Baustelle Baby (German Edition)

schreiben.
    Zum Glück ist aber »weniger Bock« nicht dasselbe wie »gar keiner«. Und das, was da ist, können (und sollten) wir nutzen undausbauen. Außerdem gibt es noch andere Wege, unsere Lust auf Liebe anzufachen, als die über die Nase. Und selbst, wenn sich unsere Libido vorübergehend komplett verdünnisiert haben sollte: Es gibt immer Möglichkeiten!
    Schließlich kommt es, wie Paar-Experte Neuman so nüchtern festgestellt hat, nicht auf die Qualität an, sondern allein auf die Quantität.
    Hier geht es also nicht darum, mit Ihrem Mann in ungezügelter Leidenschaft sämtliche Kamasutra-Techniken durchzuprobieren, und auch nicht um zeitaufwändige und extravagante Fünf-Sterne-Events im Schlosshotel mit Champagner (an dem wir ja gerade sowieso höchstens mal nippen dürften) und dem ganzen romantischen Pipapo.
    Ich meine: Hallo? Wir reden hier über heterosexuelle Männer, nicht über unseren besten Freund, in dessen feuchten rosaroten Träumen Frauen höchstens als unbedeutende Statistinnen oder gar nerviger Störfaktor vorkommen. Will sagen:
    Im Zweifel tut es jetzt auch
die Zwei- bis Fünf-Minuten-Terrine:
aufsetzen, heiß machen, warten, bis es kocht.
Und fertig!
    Es geht schlicht um den Sachverhalt, dass ein durchschnittlicher Mann nach einer gewissen Zeit Druck auf dem Reifen hat und dann an nix anderes mehr denken kann als daran, wie er ihn wieder loswird. Lassen Sie ihn in diesem Zustand nicht vor die Tür! Helfen Sie ihm dabei, bevor es eine andere tut!
    Nicht, dass wir uns missverstehen:
Wir wollen uns auf keinen Fall selbstlos aufopfern!
Im Gegenteil, es geht hier eher darum, das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden!
    Kommen wir darum zum Motivationsteil:

OH, BABY! WARUM SEX MIT BABYBAUCH EIGENTLICH EINE SPITZENIDEE IST
    Von ein bisschen mehr Sex (mehr Sex im Sinne von: mehr Sex als so gut wie gar keinen mehr) profitieren wir jetzt selbst jede Menge. Sie glauben mir kein Wort? Dann vertrauen Sie vielleicht statt meiner Wenigkeit der Soziologie-Professorin Denise Donnelly von der Georgia State University. Sie sagt: »Glückliche Paare haben mehr Sex, und je mehr Sex ein Paar hat, umso glücklicher ist es.« Das gilt mit und ohne Schwangerschaft und mit und ohne Kind. Es ist also grundsätzlich immer schlau, die Sex-Frequenz zu erhöhen. Und schwanger ist es (theoretisch zumindest) noch schlauer. Hier eine kleine Hitparade mit meinen Lieblingsfakten zum Thema:
Platz 1: Unser Orgasmus – jetzt neu: vielfach schneller, einfacher und intensiver!
    Hatten wir schon in den Top 11 der Schwangerschafts-Highlights. Auch wenn wir nicht so viel Lust haben und uns vielleicht aufgedunsen und unsexy fühlen; ab dem dritten Schwangerschaftsmonat beschert uns das Geschnacksel einen intensiveren Orgasmus als sonst. Der Grund für das verbesserte Höhenflug-Potenzial: Die Geschlechtsorgane sind viel besser durchblutet, springen darum schneller an und laufen auch richtig rund. Also besser nicht direkt abwinken, wenn Schatzi sich hoffnungsvoll anpirscht, sondern einfach mal ausprobieren. Versuch macht kluch!
Platz 2: Wenn Papi und Mami pimpern, ist das gut fürs ungeborene Baby!
    Sex in der Schwangerschaft ist nicht gefährlich, ganz im Gegenteil. Studien belegen, dass Frauen, die regelmäßig Sex haben, seltener Fehlgeburten erleiden. Und Psychologen haben herausgefunden, dass sexuell aktive Paare auch nach der Geburt besser kommunizieren und die Betreuung des neuen Erdenbürgers konfliktärmer meistern.
    Dem Baby schadet jedenfalls selbst ein multipler Mega-Orgasmus nix, das schwimmt sicher in seiner wohltemperierten Wellness-Landschaft. Das Kleine bekommt sogar von den Glückshormonen der Mama über die Nabelschnur (und später über die Muttermilch) eine dicke Portion ab. Vorsicht ist nur geboten bei bestimmten Risikofaktoren – etwa dann, wenn Mehrlinge unterwegs sind, wenn Blutungen auftreten und wenn, wie bei mir im letzten Drittel der Schwangerschaft, die Gefahr zu früh einsetzender Wehen besteht. Im Zweifelsfall immer den Arzt oder die Hebamme fragen.
    Manchmal haben allerdings auch die werdenden Väter Angst. Am weitesten verbreitet ist die Sorge, dem Kleinen durch die Untergeschoss-Action zu schaden und irgendwas kaputt zu machen. Weil aber Männer am ehesten Experten glauben (eher jedenfalls als Büchern von TV-Moderatorinnen), fragen Sie am besten beim nächsten Ultraschall Ihren Gynäkologen im Beisein Ihres Schatzis, ob Sex in der Schwangerschaft schädlich ist – und lassen Sie dann den