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Bd. 3 - Der dunkle Stern

Bd. 3 - Der dunkle Stern

Titel: Bd. 3 - Der dunkle Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter H. Hunt
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das alles mit dem zusammen, was der Hohe Lord weiß?«
    »Es bestätigt eine Vielzahl von Dingen, Sire. Es zeigt die Aliens als feindselig, gegenüber den Menschen genauso wie gegenüber dem Volk. Es zeigt, dass es sich um mächtige Fühlende handelt mit Fähigkeiten, deren Kraft und Ausmaß den unseren bei Weitem überlegen sind. Sie können die Gestalt anderer Wesen darstellen oder vielleicht sogar annehmen. Es gibt allen Grund zu der Annahme, dass es bereits geschehen ist.«
    »Das heißt?«
    »Das heißt, dass es vielleicht schon längst Aliens gibt, die sich als Menschen oder Zor getarnt im Imperium aufhalten, womöglich sogar hier am Hof oder im Hohen Nest. Es lässt sich unmöglich sagen.«
    Kaum hatte er diese Worte gehört, wurde der Imperator bleich, als würde er erst jetzt das ganze Ausmaß begreifen.
    »Tatsächlich?«
    »Der Hohe Kämmerer glaubt, es ist der Fall, Sire. Wäre die Infiltration auf Cicero nicht zufällig entdeckt worden, dann hätte vermutlich niemand jemals irgendetwas geahnt.«
    »Dann sind wir bereits verloren«, flüsterte der Imperator.
    »Nicht, wenn Qu’u zurückkehrt«, warf Mya’ar ein. Es war seine erste Bemerkung, die er bislang zu der Unterhaltung beigetragen hatte. Der Imperator und der Gesandte sahen ihn daraufhin an.
    »Ich darf annehmen«, entgegnete der Imperator einen Augenblick später an Boyd gerichtet, nahm den Blick aber nicht von dem Zor neben ihm, »Sie haben verstanden, was er damit meint.«
    »Der Held, der das Schwert zurückbringt, das in den Besitz der Aliens gelangte, ist die einzige Hoffnung für beide Rassen. Darum wurde es gestattet, dass die Aliens das Schwert an sich nahmen. Der Hohe Lord glaubte, diese Umstände würden einen neuen Helden hervorbringen, einen neuen Qu’u.«
    »Und ist das geschehen?«
    »Das Hohe Nest ist der Überzeugung, dass es geschehen ist«, sagte Boyd.
    »Und wer soll dieser ›Held‹ sein?«
    Boyd sagte es ihm. Als sich der Imperator hinsetzte und ihm zuhörte, schien er von der Komplexität des Ganzen überwältigt zu sein. Der Gesandte seinerseits hielt es für notwendig, den Prozess zu erklären, durch den diese Wahl zustande gekommen war. Boyd fand, dass eine Beschreibung der Ereignisse aus dem Blickwinkel der Zor surreal erscheinen musste. Es war so, als sei das bisherige Verständnis des Imperators für die gesamte Situation so komplett auf den Kopf gestellt worden, dass er jegliche Orientierung verlieren musste. Die Existenz des Imperiums und des Volks auf diese einzige Karte zu setzen, war mindestens genauso beunruhigend, da der Imperator weder in irgendeiner Form hatte mitreden können noch ein Mindestmaß an Kontrolle über den Ausgang des Ganzen hatte.
    Sechs Stunden später landete ein Shuttle höchster Priorität auf dem Honolulu Port; er war einmal um die halbe Erde geflogen. Auf einem Privatlandeplatz wartete bereits ein Copter, in dem ein Mensch und ein Rashk saßen. Der Rashk, eine Echse mit sechs Gliedmaßen, trug etwas, das wie ein lila Seidenbademantel von den Dimensionen eines Zeltes aussah und auf der Brust mit dem Emblem des Imperialen Geheimdienstes geschmückt war. Er nahm zwei für Menschen gedachte Sitze in Anspruch und musste den Kopf einziehen, damit er mit seinen zwei Metern Größe in der Kabine sitzen konnte.
    Nach einer knappen Begrüßung stieg der Premierminister -der der Aufforderung seines Imperators folgend von Genf hergekommen war – in den Copter, der sofort abhob und den nur wenige Flugminuten entfernten ›Iolani-Palast auf Zentral-Honolulu ansteuerte.
    »Danke, dass Sie so schnell reagieren konnten, Ahmad«, sagte der Premierminister, als der Copter gestartet war. »Ich habe Sie lieber persönlich hier, als bloß über Kom zugeschaltet.«
    »Ein purer Glückstreffer.« Der Chef des Imperialen Geheimdienstes, ein stämmiger Mann im mittleren Alter, war nicht annähernd so bekannt wie der Premier – die meisten Bürger hätten ihn in einer Gruppe imperialer Bürokraten nicht identifizieren können, was natürlich genau das war, was er wollte. »Wären M’m’e’e Sha’kan und ich statt in New Los Angeles in Langley gewesen, dann hätten Sie sich mit einem Kom-Bild begnügen müssen, David.«
    Der Rashk, M’m’e’e Sha’kan, sagte nichts, sondern saß nur teilnahmslos da, während seine vier Arme irgendein Muster formten. Auf den ersten Blick schien er zu schlafen, da der Kopf auf die Brust gesunken war, doch sein mittleres Auge hatte er einen Spaltbreit geöffnet, als würde

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