Bd. 3 - Der dunkle Stern
durchzuhalten. Die Krallen waren ausgestreckt, die Flügel bildeten die Haltung des Trotzigen Zorns. Die esGa’uYal begannen sich zu regen.
5. Kapitel
Die Legende von Qu’u (Fortsetzung)
Schritt für Schritt, Kralle über Kralle, bezwang der einsame Held Qu’u die letzten Vierundsechziger Flügelspannen, bis schließlich die [Mantelgegen Schmach]
Feste der Schmach in Sichtweite kam. Blitze sprangen von einem Turm auf den anderen über und tauchten das Profil der Brustwehre in feuriges Licht. Qu’u glaubte nicht, dass er sich unbemerkt [Augen von esGa’u]
näherte. Die Begegnung mit enga’e’ren hatte ihn zu der Überzeugung gebracht, dass die Diener des Täuschers überall auf der Ebene der Schmach zu finden waren .
Wahrhaftig, überlegte er. Wie kann ich darauf hoffen zu siegen, wenn die Schmach so viele Verbündete ihr Eigen nennen kann? Was wird sich mir nun in den Weg stellen?
Die esGa’uYal beginnen sieh zu regen, sagte die Stimme in Jackies Verstand, während sie sich zwischen Wachen und Schlafen bewegte.
»Ich will es nicht hören«, sagte sie und vergrub sich tiefer unter der Decke. Ihre Stimme schien über eine weite Strecke nachzuhalten, als befände sie selbst sich auf dem Gipfel eines hohen Berges. Die Worte wurden zerrissen und vom Wind davongetragen …
Der Wind wehte um sie herum, pfiff durch jene Löcher ihres Umhangs, die ihren Flügeln Platz geboten hätten, wäre sie eine vom Volk gewesen. Von ihrer Position aus konnte sie die unheimlichen Schatten der felsigen, eisigen Ebene tief unter ihr sehen. Die gewaltige Feste der Schmach ragte vor ihr hoch in den Himmel, während das Licht, das ihr chya umgab, dagegen fast kraftlos wirkte. Ch’k’te, dessen ätherischer, nahezu durchscheinender Leib zusammengekauert war, um der extremen Kälte zu trotzen, und Th’an’ya, deren Aura in einem blassen Blau leuchtete, standen bereit, als warteten sie darauf, dass Jackie zur Tat schritt.
»Bis hierher haben wir es geschafft, Jackie«, sagte Th’an’ya, die den Wind übertönte, obwohl sie ihre Stimme nicht anzuheben schien. »Sie müssen die Legende zum Abschluss bringen.«
Es passte nicht zusammen, denn Jackie wusste, dass Qu’u auf der Gefahrvollen Stiege allein war; denn in der Legende sprach er davon, der einsame Held zu sein.
»Ich muss?« Sie hielt ihr chya hoch, und selbst Th’an’ya wich vor ihr zurück. »Wir sind durch die Hölle gegangen, um dieses verdammte Schwert zurückzuholen. Ich bin meinen Instinkten und meinen Fähigkeiten gefolgt. Ich war Qu’u so nahe, wie ich nur konnte. Ich habe mich Dämonen und Schatten gestellt. Ich habe die Gefahrvolle Stiege bezwungen, und jetzt sagen Sie mir, dass ich … dass ich ›den Äußeren Frieden überwinden‹ muss? Ich habe den ganzen Weg zurückgelegt, nur um jetzt Selbstmord zu begehen?«
»In der Legende«, sagte Ch’k’te, dessen Stimme vom Wind fast davongetragen wurde, »weiß Qu’u, dass es seine Pflicht ist, sich dem Hexenmeister esGa’u zu stellen und das gyaryu aus der Feste zu holen.« Er zeigte auf die Burg. »Aus diesem Grund sind wir hier. esLiHeYar, se Jackie.«
»Wenn wir hier an der richtigen Stelle sind«, hörte sie sich selbst sagen, »dann stehen wir jetzt tatsächlich vor der Feste, in der sich die Anführerin der Aliens befindet, Ch’k’te. Sie wird uns in die Realität zurückfallen lassen, was immer das auch heißen mag. Dann wird sie mir den Kopf abreißen.
Sie sind bereits tot, und Th’an’ya ist nur ein hsi-Bild in meinem Geist, also haben Sie beide nichts zu befürchten. Qu’u wurde von Lord esLi Unsterblichkeit gewährt, weil er bereit gewesen war, sich von esGa’u den Kopf abreißen zu lassen. Ich habe keine Garantie, dass Lord esLi mir das Gleiche gewähren wird.«
Th’an’yas heftiges Einatmen war trotz des Sturms gut zu hören.
Ohne die Feste aus den Augen zu lassen, bewegte sich Jackie an der Felskante entlang hin zu Th’an’yas leuchtender Gestalt. »Was ist, Th’an’ya? Beunruhigt Sie mein mangelnder Glaube? Dachten Sie, die Suche nach dem gyaryu würde mich in irgendeiner Weise verändern? Ich mag zwar Qu’us Erbe angetreten haben, aber ich bin nicht Qu’u selbst. Ich diene zwar dem Volk bei dieser Suche, aber ich bin keine vom Volk. Das kann ich nicht sein. Ich werde nicht dort hineingehen und mich sinnlos töten. Einer vom Volk mag das vielleicht machen, aber ich nicht.«
Während die drei Gestalten dastanden, tauchten die Blitze die ausladende Feste
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