Baustelle Baby (German Edition)

die Gelegenheit, die Ankunft des neuen Erdenbürgers ganz in Ruhe vorzubereiten, das heißt: unter anderem unserem Nestbautrieb zu frönen. Für mich als leidenschaftliche Heimwerkerin ein besonderer Spaß!

DAS KINDERZIMMER – HERZSTÜCK UNSERES BAUGELÄNDES
    Sie haben es eben schon gelesen: für die Bleibe meines zukünftigen Diktators habe ich mein sogenanntes »Arbeitszimmer« geräumt – kein großer Verlust, denn eigentlich war das Ding sowieso nur Abstellplatz für mein Laptop. Längere Texte tippe ich traditionell immer im Bett, E-Mails beantworte ich dank mobiler Kommunikationsmittel grundsätzlich überall, und selbst meinen Steuerkram habe ich noch nie im »Büro« erledigt. Also: Raus mit dem Schreibtisch und anderem unnützen Zeug, und erst mal umweltfreundliche Farbe besorgt! Wobei wir vor der wichtigen Frage stehen:
• Blau machen, Rosa riskieren oder doch lieber Grün wählen? Augen auf bei der Babyzimmer-Gestaltung!
    Die Gefahr lauert im Farbtopf – nein, nicht in giftigen Dämpfen, die sind ja heutzutage aus nahezu allen Innenfarben verdammt! Aber dass kleine Jungs traditionell mit blauen Accessoires umgeben und Mädchen nicht erst seit dem Siegeszug von »Hello Kitty« in Rosarot ausgestattet werden, zeitigt möglicherweise Langzeiteffekte, die uns gar nicht bewusst sind! Der amerikanische Wissenschaftler Alexander G. Schauss vom American Institute for Biosocial Research fand schon in den Siebzigern heraus, dass Rosa bei Häftlingen die Lust auf Randale und den Blutdruck senkt und messbar (!) die Muskelkraft schwinden lässt. Ein Blick auf eine blaue Farbtafel machte die schweren Jungs hingegen wieder stark. In der Schweiz gibt es ein Gefängnis mit einer rosa gestrichenen Beruhigungszelle für Krawallheinis – wirkt zuverlässig, auch wenn sich die (meist heterosexuellen) Insassen erst mal verzweifelt mit Händen und Füßen wehren, ins rosarote Reich verbannt zu werden.
    Zurück zu den Kids: Kein Wunder also, dass kleine Prinzesschen extrem harmoniebedürftig werden und Baumeister-Bobs eher Randale machen. Ich persönlich finde aber weder den Modus »Weichspüler« noch den des »Hooligans« besonders erstrebenswert.
    Wer nun lieber auf andere Farben ausweichen will, sollte allerdings wissen, dass Rot den Stoffwechsel unseres Babys anregt und aggressiv macht (schlafen, was ist das?), Orange hungrig macht (Hello Übergewicht!) und Violett den Appetit zügelt (auch nicht gut, falls Baby nicht essen mag). Dann wählen wir doch besser Grün: Das ist nämlich entspannend und macht kreativ.
    Ich habe mich indes gegen all das und für neutrales Weiß plus einen Hauch von Sonnengelb entschieden. Allerdings in Kombination mit einer LED-Farbwechsel-Lampe! So kann ich, je nach Bedarf, eine neue, psychologisch wirksame Farbe an die Wand zaubern.
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    MYTHOS ODER WAHRHEIT
    Stimmt es, dass Frauen in der Schwangerschaft Lila und Pink bevorzugen?
    Unglaublich, aber wahr. Eine Schweizer Umfrage kam zum Ergebnis, dass schwangere Frauen weltweit auf Rosatöne und Pink stehen, auch wenn sie eigentlich ganz andere Lieblingsfarben haben. Warum, lässt sich nur vermuten. Ich sage nur: Pink rockt!
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• Babymöbel à la Sonya: preiswert und unverwechselbar
    Natürlich hätte ich auch, wie von einer anständigen Promi-Mutter zu erwarten, sofort in die nächste Edelboutique rennen und ultrateure Designermöbel fürs Baby shoppen können. Aber ganz ehrlich, Zeugs von der Stange geht mir als Do-it-yourself-Queen gegen den Strich! Nicht, dass ich mir Neues nicht leisten könnte, aber dann spende ich lieber ein paar Euro mehr für Ärzte ohne Grenzen oder Casa Animales und DUO, Tierheime auf Ibiza, bei denen ich auch im Urlaub schon mal mithelfe (und wo ich auch meinen Franky adoptiert habe).
    Statt also fertig gestaltete Möbel zu erstehen, habe ich ganz schlichte Holz-Sachen »customized«, indem ich sie mit kinderfreundlichem Lack knallbunt angepinselt habe. Das funktioniertmit Flohmarktkram, Dachbodenfundstücken und Sperrmüll genauso wie mit den ganz einfachen Möbeln aus einem großen schwedischen Möbelhaus, das mit »I« beginnt. Das Gitterbettchen habe ich von meiner Schwägerin zwar brandneu geschenkt bekommen – aber weil mein Kleiner im Stadium zwischen Krabbeln und Laufen immer noch oft umgekippt ist, bin ich auf die Idee gekommen, die Stäbe in der richtigen Höhe mit wunderbaren Blumenkissen abzupolstern. Dabei arbeitete ich mit vollkommen kindersicheren Kabelbindern. Die haben die Kissen