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Bd. 1 - Die dunkle Schwinge

Bd. 1 - Die dunkle Schwinge

Titel: Bd. 1 - Die dunkle Schwinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter H. Hunt
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Ungehorsam aus. Ich verspottete die Autorität des Imperators, und ich missachtete ohne jeden Zweifel die eigentliche Absicht meiner Befehle, um diesen Krieg zu gewinnen. Aber als man mir vorwarf, Artikel 133 verletzt zu haben, da wurde mir klar, dass der Ausgang des Verfahrens völlig bedeutungslos war. Sowohl das Militär als auch die Zivilregierung werden die Früchte dieses Sieges ernten, gleichzeitig aber die Hände in Unschuld waschen, um keine Verantwortung tragen zu müssen. Es war sogar für mich eine unerfreuliche Aufgabe. Ich bin nicht so herzlos, wie mancher vielleicht gedacht hat.«
    Sergei wollte protestieren, doch Marais hob die Hand. Sein stolzes Gesicht wirkte mit einem Mal müde und alt.
    »Ich hätte wissen sollen, dass es so enden würde. Dass die Menschen mich zum Schurken stempeln würden, obwohl ich für sie den größten Sieg aller Zeiten errungen habe. Das ist Charakterschwäche, weiter nichts. Die Zor kennen keine solche Schwäche. Sie machten mich zu ihrem Gyaryu’har.«
    »Admiral, ich …«
    »Torrijos … Sergei … Sie haben dem Imperium gut gedient, und Sie haben mir gut gedient. Ich wünschte, der Imperator würde Sie so belohnen, wie Sie es verdient haben. Aber wenn Ihnen das auch versagt wird, dann würde ich mich freuen, Sie an meiner Seite zu wissen.«
    Sergei sah zur Seite, und sein Blick fiel auf das imperiale Wappen – Schwert und Sonne –, das über der Tür angebracht war. Der Respekt vor diesem Emblem und allem, wofür es stand, saß tief, und wenn irgendwo die imperiale Hymne gespielt wurde, hatte er sofort einen Kloß im Hals.
    Doch das kam ihm jetzt alles bedeutungslos vor. Das Imperium – sein Imperium – hatte Marais verraten, wenn es so etwas zuließ.
    »Ich gehe mit Ihnen, Sir«, sagte er zu guter Letzt und hielt dem Admiral die Hand hin. Nach einem kurzen Moment nahm Marais die Hand und drückte sie fest.
    Das Gericht trat zur Abendwache wieder zusammen, während die Hawaiianischen Inseln von der Nacht in den Tag überwechselten. Die Mitglieder des Tribunals standen in ihren Galauniformen vor dem Tisch, auf dem eine gebundene Ausgabe der Bibel sowie der weiße Amtsstab lagen, der auf die Autorität McMasters’ hinwies, im Namen des Imperiums über die Anklagen zu entscheiden. Aronoff, der zur gleichen Zeit wie Marais mit seinem Gefolge den Raum betrat, begab sich auf das gegenüberliegende Podium.
    Marais ging in der Mitte des Gerichtssaals in Habtachtstellung. Neben ihm befand sich seine Verteidigerin. Sergei und Marc Hudson standen ein Stück weit hinter ihm.
    »Admiral Ivan Hector Charles Marais, Lord Marais, das Gericht hat sich die Aussagen Ihrer Anwältin und die des Anklagevertreters, Commander Aronoff, angehört. Gibt es noch irgendwelche weiteren Beweise oder Informationen, die vorgelegt werden sollen, bevor dieses Gericht sein Urteil spricht?«
    »Nein, Sir«, erwiderte Marais.
    »Commander Aronoff, gibt es noch irgendwelche weiteren Beweise, die vorgelegt werden sollen, bevor dieses Gericht sein Urteil spricht?«
    »Nein, Sir.«
    »Gut. Commander, Sie wiederholen die Tatbestände, die dem Angeklagten zur Last gelegt werden.«
    Aronoff sah auf die vor ihm liegende Tafel. »Erstens: Verletzung von Artikel 92, ›Missachtung eines Befehls oder einer Vorschrift‹, sowie von Artikel 90, ›Missachtung eines vorgesetzten bevollmächtigten Offiziers‹. Zweitens: Verletzung von Artikel 104 Abschnitt D, >Unterstützung des Feindes: Kommunikation, Korrespondenz und Umgang mit dem Feind‹. Drittens: Verletzung von Artikel 99 Abschnitt C, >Ungebührliches Verhalten im Angesicht des Feindes: Gefährdung der Sicherheit eines Kommandos durch Ungehorsam, Nachlässigkeit oder absichtliches ungebührliches Verhalten<. Viertens: Verletzung des Militärgesetzes, Artikel 93, Grausamkeit und Misshandlung des ihm unterstellten Personals. Fünftens: Verletzung von Artikel 133, ungebührliches Verhalten eines Offiziers und Gentleman.«
    »Der Angeklagte plädiert in allen Anklagepunkten auf ›nicht schuldig<«. Möchte der Angeklagte seine Aussage ändern, bevor dieses Gericht sein Urteil fällt?«
    »Nein, Sir.«
    »Das Gericht wird nun das Urteil verkünden«, erklärte McMasters. »Insofern, dass der Angeklagte durch die Allgemeine Order 6 und die Spezielle Order 17 dazu ermächtigt war, einen Feldzug gegen die Zor zu führen und dabei alle ihm zur Verfügung stehenden Mittel zur Anwendung kommen zu lassen, und insofern, dass diese Befehle den Angeklagten dazu

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