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Bd. 1 - Die dunkle Schwinge

Bd. 1 - Die dunkle Schwinge

Titel: Bd. 1 - Die dunkle Schwinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter H. Hunt
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sich uns in den Weg stellt. Damit wir wie Qu’u auf dem Höhepunkt des Sturms die richtige Entscheidung treffen. Wenn wir das tun, könnten wir einer so völligen Zerstörung zum Opfer fallen, dass man anschließend nichts mehr über uns wissen wird.«
    »Woher sollen wir wissen, welches die richtige Entscheidung ist?«
    »Wenn ich Recht habe, se Ptal, dann wird esHu’ur es uns durch Zeichen wissen lassen. Wenn ich mich irre, werden wir vielleicht so oder so verdammt sein, weil Lord esLi Sein Gesicht von uns abgewandt hat. Das Klagelied vom Gipfel fordert uns heraus, mein alter Freund. Wir müssen die Helle Schwinge finden, dann wird die Welt eine andere werden.«



10. Kapitel
     
     
    (Start Vid.Aufz. 2311-UNS080861-0923.)
     
    TOTALE: Ansicht des L’alChan-Systems. Simulation des imperialen Geschwaders, das am Rand des Systems auf die Verteidigungsflotte trifft.
     
    OFF-SPRECHER: »Bei der ersten großen Auseinandersetzung bei L’alChan begegnet das Geschwader unter dem Kommando von Admiral Lord Marais dem Feind. Durch das rechtzeitige Auftauchen der IS Sevastopol gerät ein Zor-Schiff in tödliches Kreuzfeuer.«
     
    ÜBERFLUG: L’alChan 4, Bilder von der Zerstörung der Zor-Nester. Szenen von massiven Verwüstungen.
    OFF-SPRECHER: »Nach dem Angriff der Flotte waren alle Gebäude zerstört, kein Alien hatte überlebt, und die landwirtschaftlichen Kapazitäten des Planeten hatte man komplett neutralisiert.«
    (Auszug aus der Pressekonferenz der Admiralität, 22. Juni 2311)
     
    CAPT. SEAN MORTON (Sprecher der Admiralität): … erlitten bei diesem Angriff nur minimale Verluste. Die Admiralität betrachtet das als ein besonderes Plus, Mr Tsang.
     
    TSANG (Reuters/Masaak): Captain Morton, stimmt es, dass die Verteidiger von L’alChan nicht aufgefordert wurden, sich zu ergeben?
    MORTON: Nein, Mr Tsang, das stimmt nicht. Die Verteidiger wurden zur Kapitulation aufgefordert, reagierten aber nicht darauf. Nächste Frage …
     
    TSANG: Ich bitte um Verzeihung, Captain, aber es gibt Informationen, die besagen, dass die Zor nur zur Kapitulation aufgefordert wurden, als Admiral Marais’ Flotte im System eintraf, dass aber beim Einschwenken in den Orbit um den bewohnten Planeten diese Aufforderung nicht wiederholt wurde.
     
    MORTON: Die Admiralität hat keine dahingehende Information veröffentlicht, Sir. Es stellt sich aber die Frage, wie oft Ihrer Meinung nach die Aufforderung zur Kapitulation gestellt werden soll, wenn der Feind offensichtlich so störrisch ist.
     
    TSANG: Captain Morton, die Zor am Rande des Systems gehörten zum Militär, die auf Planet 4 dagegen waren Zivilisten. Es wird doch da sicher ein Unterschied gemacht …
     
    MORTON: Die Zor haben auch keine solchen Unterscheidungen gemacht, als sie vor sechzig Jahren Alya angriffen. Nächste Frage bitte.
     
    Irgendwie gelangte eine Aufnahme mit den Szenen der Verwüstungen auf L’alChan, Sr’chne’e, R’h’chna’a und anderen Welten ins administrative Flottenhauptquartier bei Mothallah. Eine Mikrokapsel, die im Hutband der Uniform eines Kuriers verborgen war, begleitete den Mann auf einem Routinetransport mit streng geheimen, an die Admiralität gerichteten Depeschen. Mit dem Verlassen der Sicherheitszone, in der Marais das Sagen hatte, schwand auch die Gefahr, die auferlegte Schweigepflicht zu verletzen. So war der Kurier in der Lage, die Kapsel direkt einem wichtigen Mitglied der Imperialen Versammlung in die Hände zu spielen, als er die Reparatureinrichtung New Chicago besuchte.
    Als der Sommer allmählich in den Herbst überging, waren die ersten Bilder vom Ausmaß der Zerstörungen auch auf dem privaten Monitor der Premierministerin in Genf zu sehen. Das Büro war karg eingerichtet, da die meisten Möbelstücke ihres Vorgängers bereits weggeschafft worden waren, ihre eigene Einrichtung aber noch auf sich warten ließ. Die Bilder, die auf dem Schirm zu sehen waren, schienen zu der Leere in dem Büro zu passen.
    Wenigstens war das neue Kommunikationssystem bereits installiert und funktionstüchtig. Während die Bilder über den Monitor liefen, betätigte die Premierministerin die spezielle rote Taste der Anlage. Am anderen Ende der Welt reagierte man sofort.
    Sergei wandte sich um und sah Marc Hudson in der Tür zur überfüllten Krankenstation der Gagarin stehen. Er sah mitgenommen und alt aus, die Uniform war so zerknittert, als hätte er darin geschlafen. Der Transporter diente als Lazarett und als Leichenhalle für die Opfer des

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