Klingt nach Horrorthriller? Ach was! Drücken wir's doch einfach im Think-Pink-Modus aus: Noch ist jede Menge Zeit, Dinge zu erledigen und zu genießen, die in wenigen Monaten für eine Weile oder auch länger nicht mehr (oder nur sehr eingeschränkt) gehen werden – dafür werden wir dann ganz andere Sachen erleben, die wir uns als Nicht-Mami gar nicht vorstellen können, vom Schlafentzugsdelirium (okay, das ist nicht ganz so toll) bis zu highmachender Mutterliebe (unglaublich großartig). Und natürlich ist jetzt noch

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