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Bd. 3 - Der dunkle Stern

Bd. 3 - Der dunkle Stern

Titel: Bd. 3 - Der dunkle Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter H. Hunt
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auf den Platz vor dem Tor, auf die vielen Achtmale Krieger, die dort kauerten oder lagen, unfähig sich zu bewegen, die längst in Ur’ta leHssa gefangen waren. »Dies hier ist Shr’e’a – diese Diener des Kriechers haben keinen Dri’i, der sie retten könnte. Das alles entzieht sich Ihrer Kontrolle, se Gyaryu’har.« Er sprach diese Worte mit dem typischen zynischen Lächeln auf den Lippen, während er die Arme auf eine für Zor unübliche Weise verschränkte. »Geben Sie es doch zu«, fügte er an. »Sie haben keine Ahnung, was Sie da tun.«
    »Genau darauf zählen Sie«, gab Jackie zurück und kam Hesya/ Stone ein paar Zentimeter näher. Ihr Schwert hielt sie unverändert vor sich, doch ihre Füße waren schwer wie Blei. Sie konnte kaum noch jemanden um sich herum erkennen, aber sie fühlte, dass sich Gyes’ru ein oder zwei Meter von ihr entfernt aufhielt.
    Plötzlich verschwanden zwei von Hesyas/Stones Begleitern; nur ein schwaches Nachbild von ihnen war noch wahrzunehmen. Er drehte sich nicht nach ihnen um, aber seine rechte Augenbraue zuckte ein paar Millimeter nach oben. Er lächelte sie beharrlich an.
    Ohne erfahrene Befehlshaberin hätte all die neue Hardware der Brittany nicht helfen können. Zum Glück hatte Micaela demente fast zwanzig Jahre lang in schlechter ausgerüsteten Schiffen Piraten gejagt, daher wusste sie, wann man attackieren und wann man sich zurückziehen musste.
    »Ich habe etwa ein Zehntel Manövrierfähigkeit«, sagte sie.
    Sheng achtete abwechselnd auf das Pilotendisplay und das kleine Holo einige Meter entfernt mitten im Raum, das Mic Dementes Brücke zeigte. Hinter ihr konnte er den Bugschirm ihres Schiffs erkennen, der in helles Orange getaucht war – die Abwehrfelder der Brittany waren im Dauereinsatz, um die von den Vuhl-Schiffen kommende Energie zu absorbieren. Gut die Hälfte von Shengs Einheiten war bereits außer Gefecht gesetzt, und ihm war es bislang nur gelungen, ein paar Begleiter und eines der Schwarm-Schiffe zu zerstören.
    »Nutzen Sie sie«, gab Sheng zurück. »Ich schicke die Pappenheim und die Tamil Nadu nach vorn, damit sie Ihnen Feuerschutz geben.«
    »Ich mache mich jetzt auf den Weg. Aber die beiden sollten mir lieber nicht zu nahe kommen.«
    »Machen Sie sich über die Brittany Gedanken, Mic«, sagte Sheng. »Ich kümmere mich um den Kleinkram. Und jetzt befolgen Sie Ihren Befehl.«
    »Die Waffen sind immer noch bei dreißig Prozent …«
    »Aufhören! Wir geben Ihnen Rückendeckung.« Er sah auf das Display. Die anderen Sheng-Schiffe, die in der New China-Werft seines Onkels gebaut worden waren, hielten sich bislang noch gut, aber er hatte bereits die HaSa’an verloren und war gezwungen gewesen, die HaDre’e zurückzurufen. Die Felder der Turenne waren schon gelb verfärbt, aber noch hatte das Schiff keine ernsthaften Schäden davongetragen.
    »Korn an Pappenheim und Tamil Nadu. Geben Sie der Brittany Schutz, während sie sich aus dem Hauptkampfgebiet zurückzieht. Sheng Long Ende.«
    Im nächsten Moment sah er, wie die beiden Schiffe der fünften Generation in jenes Gebiet nachrückten, das bis dahin von der schwer beschädigten Brittany verteidigt worden war.
    Verdammt, dachte Sheng. Viel länger können wir das nicht durchhalten.
    »Korn, rufen Sie Admiral Hsien.«
    »Aye-aye«, gab der Kom-Offizier zurück.
    Sheng lehnte sich nach hinten, und nach einem Seitenblick zu dem Zor-Krieger im hinteren Teil der Brücke sagte er: »Also gut, Leute, dann wollen wir mal sehen, ob wir noch einen von ihnen ausschalten können, ehe wir uns zurückziehen.«
    »Es mag ja sein, dass es sich meiner Kontrolle entzieht«, sagte Jackie, der es so vorkam, als seien Stunden vergangen, seit Stone zu ihr gesprochen hatte. »Aber ich glaube, Ihrer Kontrolle entzieht es sich ebenfalls. Sie wollten nicht, dass die Zor und die Menschen Verbündete werden. Marais sollte scheitern oder erfolgreich sein, aber er sollte keine Verständigung schaffen. Sie wollten nicht, dass Ihre … Ihre Klienten entdeckt wurden, als sie Cicero infiltrierten. Sie wollten nicht, dass ich herausfinde, wie das hier zu benutzen ist.« Sie deutete auf das gyaryu in ihren Händen. »Und jetzt versuchen Sie, mir die Legende von Hesya und Sharnu aufzuzwingen. Es wird nicht funktionieren, Stone. Ich verstehe das jetzt. Sie haben die Technologie auf Ihrer Seite, Sie können meinen Geist manipulieren, Sie können die Wahrnehmung der Realität beeinflussen. Aber wir müssen unsere Entscheidungen selbst

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